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25.09.2006 Arequipa

 

nachtfahrten im bus. immer wieder eine freude, wenn man denn am morgen ankommt. liebevoll wird man geweckt, mit netten worten verabschiedet und von völlig unaufdringlichen menschen am neuen ort willkommengeheissen. dann wache ich auf und stelle fest, wieder einmal geträumt zu haben.

 

"arequipa!", brüllt der unfreundliche "stewart" mir 5cm neben meinem ohr in den gehörgang. noch schnell unser gepäck auf die straße geworfen und schon rauscht der bus weiter in richtung lima. noch leicht verschlafen stehen wir am maroden busbahnhof und werden schon von den ersten leuten belagert. "hostel, mei frennt?" ja, schon, aber mit dir fahr ich nicht im taxi...

 

wir suchen uns selber eine bleibe, müssen dabei feststellen, daß arequipa relativ unspektakulär, aber trotzdem sehr teuer ist. arequipa, zweitgrößte stadt perus, am fuße des vulkanes misti und dem über 6.000m hohen chachani, dem am leichtesten zu besteigenen 6.000er der welt.

 

wir ruhen uns etwas in den zimmern aus, bevor wir uns in die stadt aufmachen. außer dem kloster santa catalina gibt es nicht wirklich viel in arequipa zu besichtigen. anhand unseres reiseführers bewegen wir uns durch die stadt, stellen aber recht bald fest, daß uns die nachtfahrt im bus alle ziemlich mitgenommen hat. im park vor der iglesia san francisco hauen wir uns dann auf die bänke und relaxen. zu viel geshichte und stadtrundgänge sind auch nicht wirklich gut und so lassen wir arequipa ne gute stadt sein und machen nichts weiter...

 

wir erkundigen uns noch nach den lokalen bussen zum colca-canyon und das war es dann für heute. am abend schlängeln wir uns noch durch die vielen kleinen gelben taxis bis zu einem chinesischen schnellimbiss, welchen wir am tag entdeckt haben und hier erleben wir dann den unglaublichsten geschwindigkeitsrekord: kaum, daß wir sitzen, liegen die karten auf dem tisch und der nette chinese klopft mit dem kuli auf seinem block herum, um zu signalisieren, daß er bereit wäre, unsere bestellung aufzunehmen. wir wählen und teilen ihm unsere entscheidung mit und 30 sekunden später steht unser essen dampfend, heiß und zudem frisch auf dem tisch. okay, beim abkassieren verrechnet sich der gute zweimal, aber als buchhalter hilft man ja gerne aus und ist froh, seinen bregen mal wieder mit kopfrechnen aktivieren zu können.

 





26.09.2006 In den Colca-Canyon nach Chivay

 

um 6.30 uhr sitzen wir im lokalen bus nach chivay. leider gab es mal wieder nicht genügend freie sitzplätze, sodaß ich wieder stehen muß, aber man ist ja kummer gewohnt. blöd nur, daß man trotzdem voll bezahlen muß...

 

in chivay am rande des colca-canyons, einem der tiefsten der welt, ist heute eigentlich ein ruhetag angesagt. ändert sich auch nichts daran, als wir ankommen und es zu regnen anfängt. eigentlich wollten wir zum relaxen in die 5km entfernten thermalbäder wandern, aber das wetter hindert uns daran.

 

so setzen wir uns, nachdem wir mit unserer netten hostelbesitzerin ein wenig über den preis unserer zimmerchen verhandelt hatten, in ein kleines cafe am plaza, um einen selbigen zu trinken und ein stück hausgemachten kuchen zu verputzen. gegen 18.00 uhr erst verlassen wir dann dieses etablissement. wir erkundigen uns nach den busverbindungen in die kleinen orte im canyon, wo wir eine kleine 3-tages-tour machen wollen.

 

die leute hier in der information, eigentlich die bergrettungsstelle, sagen uns gleich: ohne führer/guide geht gar nichts. kann man sich aber vor ort nehmen. esel sind auch nicht schlecht. naja, stehen wir ja nicht so drauf, jemanden zu bezahlen, der uns den weg zeigt, aber wenn es nicht anders geht... wir beschliessen jedoch, jetzt noch nichts fest zu machen. erstmal sehen, wie es wirklich ausschaut.

 

den abend verbringen wir dann mal wieder in einer dieser kleinen lakolen restaurants in einer seitenstraße, fernab von touri-getümmel. bei hühnchen und nudeln und etlichen eimern, die das regenwasser, welches durch die decke tropft, auffängt planen wir die nächsten tage, wissend, daß wir sie eigentlich ohne guide verbringen wollen.

 





27.09. - 29.09.2006 Der Colca-Canyon

 

heute heißt es früh aufstehen. der bus geht gegen 4.00 uhr los und bringt uns noch vor sonnenaufgang zum cruz del condor, einem aussichtspunkt zum beobachten der condore. hier erhalten wir auch das erste mal einen blick hinuter in den canyon.

 

der colca-canyon zählt zu den tiefsten der welt. während der grand canyon in den usa "lediglich" rund 2.000 meter tief ist, schafft es der colca-conyon auf fast 5.000 meter.

am cruz del condor wurden früher viele opfer für pachamama, der mutter erde gebracht. nach dem aufstellen eines kreuzes durch die kirche, suchten sich die opferfreudigen leute eine neue stelle. pünktlich zum sonnenaufgang stehen wir also hier. wir schlendern die wege entlang, immer wieder schutz suchend vor dem starken wind an den aussichtspunkten. kondore sehen wir auch genug, aber zu weit, um sie auf den film bannen zu können. so speichern wir sie in unserem kopfinnern ab und suchen uns eine nette stelle fürs frühstück.

 







auf dem weg zurück zur straße sehen wir dann die touri-massen, die sich aus den bussen quählen. zeit, sich aus dem staub zu machen. unser ziel ist cabanaconde. von hier geht es noch heute hinab in den canyon. wir statten uns mit dem obligatorischen thunfisch und einer menge brot aus und ziehen los. ohne guide, dafür mit einer kleinen kopierten karte, welche auf der rückseite einer hostelbroschüre abgelichtet ist.

 

auf dem weg aus dem dorf begegnet uns ein kleiner hund. sieht aus wie der von den hushpuppies. echt niedlich. es braucht auch nicht viel, um ihn zu überzeugen, mitzukommen. bereitwillig trottet er neben uns her. am ersten stop dann die erste aufgabe. ein name für unseren heutigen begleiter muss her. wir einigen uns auf "hacu", dem quetchua-wort für "auf gehts". quetchua, die indio-sprache scheint hacu zu verstehen, denn er hört gut auf seinen namen bzw. den befehl, mitzukommen.

 

der weg geht stehts am berg entlang, langsam hinab ins tal. das wetter ist herrlich. hacu erweist sich als treue seele und bleibt stets an unserer seite. zudem ist er stets ein gutes fotomotiv und bleibt auch brav sitzen zum fotostop. wir haben viel spaß. zur mittagszeit erreichen wir dann das tal. am fluß machen wir pause. auch hacu ist erschöpft und froh über die pause, das wasser und die reste unseres mittagessens.



an der brücke werden wir registriert und uns wird von einer netten dame eine übernachtungsmöglichkeit im nachbardorf angeboten. wir schauen es uns an, beschliessen jedoch, trotz nieselregen, welcher seit ein paar minuten auf uns niederfällt, noch etwas weiter zu gehen, nach cosnihua. die suche nach dem weg erweist sich schwieriger als gedacht. vielleicht hätten wir doch einen guide nehmen sollen? achja, bis hierher haben wir den weg ganz prima gefunden. wer hier einen guide braucht, der braucht wahrscheinlich auch einen, um sich die schuhe anzuziehen.

 

mit hilfe eines netten jungen im dorf finden wir dann unseren weg und kommen in cosnihua bei mauricio unter. er hat nette einfache räume und will auch für uns am abend kochen. es gibt ein super-leckeres menu und nebenbei geben wir unserem hacu auch was ab. brauchen wir gar nicht, denn mauricio und seine frau geben auch ihm was. wohl der erste straßenhund, der ein echtes abendessen bekommt. bei kerzenlicht unterhalten wir uns noch kurz mit angelique und cedric, der schon wieder seinen 15 jahre alten rucksack flickt. hacu haben wir draußen im hof einen kleinen platz zum schlafen gebaut.

 

am nächsten morgen werden wir von hacu geweckt. über nacht wurde er von mauricio in einen kleinen raum eingesperrt, denn er jaulte wohl ganz schrecklich, weil er zu uns wollte. davon haben wir nichts gemerkt. jetzt jaulte er wieder, weil er dachte, wir würden ihn eingesperrt lassen. oder vergessen.

 

überglücklich springt er um uns herum. dann gehen wir zum frühstück mit leckeren pancakes und frischem brot.





willkommen im paradies

wir verabschieden uns von mauricio und seiner familie und begeben uns wieder auf den weg hinab ins tal, zur oase sangalle. mitten im tal palmen und viele natürliche pools. da wir relativ zeitig los sind, haben wir hier nun genügend zeit, um am pool zu relaxen und uns auf den anstrengenden aufstieg seelisch vorzubereiten.

 

um 14.00 uhr geht es dann los. der weg geht sehr steil am berg hinauf. hacu flitzt immer vor und bellt uns dann von oben an. man könnte meinen, er sagt, wir sollen uns beeilen, denn schließlich geht es wieder nach hause für ihn.

 

nach zwei stunden dann die erste große pause für uns. dabei treffen wir auch auf eine gruppe engländer. mit guide. wir lästern ein wenig. der guide begrüßt dann auch hacu mit den worten: "na, wieder ein paar touristen gefunden?" wie jetzt? unser hacu läuft auch mit anderen mit? ja, klar. alle paar tage macht er diese tour. für ein gutes essen und ein paar extra-streicheleinheiten. wir sind maßlos enttäuscht. trotzdem nehmen wir ihn mit nach oben. dabei begegnen wir immer wieder leuten, die sich mit eseln aus dem tal nach oben transportieren lassen. wie peinlich.

 

am späten nachmittag erreichen wir wieder ebenen boden und das dorf cabanaconde. wir quartieren uns im villa pastor ein und geniessen den sonnenuntergang ein stück abseits des zentrums.

 

der 8.00 uhr-bus bringt uns am nächsten morgen dann erst einmal wieder nach chivay. hier haben wir aufenthalt. 2 stunden. wir nutzen dies zum mittagessen. pollo a la brasa. also eigentlich vom grill. schmecken tut es wie pollo a la microonda. stimmt auch. auf langem nachfragen hin, gibt die dame zu, daß das federvieh bereits gestern (oder vorgestern) den grill verlassen hat und heute nur noch die mikrowelle besucht hat, bevor es sich auf meinem teller gemütlich gemacht hat.

 

von chivay geht es dann zurück nach arequipa. aus zeitgründen geht es noch heute weiter nach nasca. dazu holen wir die tickets am busbahnhof und danach unsere sachen aus dem hostel. mit bus flores geht es dann gegen 20.30 uhr los. vor der abfahrt kommt dann noch ein netter security-mann durch den bus, der unsere gesichter filmt. zur sicherheit, oder zur identifizierung nach einem unfall? keine ahnung. wir hoffen, diese aufnahmen nicht zu benötigen...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus