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19.09.2006 Cusco

 

als erstes steht eine große stadtbesichtigung auf dem plan. cusco hat so viel diesbezüglich zu bieten, daß wir uns diesmal wirklich einen plan malen. auf den ersten blick ist cusco eine wunderschöne stadt. okay, es gibt hier unzählige taxis, allesamt nicht viel größer als ein elefantenrollschuh, die sich hier hupend durch die gassen jagen, aber trotz dessen ist cusco herrlich. viele kleine gassen und fußgängerzonen und dazu herrliche alte bauten der spanier, errichtet auf den alten grundmauern der inca-paläste. witzigerweise wurden bei einem erdbeben 1650 viele der spanischen bauten zerstört; die nahtlos aufeinander gesetzten steine der inca-paläste blieben jedoch stehen, wie sie waren. qualität halt.

 

nach einem guten frühstück in einer bäckerei mit frischen käse-empanadas und richtig gutem kaffee gehen wir zuerst zur plaza, um uns tickets für sämtliche umliegende attraktionen zu kaufen. wir gehen ins hauptbüro der tourismusbehörde und sind schockiert: fast 20 dollar pro person, denn ich gehe nicht mehr als student durch, da ich bereits über 25 jahre alt bin. na, das nenne ich mal eine logik. alles diskutieren bringt nichts. wir bleiben hart, zahlen nicht und versuchen es eine ecke weiter. dort ist man zwar auch der meinung, ein student sei man nur bis 25 jahre, aber nach einigem hin und her verkauft uns der gute mann dann wenigstens 2 ermäßigte und 2 normale tickets. immer noch ziemlich teuer, wie wir finden.

 

nun geht es an den stadtrundgang. hierbei stellen wir fest, daß wir mit den soeben erworbenen tickets zwar in die umliegenden incaruinen gehen können, jedoch nicht in die kathedralen, kirchen und museen der stadt. hier werden wir theoretisch nochmals zur kasse gebeten. und nicht zu knapp. knapp 10 dollar für den besuch der kathedrale, 10 dollar hier, 10 dollar da... wir beschränken uns auf das betrachten der bauten von außen. dann erhalten wir noch den hinweis, daß die kirchen nur tagsüber für die touristen geld kosten. morgens von 6 bis 10 uhr sei der eintritt frei. okay, dann eben morgen früh.

 

die stadtbesichtigung macht uns allen viel spaß. es gibt so viel zu sehen und so viele kleine höfe zu entdecken, daß es eine wahre freude ist. gerät man jedoch bedauerlicherweise in blickweite eines verkäufers, wird man stets angesprochen und es werden einem die sachen förmlich aufgezwungen, sodaß man es bald leid ist und es ziemlich störend ist. manchmal hat man noch nicht einmal die chance ins gespräch mit einem der händler zu kommen, ohne daß dieser will, daß man vorher etwas kauft. wie angenehm war es da doch in bolivien...

 

zum mittag befinden wir uns wieder auf der plaza und verpflegen uns selbst, wie schon in den letzten tagen auch: brot, thunfisch, tomaten und obst. wir machen bekanntschaft mit einem älteren pärchen aus washington. wir unterhalten uns sehr nett und zu guter letzt erhalten wir eine einladung in den osten der usa. ben, so heißt unser zukünftiger gastgeber, hat eine hütte in den bergen. er lädt uns zum fischen ein, inklusive bären- und puma-sehen-garantie. wir sagen zu und hoffen, es wirklich bis in den osten der staaten zu schaffen.

 

nach dem essen folgt der zweite teil der stadtbesichtigung.

 

besonders erwähnenswert ist die callejon de siete culebras, die gasse der sieben schlangen, wo sich einst das ausbildungszentrum der inca-oberschicht befand und die calle hatunrumiyoc mit den grundmauern des ehemaligen inca-palastes. hier sieht man die typischen steine, welche nahtlos aufeinandergesetzt sind, so exakt, daß nicht einmal ein stück papier dazwischen passen soll. probieren können wir es nicht, denn das berühren der steine ist verboten. hier findet man auch den berühmtesten der steine, jenen mit zwölf ecken, symbol für die monate im jahr.


20.09.2006 Cuscos Umgebung

 

am morgen machen wir uns zuerst zur plaza auf. und tatsächlich, die türen der kathedrale sind geöffnet. drinnen gibt es dann etliche alte gemälde und altare. es ist gerade eine messe und wir versuchen, so wenig wie möglich zu stören. erst beim hinausgehen sehen wir das große schild: es ist messe - zutritt für touristen nicht gestattet. herzlich willkommen in peru, sage ich nur...

 

wir nehmen den lokalbus bis nach tambomachay, einer inca-anlage vor der stadt. von hieraus kontrollierten die inca die straße zwischen cusco, ihrer hauptstadt und pisaq, der zweitwichtigsten stadt im inca-reich.

 




ich sag nur: japaner!

nach besichtigung der anlage und dem beobachten einer japanischen touristengruppe (ja, sämtliche vorurteile haben sich bewahrheitet, d.h. japan-bus kommt an, alle springen raus, bewaffnet mit dutzend kameras und nach dem einkauf von stumpfsinnigen, unnützen souvenirs gehen alle wieder zurück in den bus, ohne die anlage ja betreten zu haben) gehen wir der straße mehr oder weniger folgend zu den weiteren anlagen pukapukara und qenqo. letztere ist eine der vielen kultstätten der inca. wie viele andere stätten dieser art sind die meisten skulpturen und symbole, die zu sehen sind unklar in ihrer bedeutung. das problem liegt darin, daß die inca zwar unwahrscheinlich gut in astronomie, mathematik und landwirtschaftlichen dingen waren, jedoch keine eigene schriftzeichen besaßen, um aufzeichnungen zu führen. somit ist auch sehr wenig über ihre geschichte und ihre rituale bekannt.

 

wir bleiben sehr lange in diesen ruinen hängen, denn trotz der fehlenden erklärungen zu den vielen ornamenten und bearbeiteten felsen und steinen ist es sehr faszinierend, was die inca teilweise geschaffen haben.

 

en aufziehendes gewitter hindert uns daran, die letzte große festungsanlage von saqsaywaman zu besuchen. wir verschieben es auf morgen, kommen wir doch direkt an ihr vorbei, wenn wir uns aufmachen, ins heilige tal der inca zu gehen.

 

den regenguss überstehen wir, indem wir unterschlupf unter einem vordach einer hütte finden. zurück in cusco, über unzählige stufen hinab in die stadt, beginne ich, die bilder der letzten tage zu sortieren, während suse sich um das tagebuch kümmert. hausaufgaben müssen sein.

 

am abend, kurz vor dem dinner, versuche ich mein glück in den fotoläden, auf der suche nach diafilmen. ich werde auch fündig, jedoch bin ich nicht bereit, mehr als das doppelte des normalen preises zu bezahlen. ich hoffe, vielleicht in ecuador günstiger an filme zu kommen, hat sich suses vorrat an filmen doch ungewöhnlich schnell verringert.


21.09.2006 Saqsaywaman und das heilige Tal der Inca

 

nach einem guten frühstück (cedric lobt die köchin außerordentlich, habe sie ihm doch die besten pancakes der welt gezaubert) schnappen wir uns eines dieser elefantenrollschuh-taxis und fahren hinauf zu saqsaywaman, dessen besuch uns gestern verwehrt wurde.

 

saqsaywaman, die falkenfestung, war eine der bedeutensten festungsanlagen der inca, schützte sie doch die hauptstadt des reiches vor angreifern. 20.000 bis 40.000 mann haben an dieser festung 70 jahre lang bis zu ihrer fertigstellung gearbeitet. keine ahnung, wie die menschen damals die tonnenschweren steine der festungsmauern transportiert haben, ist der größte von ihnen (6m x 5m x 4m) doch gut über 40 tonnen schwer. zudem gab es unterirdische tunnel, nicht nur innerhalb der festungsanlage, sondern bis hinab nach cusco. von hier aus, führte der letzte inca seinen erbitterten kampf gegen die spanischen eroberer, welchen er jedoch verlor.

 

ein paar stunden später nimmt uns der lokalbus mit bis nach pisaq, der zweitwichtigsten stadt der incas. dies sieht man auch sofort, wenn man die festungsanlage hoch oben über der stadt betrachtet. hier in pisaq beginnt auch das sogenannte "heilige tal der inca". aufgrund der guten wetterbedingungen war und ist dieses tal sehr fruchtbar und war somit sehr bedeutend für die inca.

 





vorher - nachher auf peruanisch

wir schlendern zunächst über den markt und kaufen ein paar frische empanadas ein. die meerschweinchen, welche nebenan im ofen brutzeln, will man uns jedoch nicht verkaufen. sie sind für eine bevorstehende feierlichkeit gedacht. schade, denn probieren möchte ic schon einmal...

 

auf dem markt treffen wir die beiden amerikaner aus cusco wieder. cedric und angelique versorgen sich ihrerseits mit ein paar souvenirs und wir unterhalten uns mit den amis. danach verbringen wir den ganzen tag in den ruinen. pisaq war nicht nur eine reine festungsanlage sondern schon eine richtige stadt. an den gegenüberliegenden felsen entdecken wir etliche löcher. hier waren einst die gräber der verstorbenen inca, welche jedoch im laufe der zeit geplündert wurden. mumien und grabbeigaben wurden gestohlen und zu geld gemacht. herrlich anzusehen ist der blick von hier oben über das gesamte tal, gesäumt von den typischen terassen, die dem ackerbau dienten. schön auch anzusehen, wie gut die ruinen noch erhalten sind. man kann sich sehr gut vorstellen, wie das leben hier von statten gegangen ist.

 

noch zum sonnenuntergang sitzen wir hochoben in den ruinen und geniessen den wundervollen tag. im dunkeln steigen wir dann hnab ins dorf, wofür wir nochmals eine gute stunde benötgen. die leute hier bauen gerade ihre marktstände ab. der nächste große markt ist dann erst wieder am sonntag. wir drängeln uns durch die aufräumarbeiten und erwischen gerade noch den bus, der uns heute nacht noch nach urubamba bringt.

 

zwei stunden später erreichen wir die kleine stadt und begeben uns, nachdem wir eine recht nette unterkunft gefunden haben, auf nahrungssuche. wir haben uns seit unserer ankunft in peru darauf spezialisiert, einheimische lokale zu finden, da diese natürlich viel preiswerter, aber vor allem viel authentischer sind. auch heute werden wir wieder fündig und speisen ganz vorzüglich für 2,50 soles (rund 60 cent) in einem vollbesetzten restaurant. unser bisher günstigstes abendessen in peru.





die salzterassen von pichingote

22.09.2006 Auf nach Machu Picchu

 

in urubamba gehen wir am plaza nett frühstücken. hier gibt es erstaunlicherweise auch mal wieder gute zeitschriften zum lesen. als der nette junge mann des restaurants von unserem vorhaben erfährt, daß wir heute nach moray und pichingote wollen, erklärt er sich bereit, für uns einen günstigen fahrbaren untersatz zu besorgen. er meint, daß die touristen sonst nur abkassiert werden. das ist das erste mal in peru, daß wir dies erleben. echt nett.

 

wir gehen zurück zum hostel, um unsere sachen zu holen und ich lasse mir noch schnell den kopf vom örtlichen friseur schälen. dann sind wir zurück im restaurant, wo unser privatchauffeur bereits auf uns wartet.

 

zuerst geht es in richtung moray, einem alten landwirtschaftzentrum der incas. riesige terrassen mit kreisrunden anbauanlagen haben die incas hier aufgebaut, inmitten des fruchtbaren tales. auf dem weg dorthin sehen wir etliche schulkinder - es ist der alljährliche "wandertag". auf drei camionetas, lkw mit ladefläche, verteilen sich rund 200 schulkinder. schulbusse - fehlanzeige. als sie merken, daß sie eines meiner fotomotive sind, ist die begeisterung groß. wir versuchen jedoch vor ihnen da zu sein, um die anlage in ruhe geniessen zu können. leider funktioniert dies nicht ganz so, wie geplant und so bleibt uns nichts anderes übrig, als den spieß umzudrehen und ein wenig den unterricht zu "stören". die kinder sind auch von sich aus schon viel mehr daran interessiert, sich mit uns zu unterhalten, anstatt den geschichten des lehrers zuzuhören. diese nehmen es aber gelassen und zeigen sich ebenfalls interessiert an uns.

 

wir verlassen moray und fahren weiter nach pichingote. ein salzhaltiger fluß wird hier zur salzgewinnung "mißbraucht". auf hunderten von terassen wird das flußwasser aufgefangen und mit hilfe der sonne wird das salz aus ihm herausgetrocknet. einen monat dauert es circa, bis solch ein becken zur ernte bereit ist. die becken schillern in allen farben: gelb, rot, weiss, orange. mittendrin einige leute, die mit hacken und sieben das salz gewinnen.

 

wir machen hier unsere mittagspause und freuen uns, unsere tomaten heute mit etwas salz geniessen zu können.

 

unser fahrer ist dann auch sehr erfreut, als wir dann endlich wieder auftauchen und er seine arbeit für heute beenden kann: es geht zurück nach urubamba. hier finden wir recht schnell eine mitfahrgelegenheit nach ollantaytambo, dem startpunkt für unsere weiterfahrt nach aguas calientes, am fuße des machu picchu.

 

in ollantaytambo warten wir dann bis 17.00 uhr, da dann der verkauf der bahntickets nach aguas calientes beginnt, laut guide-buch. pünktlich stehen wir dann am schalter und ergattern die letzten 4 tickets. glück gehabt, denn der verkauf beginnt hier schon am tag zuvor. super-guide-buch, was wir da haben.

 

glücklich über die tickets verbringen wir den abend im dorf. der zug geht erst um 20.00 uhr. an der plaza tauchen wieder einmal kinder mit einem volleyball auf und wir können es wieder nicht lassen und spielen eine runde mit.

 

im zug sind wir dann von cedric und angelique getrennt, denn es waren ja die letzten tickets. wir treffen svenja und hannes aus der nähe von freiburg. von ihnen erfahren wir, daß es die eintrittskarten für machu picchu nicht mehr direkt am eingang gibt, sondern, daß man diese unten im ort kaufen muß. bis 22.00 uhr sei die verkaufsstelle geöffnet. aufgrund der verzögerung bei der  abfahrt erreichen wir dann aguas calientes pünktlich um 21.55 uhr. wir hasten zusammen zur verkaufsstelle, welche aber bereits geschlossen ist. alles bitten und betteln hilft nichts. man will uns nicht aufschliessen und heute keine tickets mehr verkaufen. wäre ja alles nicht so schlimm, wenn wir morgen nicht in aller herrgottsfrühe hinauf zum machu picchu wollten.

 

unser plan ist es gewesen, um 4.30 uhr mit dem aufstieg zu beginnen, um pünktlich um 6.00 uhr zur öffnung der pforten und zum sonnenaufgang in machu picchu zu sein. nun werden wir etwas umdisponieren: die damen werden uns gegen 4.30 uhr verlassen, wir werden die tickets um 5.00 uhr kaufen und dann hinterherhetzen. welch eine freude. zu guter letzt bekommt suse an diesem abend noch eine ordentliche migräne. mal schauen, was der morgige tag bringt...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus