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07.12.2006 Von Cali nach Armenia

 

wir verlassen cali nach dem frühstück und fahren zu dem uns empfohlenen armenia. dort, so hoffen wir, ein paar kaffeeplantagen besuchen zu können.

 

der bus ist recht bequem und bringt uns, diesmal ohne unterbrechung durch die polizei, recht schnell in das kleine städtchen. am busbahnhof angekommen überzeugen wir uns von den künsten des hiesigen pizzabäckers, der vor unseren augen den teig wild durch die luft wirbelt. danach erfragen wir einige tipps an der im busbahnhof ansässigen touristeninformation. wir suchen ein günstiges hotel und vor allem eine möglichkeit, eine echte kaffee-plantage zu besuchen.

 

man empfiehlt uns den pparque nacional del cafe. bereits die prospekte lassen aber verkünden, dass es sich hierbei mehr um einen vergnügungspark, denn um einen nationalpark handelt. auch die nächste empfehlung ("panaca") macht keinen besseren eindruck. was wir denn auf einer hacienda wollen, ohne attraktionen, ohne swimmingpool und ohne restaurant? nun, wir möchten sehen, wie kaffee angebaut und verarbeitet wird.

 

nun, wieder nicht so recht von der information beeindruckt begeben wir uns ins zentrum. wenigstens ein billiges hostel konnte man uns nennen. jedoch ist das erste belegt, aber auf der gegenüberliegenden seite befindet sich noch eines, das "imperial dos". es gibt sogar freie zimmer. zudem ist es recht gemütlich eingerichtet und so bleiben wir.

 

wir gehen noch einmal zu einer anderen touristeninformation in der stadt und auch hier ist man über unseren wunsch, eine "ganz normale" hacienda besichtigen zu wollen, sehr erstaunt. aber man hilft uns hier schon sehr und vollgepackt mit informationen und ideen für den morgigen tag verlassen wir das gebäude.

 

überall auf der strasse um uns herum wird ordentlich geknallt. wie sylvester. es ist das fest des lichtes im land. wird suchen schutz in einem internetcafe und gehen, als wir hier fertig sind einige strassen ab auf der suche nach aufnähern für unsere rucksäcke und nach einem platz zum abendessen. eine dame in einem laden will uns weiterhelfen in der aufnähersache und trifft einen bekannten auf der strasse. dieser führt uns zu einigen läden, jedoch haben die meisten schon zu. dann lädt er uns auf seine hacienda ein. wann? na, jetzt. es findet eine geburtstagsfeier statt. wir können mitfeiern, wenn wir wollen.

 

das geht uns ein wenig zu schnell und ausserdem knurren unsere mägen. wir vertrösten ihn und seine frau auf morgen... dann gehen wir in ein lokal, welches sich witzigerweise "mickey mouse" nennt und essen mit einem haufen columbianern zu abend. auch sehr lustig.

 

zurück im hostel spielen wir unser würfelspiel und werden durch heftiges gestöhne aus dem nachbarzimmer abgelenkt. nun wissen wir auch, warum die zimmer so günstig waren und der taxifahrer so komisch geguckt hat, als wir im den namen unseres hostels nannten. na dann, gute nacht...


08.12.2006 Quimbaya

 

wir frühstücken im benachbarten lokal "el rancho". wir verzichten jedoch auf suppe und rindfleisch und bestellen nur etwas brot und eier. dazu gibt es guten columbianischen kaffee. herrlich! wie ich das vermissen werde.

 

wir laufen runter zum busbahnhof und nehmen einen bus nach quimbaya. auf gut glück versuchen wir hier eine nette hacienda zu finden, um alles kennenzulernen, was mit kaffee zu tun hat.



eine gute dreiviertel stunde später erreichen wir den kleinen ort quimbaya. wir springen aus dem bus und laufen zu einem kleinen informationsstand. wir fragen dort nach, welche richtung die beste wäre, um möglichst viele kaffeeplantagen zu sehen und verlassen den ort in der uns mitgeteilten richtung. tja, und dann laufen wir eine kleine strasse entlang, quer durch kaffee. wo man nur hinschaut (von den bananenbäumen jetzt mal abgesehen) - überall kaffee.

 

nach gut einer stunde fußmarsch verlässt eine frau eine hacienda. wir befragen sie nach einer guten kaffeeplantage und sie verweist uns auf ihren nachbarn. ohne bedenken gehen wir dorthin und überraschen die hausdame beim wäschewaschen. wir erläutern ihr unser vorhaben, etwas mehr über den kaffeeanbau zu erfahren und sie geht und weckt erst einmal ihren mann, der gerade seinen mittagschlaf hält. etwas verschlafen und völlig überrascht über den unerwarteten besuch steht er dann vor uns und weiß nicht so recht, was er mit uns anfangen soll. noch nie, so versichert er uns, waren touristen hier und wollten eine führung über seine hacienda. so nimmt er uns etwas schüchtern mit hinters haus und zeigt uns seine kaffeepflanzen. alle 6 monate kann er sie ernten. er besitzt rund 10 hektar, welche er mit nur 8 leuten aberntet. das bringt ihm pro jahr eine tonne guten kaffee.



seine 5 söhne schwirren um uns herum. im austausch für die informationen von ihrem vater müssen wir ihnen die technologie unserer kameras erläutern. dann geht es weiter. zuerst versorgt man uns mit leckeren früchten aus dem garten, dann zeigt man uns die enthäutungsmaschine und die trockenanlagen. nun ist er in seinem element und völlig aufgetaut, wie wir feststellen. er zeigt uns seine aufzuchtstation für die jungpflanzen und köpft mit seiner machete einige der alten pflanzen. nach drei jahren werden die kaffeestauden nämlich komplett kurz gemacht und treiben dann neu aus.

 

die ernte wird durch eine große cooperativa eingesammelt. die bezahlung ist gut, versichert er uns. er können gut von leben mit seiner familie. geröstet wird der kaffee allerdings in der fabrik, wo er dann auch verpackt wird. so können wir leider nicht einen frisch gerösteten kaffee probieren. auch der gute duft bleibt uns verwehrt, denn der normale kaffee ist quasi geruchsneutral.



nach ein paar stunden entlassen wir den guten mann, obwohl wir das gefühl haben, daß er richtig spaß an der führung hatte. wir machen noch ein bild der familie, welches wir ihm später senden wollen. unsere art, danke zu sagen, denn bezahlt werden will er nicht. weder für die führung, noch für die vielen früchte, die er uns mit auf den weg gibt.

 

zurück nach quimbaya überrascht uns dann eines der vielen gewitter, die es hier spontan immer wieder gibt. wir suchen unterschlupf in einem kleinen restaurant, wo man für uns den grill anschmeißt. da sagen wir doch nicht nein.

 

als der regen vorbei ist, laufen wir die überschwemmten straßen weiter in richtung quimbaya, bis uns ein pickup mitnimmt. suse schaut mich schmutzelnd an. ja, wir trampen in columbien.

 

der bus nach armenia lässt dann nicht lange auf sich warten. ich versuche noch einmal mein glück in diversen läden bzgl. der aufnäher und tatsächlich, ich werde fündig. eigentlich ist der laden schon geschlossen, aber ich klopfe an, teile mein "problem" mit und der laden wird wieder geöffnet. das ist ein service.

 

glücklich, unsere patches gefunden zu haben, belagern wir das internetcafe wieder einmal, bis man uns freundlich hinauswirft. aufgrund des festes schliesst man heute etwas eher.

 

zum gelungenen abschluß des tages gönnen wir uns ein kühles bier und eine leckere pizza in der innenstadt.



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus


nützliche links

 

sleeping

 

calidadhouse in cali
unser hostel. dorms mit guten betten. mit küchennutzung. relativ zentral und ruhig.

das platypus in bogotá
vorreservieren! selbst wenn ihr kein bett abbekommen solltet, geht hierher. germán (der besitzer) hat tausende von tipps und infos.

hostal sue in bogotá
direkt neben dem platypus. hier waren wir nicht, haben es uns aber angeschaut und für gut befunden.

hotel bahamas
in tunja. nette familie. direkt neben der plaza.

hotel imperial 2
in armenia. eigentlich so eine art stundenhotel, aber sehr nett und sauber ;)

 

others

 

salzkathedrale um bogotá