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09.12.2006 Armenia - Bogotá - Tunja

 

wir gehen nochmal ins "el rancho", nehmen uns aber nur etwas zum essen mit. heute haben wir wieder eine kleine busfahrt vor uns. erst nach bogotá und dann weiter nach norden, nach tunja.

 

der weg von armenia nach bogotá ist ziemlich anstrengend. armenia liegt in den anden und so muß sich der bus etliche kilometer durch serpentinen nach unten schlängeln. astrid geht es gar nicht gut. ich lege mich etwas hin, so gut es geht und schlafe die fahrt über. um 11.00 uhr ist das geschlängel vorbei und der bus hält für eine verfrühte mittagspause. ich entscheide mich für frittiertes huhn. mein körper sagt ja und es bleibt auch alles dort, wo es hingehört. die anderen verzichten aufs essen.

 

am nachmittag erreichen wir dann bogotá. naja, eher dessen busbahnhof. wir erkundigen uns über die weiteren verbindungen nach tunja und auch nach popayan, wo wir danach hinwollen. dann fühlen sich die anderen hungrig. wir kehren ein und es gibt mal wieder hühnchen. diesmal jedoch gegrillt. macht mir nichts, mehrmals das gleiche zu essen jedoch warte ich auf den tag, wo mir federn wachsen...

 

ich begebe mich noch kurz auf die toilette und treffe suse und die anderen beiden in der wartehalle. suse spricht mit einem columbianer, na was soll ich denn davon halten. es ist ronald und sie unterhalten sich auf deutsch. eine seltenheit. noch beeindruckender ist, daß ronald nie deutsch studiert hat. er hat es sich selbst beigebracht mit einem kleinen wörterbuch. dafür spricht er nahezu perfekt. er gibt uns seine telefonnummer und bittet uns, ihn anzurufen, sollten wir wieder in bogotá sein. zu gerne möchte er sein deutsch anwenden. wir sagen zu und begeben uns dann zum bus nach tunja.

 

ronald hat uns fast eine stunde am busterminal aufgehalten und so kommen wir recht spät in tunja an. wir klappern etliche hostels ab, ehe wir dann fündig werden. dann gibt es noch ein abendmahl und dann fallen wir ins bett. morgen früh geht es dann weiter in die umgebung.


10.12.2006 Villa de Leyva

 

neben unserem hotel beobachten wir, während wir brot und kaffee zu uns nehmen, wie am nachbartisch junge columbianer käse in ihre heisse schokolade tauchen. dies nennt man hier frühstück. andere länder, ...

 

mit einem kleinen minibus fahren wir in den ort villa de leyva. es handelt sich um ein kleines dorf. wenig leute, aber viel touristen. zudem ist heute sonntag, wie wir erstaunt feststellen und somit ne menge los hier.




fesches styling trifft auf maximale sicherheit

wir versuchen, uns fahrräder auszuleihen. klappt auch. nur sind diese drahtesel alles andere als verkehrstüchtig. die bremsen wollen gar nicht funktionieren und auch sonst knackt und knallt es ordentlich, wenn man in die pedalen tritt. wollen wir mal hoffen, daß die dinger wenigstens heute noch halten.

 

wir haben gute 3 km zurückgelegt, als die halterung für den sattel bei toon nachgibt. er radelt zurück und will ein anderes rad holen, wir warten vor einem kleinen laden. da die sonne recht ordentlich auf uns herabprasselt entscheide ich mich für ein eis.

 

es vergeht fast eine stunde ehe toon zurück ist. mit dem gleichen fahrrad. direkt nach uns hat die gute dame des verleihs den laden dicht gemacht. toon hat dann, als er dort eine weile gewartet hat, einen fahrradladen aufgesucht und ein ersatzteil gekauft. wollen wir mal hoffen, daß sie uns das geld heute abend wieder zurückerstatten.

 

mit dieser kleinen verspätung radlen wir also endlich los. es geht quer durch die landschaft. es ist sehr trocken. trotzdem ist es sehr grün. überall wächst und gedeiht es. jedoch nur normale bäume und sträucher, keine exoten, wie bananen oder so.




ohne worte

nach guten 5 km erreichen wir die erste sehenswürdigkeit auf unserer liste, eine archäologische stätte. eine längst vergessene kultur hat hier ein sternenobservatorium und einen sonnenkalender in form von großen steinen erstellt. zudem war dies eine kultstätte für diverse rituale. und so stehen in diesem großen garten etliche riesige phallussymbole herum, oder wie ich diese stätte liebevoll nenne: den garten der penisse. mit einem schmunzeln auf dem gesicht durchschreiten wir den garten. vorher fragen wir den verwalter des geländes nach der symbolik. jedoch versteht er wohl nicht so viel spaß wie wir und leiert seinen (wahrscheinlich) standardsatz hinuter. egal. wir haben spaß und machen, wie sollte es anders sein, lustige bilder. schließlich kann man hier ja vielleicht einige deko-ideen für seinen späteren garten kopieren.

 

wir machen mittag und warten den kurzen regenguss ab, ehe wir weiterfahren. unser nächstes ziel heißt: el fossil. hier ganz in der nähe fand man ein 6 meter langes skelett eines urzeit-krokodils. wir radeln hin und schauen uns erst einmal um. der eintrittspreis erscheint uns etwas zu hoch, weswegen wir uns entscheiden, nicht hineinzugehen. die lamellen des sichtschutzes an den fenstern des museums sind an einer stelle defekt. zu hoch für einen durchschnittscolumbianer, für mich jedoch ideal, um einen blick ins innere zu werfen. naja, ich mache noch schnell ein foto durchs fenster für die anderen, dann stellen wir fest, uns richtig entschieden zu haben. soviel gibt es wirklich nicht zu sehen.



lieber beschäftigen wir uns mit den netten herren und damen, die nebenan 100% echte fossilien verkaufen. wir tun mehr als interessiert und befragen sie zu den wundervoll erhaltenen stücken ausführlich. jedoch kann ich nicht mehr vor lachen, als toon fragt, ob die auch wirklich alle per hand hergestellt sind. wir möchten nämlich keine aus der fabrik. nein, alle per hand hergestellt, das heißt nein, die sind alle natürlich echt. alle gefunden. wir lehnen ab. auch der verkäufer kann ein schmunzeln nicht verbergen.

 

wir radeln wieder in richtung villa de leyva zurück. eigentlich wollten wir noch weiterfahren, jedoch haben wir zuviel zeit verloren, wegen des defekten fahrrads.

 

in villa de leyva geben wir die räder zurück. ohne viel anstand erhalten wir das geld für die ersatzteile zurück.

 

wir ärgern uns ein wenig, nicht mit unserem gepäck hergekommen zu sein. villa de leyva ist um einiges schöner als tunja. es gibt viele nette kleine pensionen und hostels. wir laufen durch die kleinen gassen und warten stets und ständig auf die mädels, die keinen souvenirladen auslassen. natürlich nur, um zu schauen... na klar.

 

der mehr oder weniger letzte bus bringt uns zurück nach tunja. verzweifelt suchen wir ein internetcafe, denn langsam müssen wir uns um unsere flüge nach panama kümmern. keine chance. es ist sonntag und tunja hat die bordsteine hochgeklappt. nix los. so entschliessen wir uns, den morgigen tag in der stadt zu bleiben und diese dinge zu klären.

 


11.12. - 14.12.2006 Bogotá

 

heute wird erst mal ausgeschlafen. dann gefrühstückt. und als wir alle mehr als gesättigt sind, gehen wir zusammen ins internetcafe.

 

ich versuche ein paar flüge zusammenzubuchen und verzweifle geradezu mit den computern der fluggesellschaften. mal zeigt mir die suchmaschine freie plätze an, dann wieder nicht. nach einer minute sind sie wieder da.

 

nach gut einer stunde meiner recherche steht fest: wir bleiben heute in bogotá und werden nicht mit den anderen weiter nach popayan fahren. die bustickets dahin kosten pro nase 30 $. von dort müssten wir dann wieder nach cali, wo die flüge abermals teurer wären. lieber sparen wir das geld und machen einen zwischenstopp zu weihnachten auf san andrés. eine kleine insel mitten in der karibik. das klingt gut, heißt aber, daß wir uns schon heute abend von toon und astrid trennen müssen.

 

ich mache die buchungen dingfest, dann trinken wir noch einen kaffee um die ecke (einen guten columbianischen), schnappen unsere sachen und nehmen den bus nach bogotá.

 

die fahrt ist angenehm ruhig. gegen späten nachmittag kommen wir in bogotá an. toon und astrid kümmern sich sofort um ihre weiterfahrt nach popayan, dann gehen wir was essen. wieder huhn und wieder der gleiche laden.

 

dann verabschieden wir uns schweren herzens von den beiden belgiern. naja, aber allzu lange ist die zeit ja nicht, bis zu unserer rückkehr nach hause.

 

der busterminal liegt weit außerhalb des stadtzentrums. so nehmen wir uns ein taxi und lassen uns zum hotel fahren. die fahrt durch die nacht dauert eine ganze weile und als wir so über die hier vorhandene stadtautobahn fahren, kommen erinnerungen an berlin in uns hoch. heimweh? keine ahnung...

 

unser zimmer im hotel aragon ist nicht gerade eine suite, aber das kennen wir ja schon. wir beschließen, gleich morgen früh nach einer alternative ausschau zu halten. ohne sich groß zu bewegen und ohne groß etwas zu berühren legen wir uns hin und versuchen schlaf zu finden.

 

am nächsten morgen gehen wir direkt ins platypus. und tatsächlich: es ist ein zimmer frei und wir können sofort umziehen.

 

die nächste große tat ist, die gestern gebuchten flüge bei den airlines zu bestätigen. wir düsen dazu quer durch die stadt. aber am nachmittag ist auch dies erledigt.

 

mittwoch versuchen wir die gekauften postkarten bei der post loszuwerden. und ich traue meinen ohren nicht. eine postkarte kostet doch tatsächlich 5$!!! im hostel fragen wir nach und man bestätigt uns diese summe. sorry, ihr lieben daheim. eure columbien-postkarten bekommt ihr wohl mit einem panama-stempel...




tief im salzbergwerk

german, der besitzer des hostels empfielt uns, heute zur cathedral del sal, zur salzkathedrale zu fahren. mittwochs halber eintritt. wir nehmen seine beschreibung mit und machen uns auf den weg. erst mit dem transmillenium, dem bus in bogotá zum nordende der stadt und dann mit einem shuttle weiter.

 

an der kathedrale treffen wir dann ian und donna aus unserem hostel. sie sind mit einem bus früher angekommen. gemeinsam steigen wir hinab in die salzmine. die minenarbeiter haben hier unten zuerst einige kruzifixe und der gleichen in die wände gearbeitet, um den beistand und schutz gottes zu haben. nach und nach wurde die sache größer. mittlerweile sind eine beeindruckende cathedrale und unzählige nebenschiffe entstanden, allesamt aus salz...

 

tief unten in der mine ist es dann leicht unheimlich. man hört die schritte der anderen und im hintergrund läuft dumpf die musik eines kirchenchors...




suse und ronald

an unserem letzten tag in bogotá treffen wir dann ronald. wie versprochen haben wir ihn angerufen und uns mit ihm verabredet. er gibt uns eine kleine führung durch die altstadt und erklärt uns eine menge. dann nehmen wir die seilbahn hinauf zur kapelle des monserat. von hier oben haben wir einen wundervollen blick auf bogotá. wir gehen auf dem berg ein wenig umher und können auch noch den anderen teil bogotás sehen. insgesamt beherbergt die stadt rund 8 millionen menschen. wahnsinn.

 

wir nehmen den weg hinunter zur stadt und laufen mit einer gruppe jugendlicher zusammen. sie singen lustige lieder, die ronald für uns teilweise übersetzen muß.

 

tja, und dann kommt etwas, was wir zwar schon oft befürchtet und erwartet hatten, aber nie gehofft hatten, mitzuerleben.

 

von hinten kommt ein junger mann angerannt. das gesicht vermummt mit einem gelben tuch und in der hand ein langes messer. es geht ziemlich schnell. er brüllt uns an, wir sollem ihm unser geld geben. er geht direkt auf mich zu und fuchtelt mit dem messer vor mir rum. ich merke, wie nervös er ist. keine ahnung, ob da noch mehr sind. ich bitte ihn, ruhig zu bleiben und krame in meiner tasche nach meinem kleinen portomonaise, welches ich immer mit etwas geld gefüllt dabei habe. suse ist zum glück uaßer reichweite. die anderen, die mit uns waren, beobachtet unser dieb nicht. sie nehmen jeder ein paar große steine und fangen an auf ihn und den anderen dieb zu werfen. ich versuche die ganze zeit das messer im auge zu behalten. anscheinend wir es den dieben selbst zu brenzlig und sie fliehen in das umliegende gebüsch, bombardiert von den steinen der anderen.

 

wir nehmen unsere beine in die hand und gehen so gut und so schnell es geht die restlichen stufen hinunter.

 

unten steht einer handvoll polizisten, welche wir sofort informieren. es kommen noch andere leute den berg hinunter, die ebenfalls bestätigen, soeben auch überfallen worden zu sein. die polizisten verteilen sich und gehen den berg hinauf, obwohl ich denke, daß dies wenig sinn hat.

 

tja, einige werden sagen: das hat man davon, wenn man nach columbien reist. aber ganz im ernst. ich denke, so etwas kann überall passieren und bisher hatten wir einfach immer glück, daß nie etwas derartiges passiert ist.

 

zum glück war es nur etwas geld, was uns geklaut wurde. niemand ist verletzt, die kamera wollten sie anscheinend nicht haben.

 

demnächst werden wir uns wieder, wie wir es eigentlich immer gemacht haben, erkundigen, welche plätze man besser meiden sollte und welche sicher sind.

 

zum glück verlassen wir morgen bogotá und ich denke auf san andrés, in der karibik, finden wir die nötige ruhe, um den schock zu überwinden...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus


nützliche links

 

sleeping

 

calidadhouse in cali
unser hostel. dorms mit guten betten. mit küchennutzung. relativ zentral und ruhig.

das platypus in bogotá
vorreservieren! selbst wenn ihr kein bett abbekommen solltet, geht hierher. germán (der besitzer) hat tausende von tipps und infos.

hostal sue in bogotá
direkt neben dem platypus. hier waren wir nicht, haben es uns aber angeschaut und für gut befunden.

hotel bahamas
in tunja. nette familie. direkt neben der plaza.

hotel imperial 2
in armenia. eigentlich so eine art stundenhotel, aber sehr nett und sauber ;)

 

others

 

salzkathedrale um bogotá