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27.07. - 02.08.2006 Uyuni Tour

 

1. Tag (120km) Laguna Colorada

 

um 5.30 uhr klingelt unser wecker und auch schon ein paar minuten später steht unser fahrer vor der tür, obwohl wir erst gegen 6.00 uhr losfahren wollten.

 

wir wollen zum sonnenaufgang in der atacama-wüste sein. wir raufen also unser gesamtes gepäck zusammen und fahren los.

 

noch ist alles dunkel draussen, sodaß wir wenig interesse an der umgebung zeigen. wir fahren durchs 60km entfernte toconao und von dort weiter zur laguna chaxa. kurz vor erreichen selbiger und kurz bevor die ersten sonnenstrahlen über die berge kommen, stehen wir vor einer verschlossenen schranke, mitten im nirgentwo. was nun?

 

unser guide hofft in toconao jemanden von der parkverwaltung zu finden und kehrt mit uns um.

 

leider werden wir im ort auch nicht fündig. mittlerweile guckt die sonne schon über die berge...

 

wir fahren wieder zurück in richtung laguna und plötzlich ist die schranke aufgeschlossen. wir vermuten, daß dies um 7.00 uhr geschehen sein muß.

 

insgesamt bleiben wir 1,5 stunden an der laguna und beobachten unsere ersten flamingos aus nächster nähe, noch bevor andere touristen hier mit den bussen ankommen.

 

mit kurzem stop in toconao fahren wir zurück nach san pedro, wo wir die sachen für die fahrt zur bolivianischen grenze in einen anderen kleinen minibus laden.

 

wir holen uns noch ein paar brötchen und einen kaffee zum frühstück, dann geht es los.

 

zwischendrin halten wir kurz um noch ein paar lamas aufs korn zu nehmen, dann sind wir auch schon so gut wie an der grenze.

 

jule geht es leider nicht so gut. der kreislauf macht ihr zu schaffen. kein wunder, fahren wir ja innerhalb von einer stunde von 2.600 meter auf gut 4.000 meter. an der grenze fülle ich dann erst einmal für uns alle die einreisepapiere aus. nur zur unterschrift müssen die anderen persönlich antreten. als die grenzer sehen, wie schlecht es jule geht, legen sie sie hin und reichen ihr ganz offiziell mate de coca (coca-tee). nicht schlecht.

 

ich bleibe vor der kleinen grenzhütte und habe ein auge auf unser gepäck. der wind pfeift hier ganz schön heftig und kalt um die ecken, obwohl es in der sonne sehr heiß ist.

 

unser chilenischer fahrer verläßt uns wieder und so warten wir auf carlos und carmen, unseren guide/unsere köchin für die nächsten tage.

 

als sie ankamen, verstauten wir unser gepäck auf dem dach des landcruisers und fuhren los in richtung eduardo avaroa-nationalpark. dort zahlten wir unsere gebühr und gingen ins große nebengebäude, um zu mittag zu essen. jule legte sich erstmal auf die bank, von den sandwiches mit gemüse und salsa wollte sie nichts wissen. verständlich.

 




chachacoma und coca als tee gegen die hoehenkrankheit

carmen macht ihr ersteinmal einen mate de coca mit chachacoma, einer pflanze, welche hier auf dem altiplano wächst und gegen die höhenkrankheit helfen soll.

 

danach geht es zu den nahegelegenen lagunas verde (grüne lagune) und laguna blanca (weisse lagune). die farben erhalten die lagunen durch ihre mineralien, welche sie beherbergen. in der laguna blanca ist hauptsächlich sodium carbonata, in der laguna verde cobre, kupfersulfat. beide lagunen sind miteinander verbunden, ohne ihre mineralien auszutauschen.

 

danach geht es vorbei an den rocas de salvador dali (die felsen des salvador dali) und den damas negras (den schwarzen frauen). hier wurde dali insperiert und diese felsen kann man auf etlichen seiner bilder betrachten, die da im nirgentwo stehen.

 

wir erreichen die termales de polques und die laguna solares. auf 4.500 metern höhe und bei eisigen temperaturen gibt es hier thermalquellen mit 38 grad wassertemperatur. leider nutzen wir die zeit nicht für ein bad in selbigen. wir wollen weiter, in der hoffnung, jule würde es dadurch besser gehen.

 

unser heutiges höhenhighlight erreichen wir mit den geysires vulkanes, die sol de mañana (morgensonne). hier auf 5.000 metern über dem meeresspiegel fauchen die geysire munter vor sich hin und spuken 400 grad heissen dampf aus der erde.

 




rocas de salvador dali und damas negras

beim fotografieren müssen wir vorsichtig sein, denn zum einen kann der boden sehr heiß sein und uns die sohlen wegschmelzen, zum anderen ist die schwefelhaltige luft hier oben nicht gerade sehr hilfreich beim sonst schon so schwerfallenden atmen. der sauerstoffgehalt hier oben ist in meinen augen gleich null, denn nach nur ein paar schritten laufen, schnaufe ich im takt mit den geysiren. karsten, der auch aus dem auto steigt, meinte zu hören, daß ich die geysire sogar übertönt hätte.

 

wir fahren heute bis zur laguna colorada, welche wir uns aber erst morgen anschauen wollen. kurz davor haben die unterschiedlichen tourveranstalter kleine unterkünfte errichtet, in welchen wir heute abend schlafen werden.

 

wir laden das gepäck vom jeep und carmen macht sich sofort daran, das abendessen zuzubereiten. wir beziehen unser "zimmer", einen kleinen raum mit betten aus stein gemauert. drauf liegt eine matratze und fertig.

 

ich freue mich schon auf die temperaturen in der nacht; gegen 20.00 uhr zeigt das termometer im raum 2 grad celcius an. da verziehen wir uns lieber in die küche, in welcher die köche aller tourveranstalter das essen kochen. hier ist es auch viel wärmer und zudem eine viel entspanntere atmosphäre.

 

als wir uns dann zu bette begeben zeigt unser termometer draußen -7 grad; drinnen sind es -3 grad. gute nacht.

 

2. Tag (100km) Quetena chico

 

als erstes fahren wir hinüber zur laguna colorada, welche bereits in der morgensonne ihre rote farbe präsentiert. die farbe wird durch rote mikroorganismen hervorgerufen, die durch den starken wind aufgewirbelt werden. die sonne tut ihr übriges und beleuchtet das ganze zusätzlich. die mikroorganismen sind auch der auslöser, warum die federn der flamingos rosa sind.




ratet mal, wie gross die steine sind... danach darf draufgeklickt werden.

wir fahren weiter in richtung árbol de piedra (baum aus stein). zwischendurch bemerken wir, daß wir einen unserer bezinkanister vom dach verloren haben. leer zum glück und wir finden ihn auch recht schnell wieder.

 

die formation des árbol de piedra ist sehr bizarr. da der wind auf einer höhe von einem meter über dem boden viel stärker ist als weiter höher, hat die eruption den felsen viel stärker unten in mitleidenschaft gezogen. bevor hier andere touristengruppen auftauchen, machen wir uns wieder auf den weg zum mirador (aussichtspunkt) über die laguna colorada.

 

der blick ist fantastisch. die laguna hat einen umfang von ca. 54km und ist bis zu 60m tief.

 

wir sehen unzählbar viele flamingos und carlos erklärt uns den unterschied zwischen ihnen: es gibt drei verschiedene arten von flamingos hier, den flamingo andino, welcher weiss und schwarz ist, der flamingo chilence, der typisch rote flamingo mit etwas weiss und schwarz dabei und der flamingo genes, eine kreuzung aus beiden. auch er ist mehr weiss und schwarz, aber viel kleiner als die beiden anderen.

 

wir fahren zum camp zurück, machen mittag und umfahren die laguna dann von der anderen seite. hier hat der auflandige wind über jahre hinweg tausende von toten flamingos angespült. auch komplett erhaltene eier der vögel werden hier vom anderen ufer, an welchem die flamingos brüten, angespült.

 

ein ei nehmen wir uns mit; für den salar, sagt carmen, um fotos zu machen. okay.

 

wie so oft auf unserer heutigen fahrt sehen wir ab und zu den vulkan uturuncu, 6.030m hoch und immer noch aktiv. aber in den nächsten tagen sehen wir noch andere vulkane, versichert uns carlos, auch aktive.

 

zum sonnenuntergang durchqueren wir noch das valle de rocas (tal der felsen; ein name der hier in südamerika genauso gerne benutzt wird für bizarre landschaften, wie "valle de la luna" - das tal des mondes - die mondlandschaft), dann erreichen wir quetena chico.

 

quetena chico (chico = klein) liegt direkt neben quetena grande (grande = groß) auf 3.900m. quetena chico ist kurioserweise größer als quetena grande. dies liegt an der gemeindefläche erklärt man uns. warum dann die namen das entgegengesetzte aussagen, weiß keiner...

 

3. Tag (150km) Kollpani

 

auch letzte nacht überraschte uns mit frostigen -3 grad im zimmer. unsere schlafsäcke machen das jedoch gut mit, und damit es am kopf - dem einzigen körperteil, welches kontakt zur außenwelt hat - nicht zu kalt wird, setzen wir uns alle zum schlafengehen die mützen auf.




tobi macht mit carmen bunuelo

nach dem frühstück, heute mit frischem buñuelo (pan frito - fritiertes brot), welches auch gerne morgens schon zusammen mit einer maissuppe verspeist wird (nennt sich dann sopa y pilla), geht es in richtung laguna celeste (die hellblaue lagune).

 

zwischendurch halten wir immer wieder zum ftgrafieren an. der wind hat an geschwindigkeit nicht abgenommen; im gegenteil: ich kann mich mühelos gegen ihn lehnen und karstens kommentar lautet: beim pinkeln hat sein strahl noch nie soweit in der horizontalen geschwebt, bevor er den boden berührt hat. nicht 100% wissenschaftlich, diese aussage bezüglich der windgeschwindigkeit, aber als modell zur veranschaulichung, mehr als ausreichend.

 

an der laguna celeste sollte eigentlich unser mittagessen stattfinden. der wind ist jedoch so stark, daß wir uns umentscheiden und weiterfahren, vorbei an der laguna amarilla (der gelben lagune) bis carlos unseren jeep hinter einer kleinen anhöhe stoppt. wir entschließen uns heute IM auto zu essen.

 

auf der weiterfahrt haben wir einen wunderschönen blick auf die montanas de los lipez, auf die bergketten, in denen schon zu preinca-zeiten gold und silber abgebaut wurden, bevor wir wieder hinunter auf 3.850m nach kollpani fahren.

 

während des ganzen tages sahen wir keine andere touristengruppe, kein anderes fahrzeug weit und breit. dies ändert sich auch hier im dorf nicht.

 




in kollpani

bis zum abendessen (heute mal bei kerzenschein, denn es gibt hier keinen strom) haben wir noch etwas zeit und so schlendern karsten und ich durchs dorf. man könnte annehmen, es würde hier niemand wohnen, denn wo wir auch langgehen, niemand ist auf der straße oder vor dem haus. trotzdem fühlen wir uns sehr beobachtet. ab und zu sehen wir ein, zwei kinder, welche hinter einer ecke hervorschauen, wenn wir sie ansehen, rennen sie schnell ins haus zurück. uns wird es zu unheimlich und wir kehren zu unserem häuschen zurück.

 

die leute seien sehr abergläubig, sagt uns carlos. sie denken, der teufel in menschengestalt würde ihnen ihre kinder rauben. und wir - groß und hellhäutig - entsprechen hier ihrem bild vom teufel. vielen dank. kein wunder, daß wir niemanden sahen.

 

wir sind etwas erschrocken, aber zugleich auch fasziniert von solchen geschichten. carlos kennt noch mehr, was man sich hier sagt.

 

im dunkel der hütte erzählt uns carlos, leise und ruhig dann folgende geschichte:

 

"einige kilometer von kollpani entfernt gibt es ein kleines dorf in den bergen. die eroberer - die spanier schickten die dorfbewohner in die minen, um dort gold und silber abzubauen. nachdem die spanier vertrieben wurden, bauten die dorfbewohner das gold und silber weiter ab - diesmal aber für sich selbst. dies alles ist erst etwas mehr als 100 jahre her, als der neue reichtum den verstand der leute verdarb. jene waren so reich, daß sie die wände ihrer kirche mit mehl weissten und ihre hütten nicht mit holz sondern mit trockenfleisch heizten [anm: für die leute hier zeugt dies von verschwendung, denn mehl und trockenfleisch ist selten und sehr teuer].

 

und so, sagen die leute, wegen dieser verschwendung und dem neuen reichtum kam der teufel in menschengestalt ins dorf.

 

um die bewohner des dorfes vor ihm zu schützen und ihre seelen zu retten, lies der pfarrer alle dorfbewohner in die kirche hinein und schaute sie sich alle dabei genau an. den letzten, den er einlassen wollte hatte jedoch keine füße, sondern stattdessen hufe.

 

er erkannte den teufel daran und stellte ihm eine aufgabe: er solle bis zu dem gebirge auf der anderen seite des dorfes rennen, dann werde ihm einlass geboten. der teufel willigte ein und rannte los. jedoch machte es den teuel sehr müde und bei seiner ankunft auf der anderen seite legte er sich hin, um sich auszuruhen.

 

die dorfbewohner folgten seiner spur und als sie ihn in den bergen fanden fesselten sie ihn, mit allem, was sie hatten und ließen ihn in den bergen liegen.

 

aus dieser geschichte lernten die leute jedoch nichts, denn sie machten weiter wie bisher, in der gewissheit, der teufel läge gefesselt in den bergen, so lange bis sämtliches gold und silber abgebaut war und zudem sämtliches mehl und fleisch verbraucht war.

 

heute leben die leute des dorfes wieder in großer armut. der teufel jedoch wandelt immer noch in den bergen und minen umher..."

 

eine weitere geschichte, die einem verwandten von carlos passiert ist, erzählt er uns sofort danach:

 

"an der grenze zwischen chile und bolivien tauchten eines abends 3 autos ohne nummernschilder und papiere auf. die grenzer hielten das fahrzeug an und verlangten die papiere der insassen. da die auch keine ausweise bzw. pässe bei sich hatten, wurden sie bis zur feststellung der personalien in haft genommen.

 

die nacht brach herein und die wärter legten sich schlafen. am nächsten morgen kam die ablösung für die mannschaft. bei einem blick in die garage staunten die wärter nicht schlecht: die 3 auto waren weg. sie gingen zu den zellen, welche noch immer verschlossen waren. jedoch waren sie leer. zudem gab es keine spuren, als ob niemand jemals drin gewesen wäre.

 

ein paar wochen nach diesen ereignissen trifft ein freund von carlos 3 touristen, welche ihn nach dem weg zu drei verschiedenen orten fragen. der freund sagt bereitwillig die wege zu den orten. erst danach fällt ihm auf, daß dies orte sind, in denen es große gold- und silberminen gibt.

 

etwas später sieht er 3 fahrzeuge ohne nummernschilder in die von ihm gesagten richtungen fahren, alle autos haben die gleichen farben, wie die fahrzeuge, welche an der grenze festgehalten wurden.

 

der freund von carlos ist sich ziemlich sicher, der teufel in gestalt von touristen, groß und hell, sei auf dem weg in die minen..."

 

auf den "schreck" brauchen wir erst einmal etwas zu essen.

 

heute gibt es quinua, eine art getreide, wie sie bisher nur hier auf dem altiplano (auch la puna genannt) wächst. von der quinua gibt es zwei sorten, die quinua real und die quinua dulce (dulce = süß). sie wird zwischen 1,20m und 2m groß und benötigen so gut wie kein wasser, aber den harten steinigen boden, der tagsüber die hitze der sonne absorbiert und sie nachts, wenn es richtig kalt wird, wieder abgibt. so können die pflanzen weder am tage verbrennen, noch abends erfrieren. versuche, diese pflanze in ihrer ursprünglichen form in anderen ländern anzubauen, schlugen bisher fehl.

 

6 monate braucht die pflanze bis zur reife und dann kommt der spannenste teil des ganzen: wenn zu diesem zeitpunkt der reife der himmel bewölkt ist, gedeien die früchte nicht und es kann nichts geerntet werden. ist der himmel jedoch klar, ohne wolken, werden die früchte hart, wie reis und es kann geerntet werden. dies sei unwahrscheinlich wichtig, erklärt uns carlos. seine mutter baut quinua im großen stil an und hat jahrelange erfahrung, denn diese pflanze gibt es schon seit tausenden von jahren und wurde schon bereits vor den incas als nahrungsmittel eingesetzt. carlos mutter hat aber eine andere methode entwickelt, damit die ernte ein erfolg wird: sie sucht sich die beste pflanze des jahres aus und verbrennt diese zusammen mit vielen kräutern. der rauch weht dann über das feld. egal ob kurz vor der reife wolken da sind oder nicht, die früchte reifen. mir persönlich gefällt diese geschichte besser.

 

nach dem abendbrot besucht uns noch die großmutter des hauses, um uns etwas handwerkszeug anzubieten. wir staunen nicht schlecht, als wir mützen und handschuhe aus vicuna-wolle entdecken. vicunas, eine lama-art, stehen unter strengem naturschutz, dürfen nicht gejagt, sondern nur zur gewinnung der wolle eingefangen werden. ein vicuna gibt ca. 500g wolle, welche nach der seide eine der feinsten wollen ist, die es zu kaufen gibt. dementsprechend teuer ist die wolle auch. ein poncho, aus lama- oder alpaca-wolle würde in bolivien vielleicht 150 dollar kosten, aus vicuna-wolle mindestens 3.000 dollar.

 

wir kaufen der guten dame mit ruhigem gewissen etwas ab. danach legt sie noch andere stücke auf den tisch. wir können zunächst nichts damit anfangen, bis wir erkennen, daß es sich um aus steinen gehauene pfeilspitzen handelt. wer macht denn heute noch solch eine feine arbeit? niemand! die sind original. von den incas, gefunden draußen im campo. unglaublich. wir halten hier stücke in unseren händen, mehrere hunderte jahre alt. wir sind uns alle einig, daß solche sachen ins museum gehören und lehnen dankend ab, sie zu kaufen in der hoffnung, andere touristen (sollten hier welche herkommen) reagieren genauso, wie wir.

 




kleiner plausch mit dem direktor in esmoruco

4. Tag (140km) San Antonio de Esmoruco

 

unser heutiges frühstück überrascht uns wieder einmal mit einem kleinen kulinarischen regionalen highlight: charque - getrocknetes lamafleisch, das, was die leute im nachbardorf also zum heizen benutzt hatten.

 

mutig wie ich bin probiere ich es. es schmeckt etwas strenger, als normales lamafleisch, aber nicht schlecht. nur ist es teilweise ein wenig wie leder.

 

wir fahren los, vorbei an den "los gigantes", einer felsformation, die sich, laut carlos 20 meter über dem boden in die luft recken. wir schätzen deren höhe auf mindestens 40 meter. zum nachmessen bleibt keine zeit.

 

der erste stop heute ist an den cuevas de incas, den höhlen der incas mit ihren malereien (pinturas rupestres).

 

eine frau eines mächtigen incas sei mit einem anderen mann "durchgebrannt" und versteckte sich viele monate in dieser höhle. als der verschmähte mann sie nach einer langen suche findet, tötet er beide auf der stelle. all dies ist in den malereien an der decke und den wänden der höhle festgehalten worden. die malereien sind so gut rhalten, daß man nicht glauben mag, sie seien ca. 300 bis 400 jahre alt. alles wurde zudem mit sangre, also blut gezeichnet.

 

ein grund für die gute erhaltung ist, daß die decke der höhle einen schatten auf die zeichnungen wirft, wenn die sonne am höchsten steht.

 

leider liegt die höhle nicht mehr innerhalb des nationalparkes. viehhirten nutzen sie bereits, um ihre lamas unterzustellen. man kann nur hoffen, daß sich dies schnell ändert, damit diese uralten relikte erhalten bleiben.

 

auf dem weg zum "pueblo fantasmo" (geisterdorf) kreuzt ein adler unseren weg. das bringe glück, sagen die alten inca. na, klingt ja nicht schlecht.

 

im "geisterdorf" machen wir mittag. das "dorf" ist kein solches, sondern eine anordnung von felsen, welche durch wind und sonne bizarr entstellt wurden.

 

in san antonio de esmoruco, einem kleinen dorf, in welchem wir heute übernachten wollen, sind wir die ersten touristen, die hier jemals hergekommen sind und hier nächtigen. kein wunder, daß noch keine unterkunft für uns bereit steht. kein problem, wir nutzen die zeit, um das dorf zu erkunden und werden von etlichen leuten angesprochen. wo wir herkommen, was wir machen, wie deutschland so ist. auch so wie hier?

 

selbst der bürgermeister begrüßt uns mit handschlag und freut sich, die ersten ausländischen schlafgäste hier begrüßen zu dürfen. wir sollen uns fühlen, wie zu hause und wenn wir etwas benötigen, so sollten wir ihn davon wissen lassen.

 

zur überbrückung der zeit fahren wir hinauf auf den mirador. von hier aus sehen wir eine riesige gebirgskette, la ciudad de roma, die stadt der römer.

 

berglöwen gebe es hier, aber auch echte afrikanische löwen. wie das? einst sind ein paar löwen aus einem zirkus in nordchile ausgerissen und über die grenze nach bolivien hier aufs altiplano gewandert. gesichtet wurden sie schon oft, versichert man uns.

 

durch die ciudad de roma gibt es zudem einen natürlichen tunnel, zum anderen gebirge auf der anderen seite. nur wenige gingen jedoch bisher dort durch, da der wind solch unheimlichen geräusche macht, daß man es mit der angst zu tun bekommt.

 

ich liebe solche geschichten, genauso wie diese, als wir carlos nach der höhe des ortes fragen: 2.800m über dem meeresspiegel. an einem ortsschild lesen wir etwas von 3.760m. auch erzählen uns die leute im dorf, wie weit es zur grenze nach argentinien ist. wir haben die wahl zwischen 7, 20 oder 35 kilometern. wer von diesen leuten jedoch schon einmal nach argentinien gefahren ist, weiß ich nicht. vermutlich niemand.

 

aber der ort ist schon etwas moderner. es gibt strom (ab 19.00 uhr, pünktlich durch das anwerfen eines kleinen diesel-aggregates) und ein telefon.

 

wenn jemand einen anruf erhält wird dies durch einen lausprecher durchs ganze dorf posaunt. soviel zum thema postgeheimnis.

 

zudem gibt es eine neue moderne hängebrücke über den fluß, bezahlt von der europäischen union. na, wenn das nichts ist.

 

wir bekommen dann einen raum zugewiesen, der sonst nur leuten aus der regierung vorbehalten ist, die eventuell mal auf besuch kommen. etwas schmunzeln müssen wir schon. sollten sie mal frau merkel anbieten, in einem 6-bett-raum auf feldbetten zu nächtigen.

 

5. Tag (240km) Alota

 

am morgen in esmoruco ist bereits highlife. es ist montag, schulanfang und zudem wird fleissig für den 6. august geprobt, eine art nationalfeiertag bei welchem die neue verfassung verabschiedet wird.

 

auf dem sportplatz sind alle klassen angetreten und proben das marschieren zur musik. mittendrin ein herr in anzug mit einer quena in der hand, einer art flöte.

 

als er sieht, daß ich fotos mache, kommt er auf mich zu und stellt sich vor. er ist der direktor der schule hier. er will wissen, ob ich die bilder in deutschland zeigen möchte und warum. auch gegen bezahlung oder nur privat? und ob es in deutschland auch so viel armut gebe, wie in seinem land. was die unterschiede zwischen unseren ländern seien? schwierige fragen, vor allem, wenn man sie auch noch alle auf spanisch beantworten will.

 

ich unterhalte mich gute 20 minuten mit dem direktor, bevor er mich "entlässt".

 

auch der bürgermeister ist da, um uns zu verabschieden und zu fragen, ob alles zu unserer zufriedenheit war. wir können ihn beruhigen und wünschen alles gute für sein dorf.

 

in guadalupe halten wir kurz zum fotostop. hier sind die leute schon wieder etwas zurückhaltender. nur vereinzelt sprechen sie mit uns. ein junges mädchen, dem ich sage, wie schön und ruhig gelegen ihr dorf sei, verneint. sie würde lieber weggehen in eine größere stadt. da hat uns die realität wieder. am ortsausgang spendieren wir noch eine große flasche cola für die bauarbeiter, die versuchen, mit hacke und spaten die schotterpiste zu begradigen. im fluß nebenan ist heute waschtag und alle frauen des dorfes reinigen ihre wäsche im eisigen wasser.

 

am "palacio quemado" machen wir mittag, dann geht es weiter nach san pablo de lipez, der stadt, die der region ihren namen gibt. nicht wirklich schön hier, also halten wir uns auch nicht lange auf.

 

auf unserer fahrt sehen wir täglich etliche lamas und vicunas an uns vorbeiziehen, letztere leider so scheu, daß es mühe bereitet, sie vor die kamera zu bekommen.

 

die lamas und alpacas hier in bolivien sind komplett registriert. es gibt keine wilden tiere mehr, alle haben einen besitzer. zu erkennen ist dies an den bunten wollfäden, welches die lamas an den ohren zu hängen haben.

 

in san christobal versuchen wir, da der abend bereits angebrochen ist, eine unterkunft zu finden. eine cousine von carlos erklärt uns, daß aufgrund des festes alles ausgebucht ist. kein wunder, gibt es hier ja auch nur ein hostel.

 

san christobal lag ursprünglich in den bergen. da man in dessen nähe jedoch viel gold und silber gefunden hatte, wurden alle bewohner zwangsumgesiedelt und das ursprüngliche dorf eingezäunt. hier leben jetzt die minenarbeiter. einzig die koloniale kirche stand schon an der stelle, wo heute das neue san christobal aufgebaut ist.

 

zu wessen ehren das heutige fest ist, bekommen wir nicht heraus, werden aber zeuge des einflusses der spanischen eroberer auf die musik hierzulande. sämtliche bekannte blechblasinstrumente werden hier am festplatz zu den trommeln posaunt. jeder wie er will und trotzdem ergibt es eine melodie. sie hat etwas von einem marsch, wiederholt sich aber stets, sodaß die tänzer sich nach kurzer zeit wie in einer trance befinden. der alkohol tut sein übriges.

 

wir verlassen diesen ort, die nacht bricht herein. wir fahren bis cullpina k, doch hat man dort keinen schlüssel für die küche parat und somit entscheiden wir uns, weiterzufahren. es geht weiter nach alota. hier erwartet uns zum einen ein sehr netter freundlicher gastgeber und zum anderen der reine "luxus" auf unserer tour: doppelzimmer mit doppelbetten. was für ein schlafgefühl...





laguna amarilla

6. Tag (120km) Colcha K - Villa Martin

 

der morgen des sechsten tages könnte nicht schöner sein: wenig wind und angenehme temperaturen.

nach dem frühstück nimmt uns die frau des hauses mit in den örtlichen kunstgewerbeladen, in welchem die frauen der umgebung ihre sachen zum verkauf anbieten. wir stöbern eine weile herum und suse entscheidet sich schlußendlich für eine kleine tasche. von vicuna-sachen fehlt jede spur. welch ein glück, daß wir in kollpani zugeschlagen haben.

wir betrachten noch den plaza mit einer schönen kirche und gehen dann zurück. mich zieht es noch einmal auf die staubige hauptstraße, wo ich einen fliegenden händler treffe. ich gehe auf ihn zu und eröffne das gespräch, weil es mich interessiert, was er hier so zu verkaufen hat. stolz zeigt er mir seinen lkw, welcher ihm allein gehört. wilson, so heißt der händler, fährt damit über die dörfer, kauft lama-wolle an und bietet dafür sachen, die es auf den dörfern nicht gibt: werkzeuge, seifen, töpfe und vieles mehr. wir unterhalten uns ziemlich lange; zwischendurch geht er an den nachbarstand und kauft etwas obst, was er bereitwillig mit mir teilt.

eigentlich wollten wir um 9.00 uhr heute starten, gegen 11.00 uhr kommen wir erst los.

kaum gefahren, halten wir schon wieder an: das valle de rocas (schon wieder eines) gibt es zu bestaunen. auch hier hat mutter natur wieder ganze arbeit geleistet und so erkennt jeder in den felsen andere gesichter, tiere oder dinge.

danach geht es zur mittagspause an die laguna turquiri. ihr name, so erklärt uns carlos kommt von den drei häusern, welche drum herum stehen. und was der name bedeutet? nichts! die häuser heißen so. und deshalb heißt auch die lagune so. nichts weiter. na, das ist doch mal eine erklärung...

die sonne brennt ganz ordentlich, aber auch der wind läßt sich hier draußen nicht lumpen. wir wissen schon gar nicht mehr, warum wir so braun sind. ist es dreck oder sonnenbräune? nach 6 tagen ohne dusche eine berechtigte frage.

zum schutz vor dem wind setzen wir uns zum essen unter die felsen. wieder einmal hat sich carmen, wie jeden tag, mit dem essen selbst übertroffen. sie zaubert hier draußen im niemandsland ofenkartoffeln, hühnerkeulen in einer sauce, die unbeschreiblich lecker ist, dazu quinua und viel gemüse. am liebsten würden wir sie für den rest der reise einpacken.

nach dem essen befinden wir uns dann mittlerweile schon wieder auf der "normalen" touristenstraße und so donnern ab und zu andere jeeps an uns vorbei. wie ruhig war es doch, als wir noch fernab der touri-strecke waren.

und so fahren wir mehr oder weniger auch am mirador für den vulkan ollague (5.910m) vorbei, anstatt - wie alle anderen - auf die felsen zu kraxeln, um fotos zu schießen.

ich steige nur kurz aus und mache ein touri-untypisches foto, nämlich von den anderen leuten, wie sie wie die ameisen auf die felsen klettern, immer schneller als die anderen, nur um eine bessere position zu erhaschen.

zum glück bemerkt carlos unseren unmut darüber und biegt recht schnell ab, weg von der hauptroute. wir befinden uns nun auf einem "kleinen" salar, dem salar chiguana, welcher mit dem großen salar de uyuni verbunden ist.

auch die eisenbahnlinie von calama (chile) nach uyuni führt hier quer durch. und welch ein glück: gerade als wir hier lang fahren, kommt eine lok angedonnert. wir flitzen zu den gleisen und als der zugführer bemerkt, daß wir wegen ihm die kameras zücken, gibt er ein besonders schönes hup-konzert.

bei einem kleinen stop in einem dorf lernen wir noch carlos bruder kennen, der gerade eine andere gruppe zum salar fährt.

wir warten, bis sich die brüder zu ende unterhalten haben, denn oft sehen sie sich nicht. dazu sind sie zu oft unterwegs: carlos mit den individuellen touren und sein bruder mit den 3-tages-touren.

während die beiden sich unterhalten, ziehe ich ein kleines totes tier aus einem kaktusholz-schild am straßenrand und betrachte es näher.

dies ist ein llajgua llajgua, sagt mir carlos. ein skorpionähnliches tier. nicht lebensgefährlich aber auch nicht ohne, wenn es denn beisst. ich entschließe, ab heute nicht mehr so leichtsinnig irgentwelche sachen anzufassen, auch wenn ich sie für tot halte.

am abend erreichen wir villa martin auf 3.750m, was eigentlich colcha k heißt. schon beim einfahren in den ort bestaunen wir die großen - jedoch leider leeren - quinua-felder von carlos mutter.

heute nacht bleiben wir bei carlos eltern. nach dem köstlichen abendmahl gehen wir rechtzeitig in die koje. morgen geht es früh raus, wollen wir doch den salar bei sonnenaufgang sehen.

 

7. Tag (180km) Uyuni

 

zu einer unchristlichen zeit verlassen wir unsere uns vor der kälte schützenden schlafsäcke. keine nacht war entschieden mehr als 3 grad celsius warm gewesen und so auch diese nicht. jedoch konnte man es schaffen im schlafsack angenehme temperaturen zu erreichen.

bibbernd sitzen wir dann im jeep, nachdem wir auch das schloß der heckklappe davon überzeugt bekommen hatten, aufzutauen.

im schein der fahrzeugfrontbeleuchtungsanlage bewegen wir uns in richtung salar. ich frage mich immer, wie carlos sich hier orientieren kann, denn außer eines staubigen weges im scheinwerferkegel sieht man nichts. wenn es denn ein weg wäre, wäre es ja auch gut, aber es gibt hier hunderte und mittendrin biegt carlos mal wieder links, mal wieder rechts ab. er könnte genausogut eine stunde im kreis fahren, wir würden es nicht mitbekommen, so verloren fühlt man sich...

dann, nach gut einer stunde meint er: jetzt sind wir auf dem salar, oder, wie er dazusagt: "auf der besten straße boliviens. genießt es."

und wirklich, von dem ganzen gerüttel und geschüttel der schotterpiste ist nichts mehr zu spüren. nur noch seichtes dahingleiten.

als die sonne sich anschickt, über den horizont zu blinzeln, halten wir und zücken die kameras. ein wunder, daß die fingerkuppen nicht am auslöser festfrieren, denn es ist - ganz ehrlich - schweinekalt. selbst suse spart ihre körperwärme auf und sagt kein wort. kann auch sein, daß sie ganauso sprachlos ist wie ich. es ist wunderschön anzusehen, wie die ersten sonnenstrahlen die salzige kruste des riesigen salars bestrahlt.

der salar de uyuni ist insgesamt 12.000 km im quadrat groß. das salz hat eine dicke von einem zentimeter bis zu 20 zentimeter. die nasa hat vor 12 jahren umfangreiche bohrungen und messungen unternommen und eine tiefe des salars von 200 metern festgestellt. unglaublich.

unter dem salz ist wasser, welches immer wieder durch mehrere flüße und durchs grundwasser nachgeführt wird.

vor ca. 1000 jahren war hier, wo jetzt das salz ist alles mit wasser bedeckt. die pre-incas, kleine menschen (die frauen wurden nur 90cm, die männer 120cm groß) befuhren diesen riesigen see mit schiffen und kamen hierher zum fischen. die insel "incahuasi", was so viel wie "das zuhause der inca" bedeutet, nennt man auch "isla de pezcadores" - die insel der fischer.

hier wachsen wieder die riesigen kakteen, welche wir schon auf unserer tour im norden argentiniens gesehen hatten. einige sind bis 12m groß und das bei einem wachstum von gerade mal 5mm (!) pro jahr. da kann man mal schnell den taschenrechner (oder kopf) bemühen, um herauszufinden, wie lange so ein 12m-kaktus hier schon steht. (lösung: ca. 2400 jahre).

auf der fahrt zur insel läßt carlos seinen kleinen sohn das steuer festhalten und schließt die augen, um noch etwas zu schlafen. die wahrscheinlichkeit eines zusammenstoßes mit einem anderen fahrzeug hier auf dem salar ist gleich null. wir bleiben trotzdem wachsam.

nach begehung der insel frühstücken wir hier und spielen mit den jungs von carlos und carmen eine runde fußball. zudem beobachten wir die anderen touristen, wie sie spassige fotos hier auf dem salar machen. das heben wir uns für später auf.

auch carlos bruder ist wieder da. wir unterhalten uns kurz, packen zusammen und düsen los.

nach gut einer halben stunde halten wir dann: fotos machen. hier sind unserer kreativität keine grenzen gesetzt. alles ist machbar und sieht urkomisch aus, vor einem weiß-blauen hintergrund. autos werden auf dem rücken plaziert und wir trampeln uns gegenseitig auf dem kopf herum (siehe foto auf der startseite).

carlos legt sich dann auf den bauch und fischt etwas herum. wir sehen es erst nicht und gehen näher. dann sehen wir es auch: es gibt löcher im salar, die ojos de salar, die augen des salars.

wenn man in sie hineingreift, was etwas überwindung kostet, denn man kann sich eventuell vorstellen, wie dunkles wasser riecht, welches kein sonnenlicht sieht, kann man salzkristalle "ernten".

unglaublich wie exakt mutter natur diese formt. einwandfreie quader. exakt gleich lange seiten, exakt gleichgroße flächen. wahnsinn.

wir ernten und sammeln und stecken ein. souvenirs halt. nur kosten möchte ich diesmal nicht, denn es stinkt erbärmlich.

wir fahren weiter zum bereich, den sie playa blanca (weissen strand) nennen. welch ein wortwitz. dort steht das hotel de sal, das salzhotel. alles ist dort aus den salzblöcken gebaut worden: wände, dach, tische, stühle, betten, einfach alles. sehr interessant.

hier machen wir mittag und auch der fußball wird wieder herausgeholt. nur unsere kondition läßt hier oben sehr schnell nach...

 am ende des salars in richtung uyuni stoppen wir noch einmal kurz. hier liegt die ortschaft colchani. der salzabbau ist hier die haupteinnahmequelle. man arbeitet in sogenannten cooperativen, also gemeinschaften. mit pickel und spaten hacken die leute hier mühsam das salz heraus und laden es auf klapprige lkw. in alten kleinen öfen wird es dann getrocknet und zum verkauf angeboten: 20 centavos kostet das kilo, gerade mal 2 eurocent. wir sind etwas schockiert, vor allem, weil wir sehen, wie mühsam die arbeit ist.

wir erreichen uyuni am nachmittag; eine kleine staubige stadt in der wüste. wir fahren hindurch, direkt zum cementerio de trenes (eisenbahnfriedhof). hier stehen alte dampfloks; zeugen eines einst gut ausgebauten verkehrsnetzes. die loks wurden vor ein paar jahrzehnten gegen diesel-loks ausgetauscht und hier "begraben". trotz heissen temperaturen rosten sie hier vor sich hin. viele der kessel wurden ausgebaut. scheinen die leute wohl verwendung für gefunden zu haben.

in uyuni machen wir uns auf die suche mit carlos nach einer unterkunft. da er hier aber wohnt, kennt er sich bestens aus und steuert ein kleines hotel an. wir wollen uns nach der tour etwas luxus gönnen und einen platz haben, wo wir unsere wäsche waschen können.

an der rezeption dann der erste schlag: 60 US-dollar. nein danke, dann doch nicht. fraglich, wer sich hier ein zimmer nimmt.

dann doch lieber hostel für 40 Bs. (bolivianos), also ca. 5 dollar das doppelzimmer. gut, die toiletten sind über den hof und die schmutzige wäsche werden wir auch nicht los, aber wir haben bequeme betten und temperaturen um die 25 grad. was will man mehr...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 


nützliche links

 

sleeping

 

email vom hostal marith in uyuni
nicht gerade die beste empfehlung, aber sauber und günstig

email vom hostel el tronco in sucre
das beste, was uns passieren konnte. in der nähe der plaza recoletta mit dem besten blick über die stadt

hostel andorina in samaipata
andres (der besitzer) bietet neben diashows und super-kuchen auch führungen in den nationalpark

email vom residencial bolivar in santa cruz
sehr nahe an der plaza mit gutem frühstück

arthys guesthouse
unsere absolute empfehlung für la paz - super nett und hilfsbereit und zudem 100% sicher

 

eating

 

cocamuseum in la paz
direkt am museum gibt es ein kleines restaurant mit tagesmenu. günstig und lecker.

 

tours

 

bolivianische eisenbahngesellschaft
für die reise von santa cruz in richtung brasilien

 

others

 

ASUR
gesellschaft zur erhaltung der indigenen webkunst (museum in sucre)

artechiquitanos
webseite der holzschnitzereien in san miguel

cocamuseum in la paz
sehr sehenswert und interessant, denn "la hoja de coca no es droga."