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31.08. - 02.09.2006 Pampa-Tour im Parque Natural Rio Yacuma



nein, hier wird nicht gegrüsst. aus sicherheitsgründen hält fernando die windschutzscheibe bei nahendem gegenverkehr fest

 

nach dem frühstück erwartet uns bereits der landcruiser, der uns heute zum fluß bringen soll. wir verladen alles auf dem dach und dann geht es los.

 

auf dem weg erklärt uns fernando ("nando") schon etliches zur flora und fauna der umgebung und des parques. da niemand weiter diese tour für heute gebucht hat, haben wir den guide für uns alleine.

 

schon während der fahrt sehen wir dann die ersten aligatoren an wasserlöchern liegen, um sich in der sonne aufzuwärmen. unglaublich, wenn man so dicht vor ihnen steht, ohne umzäunung, in freier natur. auch unzählige vögel, darunter falken, adler, makalu und fischreier sehen wir während der anreise und sind gespannt, da uns nando sagt, am fluß gäbe es noch viel mehr zu sehen.

 




bremsleitungsreparatur auf der strasse

nach 3 stunden und einer kleinen panne mit dem auto (ein stein hatte eine bremsleitung angehauen) erreichen wir santa rosa, essen dort zu mittag und fahren dann 20 minuten hinunter zum fluß. dort verladen wir alles auf unser 10 meter langes boot. ein älterer herr und eine frau mit zwei kindern gesellen sich zu uns. sie möchten bis zu ihrer hütte mitgenommen werden. dann geht es los.

 

wir kommen aus dem staunen nicht mehr hinaus. kaum sind wir losgefahren, sehen wir aligatoren und kaimane, zu viele, um sie zu zählen, aufgereiht am flußufer liegen. dazu hunderte von schildkröten, die um diese jahreszeit ihre eier in den weichen sand vergraben.

 

dann plötzlich ein irrsinniges geschrei: kleine affen kreischen um die wette. wegen uns, oder wegen der vibora, die sich im baum nebenan schlängelt? erst am abend erfahren wir dann die übersetzung der spanischen namens "vibora": eine grüne mamba, hochgiftig. und so läßt mich nando auch nicht allzu nah an sie heran, um fotos zu machen.

 

zwischendurch gibt es immer wieder riesige familien von wasserschweinen, die ihrem namen alle ehre machen und im fluß baden und sich suhlen. dann verlassen uns die leute und wir sind allein mit unserem guide. ein dickes plus bekommt er von uns, da er jedesmal, wenn er sieht, daß wir die kamera zücken, den motor abstellt und uns genügend zeit gibt, alles genau zu fokussieren. klasse.

 

wir kommen auch vorbei an den unterkünften der anderen agenturen. furchtbar. reine partyhäuser. mit flußbar, wo dann am zweiten abend zusammen gefeiert wird. amazonia hat ihre unterkünfte etliche kilometer weiter draußen, weit ab des ganzen troubles. und die maximale gruppengröße bei ihnen ist 5. mehr nicht. bei den anderen agenturen kommen auch mal schnell 20 bis 30 leute zusammen. so sind wir ganz froh über unsere entscheidung, zumal wir mehr oder weniger allein unterwegs sind.

 




aufgrund der grossen trockenheit kommt es zu waldbränden. leider nicht so schön für uns

dann gelangen wir, vorbei an einigen feuern, welche ähnlich wie auf unserer missions-tour durch die absolute trockenheit und große hitze sich zum großteil selbst entfacht haben, in sogenannte schwimmende inseln. wasserpflanzen bilden einen extrem dichten, fast undurchdringlichen teppich aus grün. die wasserkühlung unseres außenbordmotors gibt ihren geist auf, und so hat der motor nicht genügend leistung, uns durch das dickicht zu bringen. nando steigt ob aus und zieht unser boot durch das grün; wir suchen das ufer nach aligatoren ab, obwohl diese nicht aggressiv sind, erklärt uns unser guide. na, sicher ist sicher.

 




nando versucht unser boot aus den schwimmenden inseln zu befreien

dann folgt wieder ein grüner teppich, diesmal, so sagt uns nando, 300 meter lang. nach einigen metern bleibt unser boot wieder stecken. diesmal richtig. auch wir steigen aus und helfen das boot zu ziehen, jedoch ist es so als ziehe man es über land. es dämmert bereits und der motor schafft es einfach nicht. so entschließt sich nando, den rest zu fuß allein zurück zu legen und vom camp ein ersatzboot zu holen. wir entscheiden uns, im boot zu warten, denn einen weg gibt es sogesehen nicht.

 

und dann folgt das lange warten, insgesamt 3 stunden sitzen wir im boot fest, ehe wir das erlösende geräusch des anderen motorbootes hören. während dieser zeit wurden wir von den moskitos trotz mückenmittel und den vielen sachen, die wir uns übergezogen hatten, nicht verschont. keine ahnung, wieviele stiche wir davongetragen haben. zudem waren wir umzingelt von kaimanenaugen. für uns echt 3 stunden purer horror.

 

gegen 23.00 uhr erreichen wir dann das camp, was sich als große hasienda entpuppt. man bereitet uns noch ein abendessen und dann entscheiden wir uns fürs bett. auch nando sieht extrem fertig aus. von oben bis unten ist er schlammverschmiert, mußte er doch einige strecken im schlammigen fluß waten. zudem sei ihm einmal seine taschenlampe in den fluß gefallen, die er wieder herausfischen mußte.

 

am nächsten morgen reden wir dann noch einmal mit nando. er hätte uns einfach sagen sollen, daß er mindestens 3 stunden für den fußweg braucht, dann hätten wir uns nicht solche großen sorgen gemacht, um ihn und um uns, denn wir wussten gestern abend nicht, ob wir noch mit hilfe rechnen konnten.

 

nachdem das geklärt war, werden die pferde gesattelt. es geht ans ausreiten. die pferde hier sind ein stück kleiner als die europäischen, was mich unheimlich gut auf diesen tieren aussehen läßt [anm: deshalb gibt es keine bilder dazu in der fotosektion] und zudem, so erklärt mir suse, reitet man sie hier auch anders. während des ausritts versucht mir suse noch irgentwas zu erklären mit kopfstellung des pferdes, dem gauen auf dem gebiss und was weiss ich noch alles. keine ahnung. mein pferd hört auf den wundervollen namen "coca cola" und hat sich der geschwindigkeit der leute hier voll und ganz angenommen. so "schlendern" mein pferd und ich den anderen in gebürendem abstand hinterher. ab und zu reagiert es dann auch auf meine "seitenhiebe" und auf meine äußerungen, daß wir doch mal wieder aufschließen sollten. aber nach den vielen mückenstichen im gesäßbereich bin ich ganz froh nicht so sehr durchgerüttelt zu werden.





ja, das leben der cowboys auf den hasiendas ist rau und hart...

wir reiten zu einer "nahegelegenen" hasienda, wo wir von der hausdame eine kleine erfrischung angeboten bekommen. wir schauen uns ein wenig um, und als ich die kinder durchzähle (insgesamt acht) fällt mir ein, doch meine tüte luftballons eingesteckt zu haben. somit ist das eis zwischen uns "gringos" und der familie gebrochen. man bittet uns sogar, ein paar fotos zu machen. na, das machen wir doch gerne.

 

wir reiten weiter durch palmenwälder, in welchen wir von einigen affen begleitet werden. nur die anaconda im angrenzenden wasser sehen wir nicht. nando hat sie entdeckt, doch ehe wir da waren bzw. ehe ich "coca cola" davon überzeugt hatte, mal einen zahn zuzulegen, war sie schon wieder abgetaucht. aber wir sehen viele tiere, vor allem vögel und eine schlange, die es aber vorzog sich in das unterholz zu verkriechen und nicht mehr fürs gruppenfoto zur verfügung zu stehen.

 





ja, reisen hat auch anstrengende momente

zum mittag sind wir zurück. in der hand halten wir eine alte schlangenhaut, welche nun eine seite unseres tagesbuches schmückt. nach dem essen ziehen wir uns ein wenig in die hängematten zurück und relaxen. nando versucht sich an unserem motor und wir schaukeln sanft hin und her und beobachten keine zwei meter über uns in den bäumen tukane. diesen farbenfrohen vögeln könnte man stundenlang zuschauen.

 

dann ruft uns nando. wir sollen zum fluß hinunterkommen. geht der motor wieder? können wir etwa einen kleinen ausflug machen? nein. viel besser. im fluß sind delfine aufgetaucht. hätte man mir in deutschland gesagt, daß es flußdelfine bzw. süßwasserdelfine gibt, so hätte ich das geglaubt. hätte man mir gesagt, daß diese rosa sind, hätte ich wohl stark daran gezweifelt. aber es stimmt. rosa delfine prusten hier lustig einige meter von uns entfernt ihre luft aus den lungen.

 

wir springen ins kanu und paddeln los, bereit diese niedlichen dinger aufs foto zu bannen. leider spielen die delfine nicht ganz so mit, wie gewünscht. da gibt es nur eines: hinein ins wasser. ich streife mir meine ultraelegante dreiecks-badehose über und springe in die fluten. dann der erste schreck: kleine sardellen fangen an, an mir herumzuknabbern. "besos" sagt nando, "küsse". na, wenn das küssen ist, wundert es mich aber, wie die fische je nachwuchs kriegen.

 




schwimmen mit delfinen

durch mein geplansche angelockt schwimmen dann die delfine um mich herum. einer prustet so nahe neben mir, daß mir fast das herz stehen bleibt. aber es ist unbeschreiblich.

 

am späteren abend unternehmen wir dann noch eine kleine nachtfahrt im kanu. aber bedingt durch die gestrige nacht, reicht es uns bald und wir kehren um. kaimanenaugen hatten wir gestern nacht zu genüge.

 

am dritten tag stehen wir sehr früh auf. pünktlich zum sonnenaufgang stehen wir etwas abseits der gebäude und geniessen die geräuschkulisse, die sich uns bietet, zusammen mit der aufgehenden sonne. wunderschön.

 




ein teil unserer gastfamilie

eigentlich sollte dann nach dem frühstück unsere abfahrt in richtung santa rosa sein. bedingt dadurch, daß unser motor unverändert im eimer ist, müssen wir auf die andere gruppe, eine familie aus chile, warten. gegen 11.00 uhr kommen wir erst los, alle in einem boot. wir fahren bis zu der stelle, wo wir vor zwei tagen steckengeblieben sind und steigen um. nun folgt den ganzen tag ein wechsel zwischen den booten. ein ersatzmotor wurde beschafft, gibt aber auch seinen geist auf.

 

für uns ansich kein problem, wäre da nicht die sache, daß wir eigentlich für unsere weiterfahrt nach la paz am montag noch tickets bräuchten, und es immer später wird. man versichert uns aber, man hätte sich um flugtickets gekümmert und wir sollten uns keine sorgen machen. naja, zu oft schon haben wir solches geglaubt und sind auf die nase gefallen. wir werden sehen, was sich ergibt.

 



am späten nachmittag kommt uns dann ein boot entgegen, in welches wir wechseln und welches uns dann zurück nach santa rosa bringt. auf den letzten paar metern zieht es sich zu, doch noch bevor die ersten regentropfen fallen, sitzen wir im jeep. erst gegen 21.00 uhr sind wir zurück in rurrenabaque, zu spät für bustickets. aber man versichert uns, es gäbe zwei flugtickets. morgen früh könnten wir sie uns abholen. auch könnten wir morgen früh nochmal über unsere tour sprechen, auf der ja so einiges schief ging.

 

wir sind einverstanden und gehen zu guter letzt aber noch mit nando und alex, einem jungen guide in die bananabar, um uns bei einem bier für die nette führung zu bedanken. gegen 1.00 uhr landen wir dann im bett...

 

auch wenn vieles nicht so ganz gelaufen ist, wie man es sich vielleicht vorgestellt hat, war es doch ein lohnenswerter ausflug. noch nie haben wir so viele tiere in ihrer natürlichen umgebung gesehen.


03.09.2006 Rurrenabaque - wir planen unseren "Abflug"


 

pünktlich um 10.00 uhr beginnt unsere gesprächsrunde mit dem chef der amazonia-agentur. wir erläutern ihm ausführlich und so gut unser spanisch ist, alles was uns an der tour nicht gefallen hat, alles aufgrund des defekten motors. insgesamt diskutieren wir 2 stunden zusammen, ohne zu einem ergebnis zu kommen, denn eines weiß carlos, der chef: wir brauchen diese flugtickets, denn bustickets hat keiner für uns besorgt und die busse von heute haben rurrenabaque schon längst verlassen. um montag in la paz sein zu können, brauchen wir diese tickets.

 

schlußendlich haben wir keine wahl. wir bedauern es sehr, die agentur amazonia (nicht zu verwechseln mit amazonico) nicht weiterempfehlen zu können, so gut wir auch ihre idee vom öko-tourismus finden. wenn es mit der tour probleme gibt, steht man ziemlich hilflos da. auch eine australierin, die einen tag zuvor mit amazonia gereist ist, hatte grund zur klage. ihr guide hat am ersten tag auf dem weg zum boot so viel zeit vergeudet, daß er diese auf dem wasser wieder einzuholen versuchte. so blieb dieser gruppe keine zeit für fotos oder erklärungen.

 

so hat diese sonst so schöne tour leider einen bitterenb nachgeschmack bei uns hinterlassen.

 

wir erhalten dann von rachel, jimmys frau zwei zettel ausgehändigt, welche wir morgen früh gegen echte flugtickets eintauschen können. na, da sind wir echt gespannt.

 

den restlichen tag versuchen wir, uns so wenig wie möglich über alles zu ärgern. wir bereiten uns auf den morgigen flug vor, schreiben noch etwas tagebuch und schlendern über den markt von rurre.

 

zur belohnung finden wir noch einen kleinen laden, in welchem wir ein buch über die gesehene flora und fauna kaufen.

 

p.s. heute hat u.a. mein bruder geburtstag. wir haben es nicht vergessen, jedoch auch keine halbwegs vernünftige alternative der kommunikation gefunden. trotzdem, alles gute zum geburtstag.

 



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 


nützliche links

 

sleeping

 

email vom hostal marith in uyuni
nicht gerade die beste empfehlung, aber sauber und günstig

email vom hostel el tronco in sucre
das beste, was uns passieren konnte. in der nähe der plaza recoletta mit dem besten blick über die stadt

hostel andorina in samaipata
andres (der besitzer) bietet neben diashows und super-kuchen auch führungen in den nationalpark

email vom residencial bolivar in santa cruz
sehr nahe an der plaza mit gutem frühstück

arthys guesthouse
unsere absolute empfehlung für la paz - super nett und hilfsbereit und zudem 100% sicher

 

eating

 

cocamuseum in la paz
direkt am museum gibt es ein kleines restaurant mit tagesmenu. günstig und lecker.

 

tours

 

bolivianische eisenbahngesellschaft
für die reise von santa cruz in richtung brasilien

 

others

 

ASUR
gesellschaft zur erhaltung der indigenen webkunst (museum in sucre)

artechiquitanos
webseite der holzschnitzereien in san miguel

cocamuseum in la paz
sehr sehenswert und interessant, denn "la hoja de coca no es droga."