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18.11.2006 Quito

 

gestern abend sind wir zielstrebig ins casa bambu in quito gefahren. wir hatten glück und haben die letzten drei betten bekommen.

 

heute morgen dann gibt es ein herrliches frühstück auf der dachterasse mit einem unglaublichen ausblick auf quito. ähnlich wie la paz liegt quito inmitten eines großen tales. unser hostal liegt genau zwischen altstadt und neustadt.



die damen bevorzugen weiter am früstückstisch zu sitzen. mich zieht es in die stadt. zum einen erwarten wir ein paket mit nachschub an filmmaterial, zum anderen möchte ich die notwendigen informationen über den nationalpark einholen.

 

ich gehe zuerst zum hauptpostamt und tatsächlich liegt dort eine benachrichtigung über mein paket. dann jedoch die erste enttäuschung: das paket ansich liegt bei der paketausgabe beim zoll, der heute, samstag, jedoch nicht geöffnet hat. erst montag wieder. aber es ist zumindest schon einmal angekommen.

 

die zweite enttäuschung kommt dann bei der touristeninformation. es gibt absolut keine karten und informationen über den cotopaxi nationalpark. so ziehe ich von touristeninformation zu touristeninformation und erhalte stets die gleiche aussage: die agenturen, wo man eine tour buchen kann, die haben informationen. und wenn man sich einen guide nimmt, braucht man doch keine karte. na toll.

 

so gehe ich dann tatsächlich von einer agentur zur nächsten. als man jedoch merkt, daß ich kein interesse habe, etwas zu buchen, sondern nur informationen brauche, sind sie schnell sehr abweisend.

 

letztendlich finde ich einen sehr netten guide, der mir bereitwillig alle informationen gibt, die ich brauche. nur eine karte kann er mir momentan nicht anbieten, aber der park sei wie eine insel: man kann sich, stets umgeben von den drei vulkanen cotopaxi, rumiñahui und sincholagua, einfach nicht verlaufen. klingt für mich ausreichend, um mit der einfachen kleinen karte, welche wir bereits uns in latacunga besorgt hatten, den park am montag anzugehen.

 

ich bedanke mich bei angel, dem guide und gehe zurück zum hostal. mittlerweile ist es später nachmittag geworden. ich erkläre den damen die pläne für den cotopaxi und wir alle sind einverstanden. montag geht es dann los.


19.11.2006 Mitat del Mundo - Die Mitte der Welt

 

wie stellte mein vater neulich so treffend fest: durch ecuador geht ja der äquator. wohl war. scharf beobachtet. so wollen wir uns heute aufmachen, die trennlinie zwischen nord- und südhalbkugel aufzusuchen.

 

es geht mit dem bus rund 20 km in richtung norden zu dem kleinen örtchen san antonio. 1736 ermittelte charles-marie de la condamine hier die linie, welche die nord- von der südhalbkugel trennt, den äquator. die gesamte anlage entspricht eher einer kleinen stadt. so gibt es in der anlage etliche cafés, restaurants, museen und eine plaza.




das zentrum jedoch bildet ein großes monument, auf dessen spitze eine riesige weltkugel tront. wir machen allerhand lustige fotos, und hier ist es dann auch das erste mal auf unserer reise, daß es möglich ist, daß ich mich von suse trenne: während ich schon auf der nördlichen hemisphäre bin, verweilt sie noch auf der südhalbkugel der welt.

 

auf der plaza findet dann, da heute sonntag ist, eine große folklore-veranstaltung statt. es werden tänze aus ecuador und ganz südamerika aufgeführt. eigentlich ist dies nicht so unsere sache, aber die performance ist echt gelungen und die tänzer und tänzerinnen bewegen sich wirklich perfekt, sodaß es spaß macht zuzuschauen. wir gönnen uns noch ein großes eis und gehen dann zum nahegelegenen museum inti ñan.

 

und hier dann die große überraschung: der eigentliche äquator verläuft nämlich hier, gute 200 meter neben dem monument. die messmethoden im jahre 1736 waren dann halt doch nicht so genau, wie das heutige gps.

 

bewiesen wird uns dies durch etliche experimente, die wirklich absolut verblüffend sind. gut, daß das wasser in der klospülung auf der nordhalbkugel anders herum abfließt als auf der südhalbkugel, daß wussten wir schon. aber hier stehen die wasserbecken keine vier meter voneinander entfernt und es funktioniert. auch laufen wir mit geschlossenen augen genau auf der linie, genau auf dem äquator. wenn man normalerweise mit geschlossenen augen läuft, hat man keine probleme. hier auf dem äquator jedoch, hat man das gefühl, auf einer bergkuppe zu laufen. stets versucht der körper etwas auszubalancieren, was man eigentlich nicht müsste. man demonstriert uns noch etliche andere physikalische experimente, die echt unglaublich sind und scheinbar nur hier funktionieren.

 

zurück in quito wird dann groß gekocht. toon und astrid, welche wir hier kennengelernt haben und guy, alle drei aus belgien, haben eingekauft. es gibt pasta. bei einigen gläsern rotwein und der begleitung auf der gitarre von toon haben wir einen langen abend, jedoch eine kurze nacht...


20.11.2006 Quito

 

nach einer kurzen nacht frühstücken wir schnell und machen uns dann auf den weg in die stadt. erster anlaufpunkt ist das instituto geografico militar, kurz igm, wo es militärkarten des ganzen landes gibt. die auswahl ist reichhaltig, jedoch müsste ich mir für den cotopaxi nationalpark vier karten kaufen und zusammenkleben und würde dann mit einer riesen tapete durch den park watscheln. so studiere ich die karte ausgiebig und stelle fest, daß angel recht hat. der park sieht einfach und übersichtlich aus.

 

wir gehen nochmal zu angel, um ein zelt für simone zu mieten. als auch dies erledigt ist, gehen die mädels los, um noch benzin für den kocher zu kaufen, ich gehe zur paketausgabe des zolls, um unser lang ersehntes paket abzuholen.

 

zuerst schickt man mich, kopien des passes zu machen. dann heisst es warten. ich werde aufgerufen und mein paket liegt vor mir. zusammen mit einem zöllner wird es geöffnet. er fragt, was drin sei. nur geschenke natürlich. ich hoffe, dei medikamente übersieht er. macht er. und auch der paketaufkleber mit der angabe zum inhalt und wert interessiert ihn nicht. dann geht es ans bezahlen. mit aufgesetztem hundeblick erkläre ich ihm, daß dies weihnachtsgeschenke der familie sind, die wir ja dieses jahr nicht sehen können und - schwupps - tippt er den niedrigsten tarif in seinen computer ein, den er finden kann.

 

bezahlen muß ich jedoch auf einer bank. also renne ich stets hin und her, ehe ich endlich unser paket ausgehändigt bekomme.

 

zurück im hostel werde ich schon erwartet. wir bringen unsere sachen, die wir nicht brauchen zu toon und astrid ins zimmer und machen uns dann auf zum busbahnhof. es ist jetzt bereits 12.00 uhr mittag.

 

bereits im bus in richtung latacunga beginnt es zu regnen. macht uns etwas frustriert, aber was solls. wird schon werden.



am südeingang des parks werden wir abgesetzt. ein pickup will uns für günstige 20 $ bis zum campground mitnehmen. wir verzichten dankend.

 

als wir dann am campground ankommen, suchen wir erst einmal schutz in einer kleinen hütte und essen etwas. der regen hat bisher noch nicht nachgelassen. so warten wir in der hütte eine ganze weile, bis wir uns hinauswagen, um unser zelt aufzubauen.

 

den restlichen heutigen tag verbringen wir dann auch in selbigem. erst nach dem abendessen verziehen sich die wolken und wir haben einen wunderschönen sternenhimmel über uns. wir gehen ein stück aus dem wäldchen, in welchem wir unser zelt aufgeschlagen haben und sehen den cotopaxi vor uns im mondlicht. wolkenfrei. hoffen wir mal, daß es morgen am tage auch so ist.


21.11.2006 Nationalpark Cotopaxi



guten morgen, suse...

 

bereits um 6.30 uhr sind wir wach. wie beim "herr der ringe" erwachen wir in unserem wald, umgeben von nebel. sehr schön. hoffen wir mal, daß er sich irgentwann verzieht, und wir sicht auf den vulkan haben.

 

wir frühstücken und packen dann ein paar sachen zusammen. ich gehe kurz zu den beiden guides ins nachbarzelt und frage nach dem wetter und ihren empfehlungen für den tag. heute wollen wir den vulkan rumiñahui besteigen.

 

die wolken verziehen sich, und so machen wir uns auf den weg. zunächst erklimmen wir einen hügel, danach geht es auf relativ ebenen gelände weiter. nach gut einer stunde erklimmen wir einen kleinen berg und haben aussicht auf die unter uns liegende lagune limpiopungo. den genauen weg sehen wir nicht, aber wir haben den vulkan direkt vor uns und so setzen wir uns stets neue ziele und erklimmen einen bergrücken nach dem nächsten. wir beide fühlen uns hier in dieser kargen landschaft ganz stark an patagonien erinnert, dort, wo unsere reise begann. mittlerweile ist dies 7 monate her. wie die zeit vergeht...



an einer zweiten kleineren lagune machen wir kurz pause. dunkle wolken ziehen auf, und es beginnt zu nieseln. wir bewaffnen uns mit unseren regensachen und ziehen weiter. auch als der regen stärker wird, lassen wir uns von unserem vorhaben nicht abhalten. als jedoch rechts und links neben uns die blitze urplötzlich einschlagen, braucht keiner von uns etwas zu sagen: auf der stelle drehen wir um und nehmen die beide in die hand. binnen sekunden tobt um uns ein heftiger regen mit gewitter. nach nicht einmal einer minute sind wir klitschnass, trotz regenjacke. die imprägnierung ist nach gut 7 monaten nicht mehr vorhanden und unsere regenhosen hatten wir bereits mit einem der letzten pakete nach hause geschickt. brauchen wir ja nicht mehr.

 

wieder am zelt angekommen, entkleiden sich die damen und verkriechen sich in die schlafsäcke, um warm zu werden. ich schmeisse den kocher an, geniesse dessen wärme und den tee, den ich auf ihm koche.

 

den rest des abends verbringen wir im zelt. simone gesellt sich dann zu uns und bleibt auch gleich für die nacht im zelt liegen. in ihrem zelt herrscht nämlich "hochwasser". so wird es echt gemütlich zu dritt, zusammen mit unseren beiden großen rucksäcken.


22.11.2006 Um den Vulkan Cotopaxi


 

nach der kleinen pleite von gestern, sind wir heute uneins darüber, ob wir weiter hinein in den park gehen, oder lieber den kürzeren weg zum ausgang gehen, zurück nach quito.

 

ich kann die damen überzeugen, weiterzumachen und bereits als wir die zelte eingepackt haben, blinzelt die sonne durch die wolken. wir hoffen, das wetter wird gut, denn auf unserem heutigen weg gibt es nicht sehr viele möglichkeiten, unterschlupf zu finden.

 

wir ziehen los, in richtung vulkan sincholagua, vorbei an der gestern von oben betrachteten lagune limpiopunga. ab und zu fahren einige kleine busse an uns vorbei, auf dem weg zum basislager am fusse des cotopaxi. auch einigen radfahrern begegnen wir. zwischendurch zeigt sich immer mal wieder der kegel des cotopaxi.

 

dann plötzlich sehen wir in der ferne einige tiere. wir rätseln ein wenig, was es sein mögen und schon ein paar minuten später galoppieren sie an uns vorbei: wildpferde. schwarze, weisse, braune und vor allem bunt gescheckte pferde, nicht größer als unsere ponies.

 

vorbei an idyllischen gebirgsbächen erreichen wir die incaruinen im park. es beginnt zu nieseln und wir entschliessen uns, zunächst hier in einer kleinen hütte mittag zu machen. ich packe den kocher aus und koche heissen tee. dazu gibt es das obligatorische tunfisch-sandwich. als der regen weniger wird, geht es weiter.

 

wir beobachten einige reiter, die etliche kilometer entfernt an uns vorbeigalopieren und merken uns den weg, die sie nehmen. wir marschieren querfeldein. wieder kommen erinnerungen an das schöne patagonien hoch.



nach einer weiteren stunde beginnt es wieder leicht zu regnen. ein pickup kommt neben uns hergefahren und bietet uns an, uns bis zum nordende des parks mitzunehmen. wir nehmen das angebot an und setzen uns auf die ladefläche, gleich neben etlichen seismographischen meßgeräten.

 

am nordausgang lassen wir uns dann absetzen, denn eigentlich wollen wir hier heute nacht campieren, um dann morgen weiter durch die dörfer zurück zur panamericana zu gehen. ein kleiner fehler, denn der pickup fährt weiter nach quito, da wo wir heute abend auch sein werden, wie wir später feststellen.



am nordausgang machen wir wieder eine kurze rast und hoffen, der parkranger sammelt nicht noch das geld für die nächte ein, die wir hier im park verbracht haben, was sonst üblich ist. und tatsächlich: nach 15.00 uhr scheint sich der ranger nicht mehr für uns zu interessieren. dienstschluß sozusagen.

 

auf der suche nach einer campiermöglichkeit gehen wir weiter in richtung el pedregal/loreto. der regen nimmt wieder zu und nach einer weiteren stunde entdecken wir dann endlich eine große hacienda. el povenir.

 

erschöpft lassen wir unsere rucksäcke fallen und erkundigen uns nach den preisen fürs campen. ist nicht möglich, sagt man uns. zimmer kosten jedoch nur 40 us$. ein schnäppchen. der besitzer scheint jedoch mitleid mit uns zu haben und so bittet er uns erst einmal hinein und versorgt uns vor dem frisch entfachten kamin mit heissem canelazo mit ordentlich aguardiente, hochprozentigem zuckerrohrschnaps. wir nehmen dankend an.

 

dann ruft er uns einen jeep aus dem nachbardorf, welcher uns zur panamericana bringt. im dorf machachi steigen wir dann in einen lokalen bus zurück nach quito.

 

im casa bambú angekommen werden wir herzlich von toon und astrid, den beiden belgiern, empfangen. aus den von ihnen übrig gelassenem abendessen und unseren restlichen nudeln zaubern wir dann ein exzellentes mahl für uns. die sachen können endlich mal trocknen, und wir schlafen zu dritt in zwei betten. das einzige, was noch frei war im hostel.



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 


nützliche links

 

sleeping

 

hostal la loma
kurz vor puyo auf der hasienda zulay. wunderschöner ausblick auf amazonien und gute schweizer küche.

hosteria abraspungo
eigentlich nicht unsere preisklasse, aber hier liess man uns kostenlos zelten und den bus aufstellen. vielen dank.

casa bambu in quito
eines der besten hostels auf unserer reise. bieten auch zimmer zur monatlichen miete an. anschrift: Solano 1758 y Av. Colombia, Tel. 2226738

hostal karina in tulcan
gegenüber der kathedrale. war unsere unterkunft für eine nacht kurz vor der grenze.

 

tours

 

der cotopaxi
der cotopaxi nationalpark (span.)

altartours in quito
angel, der besitzer gab uns bereitwillig informationen und material über den cotopaxi

 

others

 

atahualpa
kinderhilfsprojekt in ecuador

instituto geográfico militar
institut mit bestem kartenmaterial (z.b. über den cotopaxi) in quito

ecuadorianische tourismusseite