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13.11.2006 Auf nach Riobamba

 

die internetseite von marcel bzw. vom la loma ist fertig und marcel auch sehr zufrieden. nun heißt es für uns abschied nehmen. suse und ich wollen weiter in richtung riobamba.

 

schweren herzens verabschieden wir uns von carlos und seiner familie und auch von katrin, frank und elias, denn sie wollen vorerst weiter an die küste. der abschied fällt uns schon schwer, denn mittlerweiler "schmarotzten" wir ganze 4 wochen in ihrem bulli herum.

 

marcel bringt uns mit dem pickup zum busbahnhof. wir verabschieden uns, in der hoffnung, daß es nicht für immer ist, denn gerne wollen wir wiederkommen. und dann sitzen wir seit langer zeit mal wieder in einem großen reisebus mit ohrenbetäubender musik und ausgelutschtem fahrwerk.

 

ein paar stunden später erreichen wir dann riobamba. es regnet mal wieder, doch nun ist der regen nicht mehr angenehm warm, sondern eisig kalt.

 

wir begeben uns zum "imperial", einem der günstigen hostels und wie immer, nachdem man eine weile ein wenig "luxus" genossen hat, kommt der große schock. uns erwartet ein dreckiges bett, ein verschimmelter duschvorhang und ein lauter fernseher im benachbarten aufenthaltsraum, die ganze nacht lang.

 

dafür hängt über unserem bett ein riesenposter von schloß schwanstein. wir knipsen unsere mit jesus-motiv bemalte lampe aus und hoffen, daß der krach bald aufhört und wir etwas schlaf abbekommen...

 


14.11.2006 Riobamba oder nicht Riobamba?

 

die nacht war nicht sehr erholsam und um so betrübter fühlen wir uns, als wir feststellen, daß auch der regen noch nicht aufgehört hat.

 

morgen wollen wir mit dem zug nach alausí fahren. macht im regen aber keinen spaß, da man eigentlich auf dem dach des zuges sitzt. und so überlegen wir eine ganze weile, ob wir uns die tickets kaufen oder lieber gleich weiter nach latacunga fahren.

 

bei einer anderen sache fällt uns die entscheidung leichter: wir gehen definitiv in ein anderes hostel, sollten wir in riobamba bleiben. hier bleiben wir keine nacht länger.

 

dann treffen wir eine entscheidung: komme, was da wolle, wir fahren morgen mit dem zug. bisher hatten wir immer auch etwas glück, was das wetter angeht, also bleiben wir eine weitere nacht in riobamba. wir ziehen um ins hotel metro, gleich neben dem bahnhof. so haben wir es morgen früh nicht so weit zum zug. das zimmer ist nicht der hit, aber für eine nacht wird es wohl gehen.

 

wir kaufen die tickets für den morgigen tag und schlendern etwas durch die stadt, können jedoch keine wirklich hübsche ecke finden. dann beginnt es wieder zu regnen. frustriert und in der hoffnung auf wettertechnische besserung gehen wir erst einmal zurück ins hotelzimmer. hier dann die nächste überraschung: es regnet ins zimmer hinein. so tauschen wir den raum.

 

kaum haben wir es uns jedoch im nächsten zimmer so gut es geht gemütlich gemacht, tropft es auch hier von der decke. wir wechseln noch einmal und landen in einem 4qm-raum. dunkel und ungemütlich. draussen prasselt der regen an die scheibe, drinnen versuchen wir es uns so angenehm wie möglich zu machen, ehe wir ins bett gehen.

 


15.11.2006 El Nariz del Diablo - Die Teufelsnase


 

wir stehen sehr früh auf und verlassen unser hotelzimmer. auf dem bahnhof herrscht schon hochbetrieb. etliche leute erklimmen bereits den zug. wir passieren die kontrolle, geben unser gepäck in einen der waggons und klettern selbst aufs dach.

 

wir finden für uns beide auch noch platz, direkt neben michael, katlyne und jack aus australien. schnell kommen wir ins gespräch und haben das gefühl, daß der tag sicher lustig wird. nicht nur das. auch vom gestrigen regen ist keine spur mehr zu sehen. die sonne scheint und wird wärmer und wärmer. wieder einmal haben wir glück mit dem wetter...

 

 



die fahrt ist ziemlich holperig, jedoch hat man eine wunderschöne aussicht auf die umgebung. man fährt vorbei an kleinen bergdörfern, wäldern, vulkanen...

 

nach ein paar stunden, wir fahren gerade durch abgelegene berglandschaft, passiert es dann (das erste mal): ein rütteln und knallen geht durch den zug und - zack - ist der zug entgleist. das personal ist am rufen und gestikulieren und dann geht alles wie am schnürchen: riesige hebel werden ausgepackt und der zug wird wieder in die richtigen bahnen gelenkt. scheint also nicht das erste mal zu sein, daß das passiert. wir nutzen die zeit, der natur tribut zu zollen und betrachten uns danach das gleisbett einmal genauer und sind durchaus nicht verwundert, warum der zug aus den schienen sprang. das gleisbett hätte eine renovierung dringend nötig. aber so geht es ja auch, und wo bleibt denn da das abenteuer, wenn man dicht am abhang entlangfährt und die schienen allen neuzeitlichen anforderungen an die sicherheit gerecht werden würden...




michael, katelyn und jack

so geht es dann auch nach gut einer halben stunde pause weiter. die sonne schickt sich an, uns wieder einmal ordentlich den pelz zu verbrennen und so versuchen wir uns zu schützen, so gut es geht. michael meint, der beste schutz käme von innen und packt eine flasche cubanischen rum aus, den er aus cuba mitgebracht hat. na, dann immer hinein mit der "medizin". sie erzählen uns von cuba und von mexico, wo sie waren, bevor sie nach ecuador gekommen sind. cuba soll fantastisch sein. hat jedoch den großen nachteil, das man pro tag pro person gut 70 $ ausgibt, allein für unterkunft und verpflegung. viva el communismo; es lebe der kommunismus! somit steht cuba nicht mehr auf der "to-do-liste". aber wir erhalten gute tipps für mexico, was auch schon sehr hilfreich ist.



in alausí angekommen macht der zug kurz pause. zeit, sich mit eis und kühlen getränken auszustatten. dann geht die fahrt weiter und kommt zum eigentlichen "höhepunkt": el nariz del diablo, die teufelsnase.

 

eins gab es eine direkte zugverbindung von quito im norden nach guayaquil im süden des landes, mitten hindurch durch die anden. in der zeit von 1899 bis 1905 wurde die strecke unter dem einsatz vieler menschenleben gebaut. das schwierigste stück war hierbei der abschnitt von sibambe nach alausí. 1.000 höhenmeter waren dabei zurückzulegen und so kam man auf die idee, die schienen zick-zazk-förmig in den fels zu verlegen. der zug musste sich nun, durch vor- und zurückfahren den berg hochschrauben. für damalige verhältnisse war diese bauart eisenbahntechnisch eine weltsensation.

 

1982 und 1997 wütete dann el niño über südamerika. seine heftigen winde zerstörten dabei viele teile der eisenbahnstrecke, sodaß heute nur noch zwischen riobamba und sibambe gefahren wird. und auch hier nur noch für touristische zwecke, denn das bussystem ist weitaus besser ausgebaut und auch bedeutend schneller.

 

aber es macht einfach spaß, auf dem dach eines zuges zu fahren und sich ein wenig zu fühlen wie zu den pionierzeiten der eisenbahn.

 

und so fühlen wir uns auch wirklich, denn noch ein paar mal mehr springt der zug aus den gleisen. jedesmal geht ein raunen um uns. doch irgentwie fühlt man sich relativ sicher, auch wenn der waggon leicht in richtung abhang absackt.

 

wir verlassen also alausí und nachdem wir etwas durch die bergige landschaft gefahren sind, beginnt der anstieg. mühsam klettert der zug den berg hinauf. vor und zurück. weichen werden gestellt und waggons umrangiert, bevor wir die aussicht von ganz oben geniessen können.



dann geht es wieder hinab. mittlerweile ist es schon später nachmittag geworden, denn durch die ganze entgleiserei haben wir viel zeit verloren. eigentlich wollten wir schon im bus nach latacunga sitzen. aber wir nehmen es gelassen.

 

kurz vor unserer ankunft in alausí entgleist der zug noch einmal. man empfiehlt uns, die restliche strecke zu fuß zu gehen, jedoch als wir gerade das dach verlassen wollen, ruckt der zug wieder an und wir fahren zurück in die kleine stadt.

 

wir bekommen unser gepäck ausgehändigt und dann verabschieden wir uns noch von den australiern. wir hatten viel spaß am heutigen tag. vor allem suses kopfbedeckung hat ihnen so gefallen. ob alle deutschen unterhosen auf dem kopf tragen, wurden wir gefragt. nicht alle, aber wir schon. davon wollen sie sich einmal selbst überzeugen. eine einladung dazu unsererseits haben sie zumindest.

 

wir quetschen uns dann in einen gerade abfahrenden bus in richtung quito und erreichen 3 stunden später latacunga. unser reserviertes hotelzimmer ist zum glück noch nicht vergeben. wir richten uns ein wenig ein, ich besorge gegenüber noch eine große pizza und wir schmeißen seit langem mal wieder den fernseher an.

 

mit der pizzaschachtel auf dem bett und einer guten sitcom im fernsehen, klingt der abend gemütlich aus.

 



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 


nützliche links

 

sleeping

 

hostal la loma
kurz vor puyo auf der hasienda zulay. wunderschöner ausblick auf amazonien und gute schweizer küche.

hosteria abraspungo
eigentlich nicht unsere preisklasse, aber hier liess man uns kostenlos zelten und den bus aufstellen. vielen dank.

casa bambu in quito
eines der besten hostels auf unserer reise. bieten auch zimmer zur monatlichen miete an. anschrift: Solano 1758 y Av. Colombia, Tel. 2226738

hostal karina in tulcan
gegenüber der kathedrale. war unsere unterkunft für eine nacht kurz vor der grenze.

 

tours

 

der cotopaxi
der cotopaxi nationalpark (span.)

altartours in quito
angel, der besitzer gab uns bereitwillig informationen und material über den cotopaxi

 

others

 

atahualpa
kinderhilfsprojekt in ecuador

instituto geográfico militar
institut mit bestem kartenmaterial (z.b. über den cotopaxi) in quito

ecuadorianische tourismusseite