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04.12.2006 Nach Cali

 

nach einer mehr oder weniger guten nacht, raffen wir unsere klamotten zusammen und begeben uns in die strassen von tulcan auf der suche nach einer möglichkeit, zu frühstücken. leider haben die menschen in ecuador die angewohnheit, bereits zum frühstück suppen und rindfleisch zu sich zu nehmen.

 

so holen wir uns alles "europäisch" notwendige im kleinen markt um die ecke und setzen uns auf die plaza. zuerst müssen wir uns den platz erkämpfen, denn die schuhputzer haben hier ihr revier genauestens aufgeteilt. so werden munter neben uns die schuhe gebürstet, während wir uns brötchen und yoghurt einverleiben.

 

danach geht es mit dem taxi zur grenze. dann die übliche prozedur: ausreisestempel, geldtauscher abwimmeln und dann einreisestempel. ein bisschen nervös sind wir schon. schliesslich handelt es sich um columbien. und dann, 15 minuten später sind wir für die nächsten 60 tage willkommen in colombia. bienvenidos!

 

in ipiales gehen wir direkt zum busbahnhof. mit unseren letzten dollar versuchen wir bustickets nach cali zu bekommen. und als wir auch noch unser gesamtes kleingeld auf dem tisch vorzählen (wir haben wirklich nicht mehr gehabt) lässt man uns mitfahren. fast zum halben preis, was eher unüblich ist, wie wir später erfahren. nun, wir haben nach ecuador auch nicht mit diesen extrem hohen buspreisen gerechnet. die hier in columbien höheren benzinpreise wirken sich leider sehr negativ auf die transportpreise aus.

 

in popayan macht der bus dann zwischenhalt und wir decken uns am automaten erst einmal mit neuer währung ein. was uns sofort auffällt: die 1.000 und 10.000 pesos-scheine sehen nahezu identisch aus. zu blöd. kurz darauf kurbeln wir die columbianische wirtschaft an und kaufen uns ein paar empanadas. es ist schließlich mittagszeit.

 

die fahrt nach cali dauert bis in die nacht. seit langem sind wir von der landschaft, an der wir vorbeifahren wieder begeistert. die anden hier in columbien sind unwahrscheinlich grün. viele nadel- und laubbäume und viele kokospalmen und bananenplantagen säumen die bergketten.

 

dann hält der bus. alle aussteigen. polizeikontrolle. was wir hier machen, werden wir gefragt und wohin wir fahren und was zum teufel haben wir alles in diesen riesigen rucksäcken? auf der ladefläche des polizeipickups darf ich dann erst einmal alles auspacken. als ich dem netten mann in grün zum 5ten mal einen beutel mit meiner wäsche unter die nase halte, darf ich wieder einpacken. "in den anderen rucksäcken sind auch nur sachen von euch?" "ja!" okay, kontrolle beendet. eigentlich sind wir ja ganz froh, auf den strassen die präsenz der polizei zu spüren. dient ja auch unserer eigenen sicherheit.

 

spät abends erreichen wir cali. wir nehmen uns ein taxi, denn der terminal liegt ein wenig ausserhalb des zentrums. wir steuern das erste hostel an, vorbei an leicht bekleideten damen. toon und mir gefällt die gegend auf anhieb, die mädels rollen nur mit den augen. im ersten hostel werden wir von einem unfreundlichen besitzer und betrunkenen gästen empfangen. zum glück ist nichts frei. wir fahren weiter.

 

es geht zum calidad house. hier ist es schon angenehm ruhiger. die besitzer sind nett und wir schmeissen erst einmal den herd an und kochen uns etwas. busfahren macht hungrig. noch ein kaltes bier dazu und dann verkriechen wir uns ins bett.

 


05.12.2006 Cali



nachtleben in cali: tobby's bar

 

cali - die stadt, von der uns carlos auf der hacienda so viel erzählt hat. und laut marcel und dem lonelyplanet die stadt, mit den schönsten frauen columbiens. dies bedarf genauerer nachforschungen ;)

 

zuerst holen wir uns ein paar dinge zum frühstück, ehe es ins zentrum geht. unser ziel ist die touristeninformation. heute ist jedoch der letzte tag, an welchem die leute für irgentetwas wählen können. somit ist das gebäude, in welchem sich auch die touri-info befindet, voll mit menschen. am eingang erzählt uns der wachschutz, daß die info erst wieder nach dem mittag aufmacht.

 

so haben wir etwas zeit, uns weiter in der stadt umzusehen. wir besuchen ein paar kirchen, jedoch haut uns die hiesige architektur nicht wirklich von den socken. viel betonbauten und vor allem: viel verkehr. einige strassen werden sogar von fußgängerbrücken überspannt, damit man halbwegs gefahrenlos von einem teil der stadt in den anderen gelangen kann. wir gönnen uns eine pause bei einem leckeren eis und gehen zurück zur touri-info.

 

aufgrund der wahlen müssen alle durch eine sicherheitskontrolle. auch wir. vorbeimogeln geht nicht. das heisst für uns anstellen, denn es warten einige dutzend leute darauf, ihr kreuzchen auf dem papier zu machen.

 

als wir so in der warteschlange stehen, spricht uns ein mann an, der meine deutschlandflagge auf meinem rucksack gesehen hat. sein sohn studiere in hamburg, daher kenne er die flagge. er gibt uns auf nachfrage einige gute empfehlungen für die region um armenia, in welcher der gute kolumbianische kaffee angebaut wird.

 

die türen öffnen sich endlich und wir dürfen eintreten. wir fragen uns bis zur touristeninformation durch und treffen auf eine gelangweilt aussehende frau. keine ahnung, wieviele touristen sie in ihrer dienstzeit gesehen hat, denn keine unserer fragen kann sie uns zu unserer zufriedenheit beantworten. sie kann uns, und die frage hierzu war eigentlich scherzhaft gemeint, nicht einmal auf dem stadtplan zeigen, wo wir uns gerade befinden.

 

etwas enttäuscht und ohne viel informationen ziehen wir wieder von dannen. zum glück hatten wir uns die seiten des columbien-reiseführers kopiert, bevor wir ihn in peru eingetauscht hatten. somit haben wir wenigstens ein wenig informationen. den rest finden wir dann auch noch...

 

auf dem weg zurück zum hostel halten wir die augen auf nach patches, den kleinen flaggen des landes zum aufnähen. in einem laden drängelt sich ein mann vor mit einer patrone in der hand: "haben sie die vorrätig?", fragt er. "nein", antwortet die verkäuferin, "aber ich glaube nebenan im laden." viva la guerra!

 

 


06.12.2006 San Cipriano


 

wir nehmen den ersten bus in richtung cordoba. vorher verhandeln wir hart um die preise der bustickets. gar nicht so einfach hier in columbien. was soll das erst in deutschland werden?

 

in san cipriano lässt man uns aus dem bus. vorher gab es mal wieder eine polizeikontrolle. alle männer bitte aussteigen. wir machen männchen und werden durchsucht. danach werden wir wieder befragt. auch die beiden damen im bus, die keine ahnung haben, wie der ort heisst, wo wir hinfahren, geschweige denn, was es dort zu sehen gibt. selbst einige passanten im bus haben von dem ort noch nix gehört.

 

es gibt ihn aber und bereits an der strasse hinunter ins dorf, gleich nach verlassen des busses werden wir von einem jungen angesprochen. honer heisst er und trägt ein schwarzes t-shirt mit einem "germany" aufdruck. das macht sympatisch. er bietet uns an, uns mit seinem motorrad in den dschungel zu bringen. ja, deshalb sind wir auch hier. spazieren durch den dschungel und baden im fluß. vorher jedoch gibt es eine abenteuerliche fahrt mit einer art dreysine. dieses "schienenfahrzeug" hier wird jedoch nicht von menschenhand angetrieben, sondern von einem motorrad, welches an das gefährt angeschraubt wird.

 

während honers freunde wild herumschrauben, um unser fahrzeug vorzubereiten, handeln wir den preis aus. dann geht es los. die fahrt dauert ungefähr zwanzig minuten, dann sind wir in einem echt verlassen wirkenden dschungeldorf angekommen. die strecke hierher ist echt sehenswert. man fährt quer durch den dschungel, vorbei an etlichen kleinen hütten, umrahmt von allem, was blüht und wächst, was man sich nur so vorstellen kann. ein buntes farbenmeer. dazwischen unzählige schmetterrlinge und vögel.

 

honer lässt uns alleine weiterziehen und macht mit uns eine zeit aus, wann er uns wieder zurückbringt. anscheinend haben wir den preis soweit gedrückt, dass er nicht mehr bereit ist, wie versprochen, mitzukommen, um uns die gegend zu zeigen. aber es ist alles sehr gut beschildert, sodass wir auf jeden fall unseren weg finden werden.

 

es beginnt zu regnen. warmer tropischer regen. was solls? wir sind ja eh nass. die schwüle wärme sorgt schon dafür, daß man ordentlich schwitzt. da kommt so ein regenguss gerade recht. wir setzen uns dann trotzdem unter ein kleines vordach und überbrücken den regenschauer mit einem mittagessen. dann geht es hinunter an den fluß.



suse überlegt noch, ihre sachen direkt am fluß zu lassen, als wir bemerken, wie selbiger schnell ansteigt. der regen scheint ganz ordentlich gewesen zu sein, denn binnen einige minuten schwillt der fluß zu einem reisenden strom an. die wassermenge verdoppelt sich fast. für uns kein problem, denn nun können wir ausgelassen baden. wir versuchen die fische, welche neugierig um uns kreisen, mit der hand zu fangen, aber sie sind einfach zu schnell. oder es fehlt die übung. oder beides...

 

die meiste zeit verbringen wir in ufernähe. die strömung in der flußmitte ist so stark, daß man mühe hat, ans ufer zurückzukommen. es ist nicht tief, aber trotzdem schafft man es nicht, sich hinzustellen. immer wieder reisst der fluß einen mit.

 

nach gut 3 stunden im fluß machen wir uns auf den weg zurück. honer wartet schon im dorf und mit ein dutzend anderer fahrgäste, die alle zusammen mit "unserer" motordreysine mitfahren sollen.

 

wir quetschen uns alle rauf, der rest hängt sich an die seite dran. zwischendrin müssen wir des öfteren absteigen. gegenverkehr. und da es nur ein gleis gibt, müssen die, die weniger fahrgäste an bord haben absteigen und das gefährt aus den schienen heben.

 

auf der rückfahrt nach cali im bus versucht man uns zu überzeugen, mehr zahlen zu müssen, als auf der hinfahrt. warum? der weg sei ein anderer. auf der hinfahrt seien mehr rechtskurven, auf der rückfahrt (logischerweise) mehr linkskurven. deshalb sei ein höherer preis durchaus gerechtfertigt. als wir sagen, daß wir nicht mehr geld haben, und selbst wenn wir wollten, nicht mehr bezahlen könnten und dann lieber auf den nächsten bus warten, lässt man uns für den gleichen preis auch zurückfahren. dies sei aber eine ausnahme. ja, klar...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus


nützliche links

 

sleeping

 

calidadhouse in cali
unser hostel. dorms mit guten betten. mit küchennutzung. relativ zentral und ruhig.

das platypus in bogotá
vorreservieren! selbst wenn ihr kein bett abbekommen solltet, geht hierher. germán (der besitzer) hat tausende von tipps und infos.

hostal sue in bogotá
direkt neben dem platypus. hier waren wir nicht, haben es uns aber angeschaut und für gut befunden.

hotel bahamas
in tunja. nette familie. direkt neben der plaza.

hotel imperial 2
in armenia. eigentlich so eine art stundenhotel, aber sehr nett und sauber ;)

 

others

 

salzkathedrale um bogotá