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04.10.2006 Huaraz

 

am morgen erreichen wir huaraz. wir sind überwältigt. die stadt liegt inmitten der cordillera blanca. ringsherum ein bergpanorama. wunderschön. dazu blauer himmel und sonnenschein. wir machen uns auf zu jo's place, einem hostel, welches man uns empfohlen hatte.

 

dann geht es daran, uns über touren in den cordilleras zu informieren. dazu gehen wir in das casa de guias, dem haus der bergführer. auf dem weg dorthin werden wir auf der straße von maximo angesprochen. maximo ist selbst guide und bietet uns seine hilfe an. er gibt uns etliche informationen und auch einige karten kann ich mir von ihm kopieren. sehr freundlich.

 

im haus der guides schlägt man uns dann einige routen vor. wir wollen drei tage in die berge und somit sind die möglichkeiten schon sehr eingeschränkt. die vorgeschlagene tour in die cordillera huayhuash stellt sich dann als nicht durchführbar heraus, da die busse, welche uns wieder zurückbringen sollen, nicht regelmäßig fahren. so werden wir morgen hier in der umgebung in die berge gehen.

 





blick über huaraz

um die aussicht auf die stadt besser geniessen zu können, haben wir vor, zu einem der drei aussichtspunkte zu laufen, hoch oben über der stadt. die wege führen jedoch durch sehr ärmliche ezirke der stadt, sodaß man uns abrät alleine dort durchzulaufen. so lassen wir uns ganz bequem mit dem taxi hochfahren. auf dem rückweg befragen wir nochmals maximo bezüglich der drei-tages-tour und auch er gibt uns nochmal gute tipps. wir hoffen, daß sich das wetter hält.


05. - 06.10.2006 Cordillera Blanca

 

am frühen morgen verlassen wir, bepackt mit zelt und kocher huaraz. es geht hinauf in die berge. am späten vormittag erreichen wir pitec, laut karte ein kleines dorf. bestehen tut pitec jedoch nur aus einigen runden steinhütten, gedeckt mit stroh. das feld wird gerade gepflügt mit zwei ochsen. auf der weide sitzen die frauen und hüten die ziegen. ein schönes bild.

 




in der quebrada

ein paar hundert meter weiter erreichen wir dann die quebrada quilcayhuanca. diese durchwandern wir dann den ganzen tag, umgeben von den 5.000ern der cordillera blanca. am nachmittag nieselt es dann ein wenig. der regen verzieht sich dann aber recht schnell.

 

wir erreichen das camp am späten nachmittag, am fuße der berge und gletscher, schneebedeckt. wunderschön. nachdem wir unser zelt aufgebaut und die sachen verstaut haben, gehen wir noch einmal los, näher an die gletscher heran, um in der abendsonne ein paar schöne fotos zu schießen. dann wird der kocher angeworfen. mal wieder spaghetti a la camping. hatten wir schon lange nicht mehr. wir schauen noch eine weile in den sternenhimmel und verkriechen uns dann ins zelt. der tag hat uns ganz schön geschafft.

 




gute nacht, john-boy...

in der nacht werde ich dann stündlich vom regen geweckt. um 3.00 uhr, um 4.00 uhr, und so weiter. schade, denn gestern abend sah das wetter so gut aus.

 

wir stehen gegen 7.00 uhr auf und wissen nicht so recht, was zu tun ist. im camp sind auch zwei guides. wir befragen sie nach dem pass, welchen wir heute eigentlich überqueren wollten. zu gefährlich, meinen sie. wenn man den weg nicht kennt, kann man selbigen schnell verlieren. in der nacht hat es furchtbar geschneit in den bergen. können wir auch sehen. auch hängt noch immer eine dicke nebelwolke in den bergen. keine chance für uns momentan. so schnell ändert sich das wetter hier.

 




frühstück im zelt

wir verkriechen uns zunächst alle in unser zelt und frühstücken. draußen fegt der regen durchs tal. wir wollen abwarten, ob sich das wetter noch ändert. gegen 11.00 uhr hört zwar der regen auf, der pass bleibt jedoch nebelverhangen. da wir nicht mehr als die drei tage zeit haben, können wir leider nicht auf besseres wetter warten. so beschließen wir uns, umzukehren.

 

auf dem weg zurück nach huaraz begegnet uns dann ein bekanntes gesicht. steffen, den wir in einem restaurant in sucre/bolivien getroffen hatten ist auf dem weg in die berge. wir unterhalten uns kurz und geben ihm unsere informationen weiter, welche wir von den guides erhalten haben. dann geht es weiter zurück.

 

wieder im hostel kaufen wir einige sachen fürs abendessen, denn es ist unser letzter abend mit cedric und angelique: morgen abned nehmen sie den bus in richtung norden, denn in ein paar tagen ist ihre einjährige reise rund um den globus beendet.

 

beim abendessen schenken die beiden uns ihren ecuador-reiseführer und geben uns etliche tipps über das land, da sie es bereits vor einigen jahren schon bereisten.

 

bis spät in die nacht sitzen wir zusammen und erzählen.


07.10.2006 Huaraz und die Puya Raimondi

 

nach einem ausgedehnten (letzten) frühstück mit den beiden franzosen gehen wir nochmals kurz ins haus der guides und holen uns informationen. heute soll es zu den puya raimondi gehen, den riesigen kakteen, welche nur hier wachsen.

 

da eine organisierte tour genauso teuer ist, wie ein taxi, suchen wir uns lieber ein solches an der straße. gar niocht so einfach. niemand scheint interesse daran zu haben, sein taxi für einen ganzen tag zu vermieten. dann treffen wir auf paul, der sich einverstanden erklärt, uns zu fahren. vorher muß er jedoch noch kurz telefonieren und dann erfahren wir den grund, warum die taxifahrer kein interesse an der tour haben. ein paar kilometer vor huaraz steht die polizei und kontrolliert die taxis. den taxifahrern ist es nicht erlaubt, touristen zu den lagunen und den puya-kakteen zu fahren. dies ist nur mit den agenturen in huaraz möglich. und so wird jedes taxi gestoppt, welches den checkpoint passieren will und touristen an bord hat. so auch wir. ein paar kilometer nach dem verlassen von huaraz gibt es dann eine kleine straßensperre. unserem taxifahrer werden dann sämtliche papiere weggenommen. gegen eine "gebühr" ohne quittung von vier soles erhält er sie zurück und die erlaubnis, mit uns weiter zu fahren. viva la corrupcion...

 




fotoshooting mit uns...

unser erster und eigentlich geplanter kurzer stopp ist an der laguna gasificada. hier sprudelt munter mineralwasser mit kohlensäure aus der erde. wir können es kaum glauben. ich probiere und entschließe mich spontan, auf das gekaufte wasser zurückzugreifen. schmeckt mir dann doch besser.

 

dann kommt plötzlich etwas unvorhergesehenes: etliche einheimische touristen bitten uns, ein foto zu machen. ja, klar, kein problem, machen wir doch gerne. aber wir scheinen es irgentwie falsch verstanden zu haben, denn sie wollen ein foto nicht von uns, sondern mit uns. und dann fragen wir uns, wer hier eigentlich die attraktion ist. insgesamt verbringen wir an der laguna 30 minuten oder so, ehe wir uns von der masse lösen können. cedric ist mittlerweile dabei, fleißig emailadressen zu schreiben.

 





dieter martin sanchez

und dann entdecke ich eine echte sensation: ein peruaner hat ein berlin-t-shirt an. sofort bitte ich ihn um ein foto mit suse und dem t-shirt aus unserer heimat. zu unserer verblüffung stammelt er auch noch einige worte auf deutsch. sein vater lebte 10 jahre in deutschland. und dann der brüller: er verrät uns seinen namen: dieter martin sanchez. wir wissen nicht, ob wir lachen oder ihn bemitleiden sollen. was für ein name.

 

nächster stopp (obwohl unser taxifahrer uns scherzhafterweise fragte, ob wir nicht schon genug hätten und vielleicht zurück wollten) ist die laguna siete colores. herrlich. in unzähligen farben schillert die lagune. ich versuche es, aufs bild zu bekommen, bezweifle aber, daß es klappt. auch hier werden wir wieder von unseren fans erwartet.

 

und dann das heutige highlight. die puya raimondis. diese kakteen sind bis zu 8 meter hoch. nach ca. 50-80 jahren blühen sie das erste und auch einzige mal. danach sterben sie ab. die blüte besteht aus 10tausenden von einzelnen blüten, die durch einen seltenen und nur hier vorkommenden kolibri bestäubt werden. wir sehen beides, sowohl die wunderschönen blüten, als auch die kolibris. daneben sehen wir auch alle stadien der kakteen, von ganz klein über die blütenphase bis hin zu den abgestorbenen pflanzen.

 



dann geht es vorbei an alten höhlenmalereien zum gletscher pastoruri. hier unser neuer bisher nicht überbotene höhenrekord. wir kraxeln langsam und gemächlich auf gute 5.400 meter. die dünne luft zwingt uns zu vielen pausen. theoretisch kann man sich auch zu pferde hier hochbringen lassen, jedoch wenn wir uns die tiere so ansehen... lieber nicht. tun uns richtig leid. und dann der knaller: einheimische bieten sich an, die besucher auf ihrem rücken hochzutragen. ich fotografiere einen älteren mann, wie er gerade eine dicke matrone versucht den berg hochzustemmen. schrecklich, nicht nur was die leute hier tun, um ein wenig geld zu verdienen, sondern vor allem schrecklich, daß es leute gibt, die diese arbeiten in anspruch nehmen.

 

am gletscher gibt es eine echt nette eishöhle, welche ich auf allen vieren erkunde. danach geht es über den gletscher selbst. natürlich nicht, ohne eine schneeballschlacht und einem schneemannfoto. die aussicht von hier oben ist gigantisch. um einen herum etliche berge, felsen und gletscher.

 





blick vom gletscher

 

am späten nachmittag fahren wir dann zurück nach huaraz. eigentlich fliegen wir, denn unser taxifahrer meint es gut mit dem gaspedal. auch der einsetzende regen scheint ihn nicht von seiner tempomache abzuhalten.

 

cedric und angelique packen dann im hostel ihre sachen ein und wir gehen gemeinsam noch in eine polleria, einem hühnchen-schnell-restaurant. nach einem leckeren pollo a la braza bringen wir sie zum busbahnhof, wo wir sie herzlich verabschieden. irgentwie sind wir alle ein bisschen traurig, denn die letzten 4 wochen waren für uns alle echt lustig und vor allem nie langweilig.

 

nachdem der bus um die ecke gebogen ist und cedric und angelique nicht mehr zu sehen sind, stellen wir fest, daß wir nun wieder allein sind. doch für wie lange? schließlich haben wir doch stets an jedem ort eine neue bekanntschaft gemacht...







good bye, lovely french... we had a great time and we will miss you every day...

08.10.2006 Abschied von Huaraz


 

am morgen verstauen wir unsere sachen im depot des hostels und gehen zum cafe california. dort gönnen wir uns - es ist ja sonntag - ein gutes frühstück und stöbern in der cafe-eigenen bibliothek. wir tauschen einige unserer bücher ein und erleichtern unser gepäck somit merklich. außerdem sind wir nun im besitz eines aktuellen central america reiseführers. es geht ja schließlich voran und der gute deutsche büroangestellte plant ja gerne mal im voraus.

 

der restliche tag verläuft dann eher unspektakulär, mit der ausnahme, daß wir steffen wieder einmal treffen. wir unterhalten uns kurz darüber, daß wir in ecuador vielleicht einige berge zusammen besteigen könnten. heute abend geht es für ihn nach trujillo. da er von unseren plänen wußte, daß wir heute auch nach trujillo fahren wollen, hat er uns bei der busgesellschaft tickets reserviert. schade, daß wir davon nichts wussten, denn nun haben wir bereits bei einer anderen gesellschaft gebucht. aber vielleicht sieht man sich ja in trujillo oder huanchaco, dem badevorort trujillos. wir verabreden uns auf jeden fall einmal pauschal mit ihm, ohne genauen termin oder ort...

 

ich setze mich dann hin und aktualisiere für euch mal wieder die internetseite und suse versucht sich am normalen tagebuch, mit welchem wir ganz schön hinterherhinken. dann kehre ich beim chinesen ein und kaufe unser abendessen "para llevar" - zum mitnehmen. um 21.30 uhr geht dann unser luxusliner in richtung trujillo, inklusive netter begleitung um uns herum: babykotze auf fünf uhr, schnarcher auf ein, neun und elf uhr. wir hoffen, irgentwann wieder ohne nachtbusse auskommen zu können.



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus