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07.01.2007 Auf nach Granada

 

am morgen nehmen wir unser frühstück vor dem zimmer ein. das hausmaskottchen, ein reh, leistet uns gesellschaft.

 

gemütlich gehen wir dann hinunter zur mole, um festzustellen, daß die fähre gerade abgefahren ist. naja, kommt ja bald eine neue. wir warten also und beobachten die leute. dabei fällt uns auf, daß hier am hafen 3 riesige lkw voll mit bananen stehen, die bereits gestern abend die fähre zum festland nahmen. ometepe, die bananeninsel?

 

kurz vor 11 uhr öffnen sich dann die tore und wir besteigen "unsere" fähre. pünktlich geht es dann in richtung festland, mit diesem alten und völlig überbeladenen kahn. zu allem übel herrscht heute sehr starker seegang. einige leute hängen über der nicht vorhandenen reeling. ich hoffe, daß sie nicht rausgespült werden, denn die wellen sind gigantisch. so groß, daß wasser über die marode bordwand gespült wird und in den ladeluken unter uns versickert. die fahrt geht gute 60 minuten. nach einer halben stunde bin ich dabei, mir schon die schlagzeilen für die morgigen tageszeitungen vorzustellen: "überbeladene fähre sinkt im lago nicaragua". klasse. warum suchen wir uns aber auch immer diese ollen dinger aus. hätten wir nicht auf eine andere warten können?

 

als wir die sichere mole auf der festlandseite erreichen machen wir drei kreuze. wieder einmal davongekommen. so schnell es geht verlassen wir den kahn und springen in den nächsten bus, der uns bis kurz vor granada bringt. wir springen aus dem bus mit einem anderen deutschen pärchen, anscheinend auch auf dem weg nach granada. gemeinsam warten wir auf eine mitfahrgelegenheit bis rein nach granada. ca. 10 kilometer mehr, aber was für eine piste. zwischen den vielen schlaglöchern entdecken wir ab und zu auch etwas asphalt.




granada

dann beginnt der zweitschwierigste teil des heutigen tages, nach der überquerung des lago nicaragua: eine unterkunft für die nacht suchen. es scheint alles ausgebucht zu sein oder es sprengt unser budget. irgentwann setze ich suse in einem hostel mit samt gepäck ab und gehe unbepackt alleine weiter. und tatsächlich finde ich ein nettes gemütliches hostel mit kleinem garten, küche und mal wieder mal gratis-kaffee. hey, klingt wie geschaffen für uns.

 

als ich suse abhole, ist sie mitten im gespräch mit der frau des pärchens, welches uns im bus hierher begleitet hat. auch ihr mann ist auf der suche nach einer unterkunft. spontan biete ich ihnen an, uns zu begleiten, um zu sehen, ob "bei uns" noch was frei ist. und tatsache. sie haben glück.

 

wir holen noch ein paar sachen im supermarkt, denn heute abend wird mal wieder selbst gekocht. na und einen eisladen finden wir durch zufall auch noch. nicht, daß wir danach gesucht hätten...


08.01.2007 Granada

 

granada, eine der schönsten städte unserer reise, wie wir heute feststellen werden. und dazu die älteste spanische stadt nicaraguas, gegründet 1524, am fusse des vulkans mombacho.

 

wir begeben uns heute auf stadtrundgang. die teils sehr schönen pferdekutschen meiden wir. die armen pferde sehen nicht so aus, als wären sie sehr glücklich mit ihrem "job". so gehen wir also "a pie" - zu fuß zu den vielen wundervollen plätzen und kirchen. allen voran zur "la merced", wo wir die möglichkeit haben, hinauf auf den glockenturm zu klettern, um einen wundervollen blick über granada zu erhalten.

 

bei dem blick über die stadt fällt uns auf, daß sie trotz ihrer fast 100.000 einwohner relativ "dörflich" ausschaut. eine sache, die uns granada nur noch sympathischer macht. durch ihre kleinen gassen geht es zurück zur plaza, umringt von mangobäumen und der angrenzenden kathedrale.



viele der gebäude, so auch die kirche san francisco wurden im 19. jahrhundert niedergebrannt. grund war der bürgerkrieg welcher zwischen león und granada herrschte. es ging um die große frage, aus welcher stadt das land regiert werden sollte. die leóneser holten sich den amerikaner william walker zur verstärkung, welcher in granada einmarschierte und das land von hier aus regierte. er ernannte sich selbst zum präsidenten. william walker attakierte zuvor bereits mexico und erklärte sich selbst zum präsidenten von baja california, bevor man ihn von hier rauswarf. als man dies auch in granada versuchte, hinterließ er eine stadt in flammen und die nachricht für die einrückenden nicaraguaner "hier war granada".

 

viele der kirchen und gebäude wurden jedoch wieder in den originalzustand versetzt, so auch die san francisco, welche wir als nächste besichtigten, immer indem wir durch kleine gassen mit kopfsteinpflasterstraßen gehen.

 

es ziehen dunkle wolken auf und auf unserem weg hinunter zum hafen beginnt es zu regnen. so gehen wir zunächst zurück zum hostel, sogar etwas froh über den regen, denn er bringt eine ersehnte abkühlung.

 

wir begeben uns ins world-wide-web und sitzen am abend zusammen mit dem deutschen pärchen aus bayern. wir sprechen über bayern, bier und mexico, das die beiden schon so oft bereisten. vielleicht sieht man sich dort nochmal.


09.01.2007 Pueblos Blancos

 

wir setzen uns am vormittag in einen bus nach niquinohomo. toller name. klingt gut. es geht heute durch die sogenannten "pueblos blancos", die weissen dörfer.



nach einer lustigen rüttelfahrt über schotter- und asphaltpisten erreichen wir unser erstes dorf. etwas unkoordiniert laufen wir umher. nettes dorf, doch nicht wirklich weiss und auch sonst nicht sehr viel zu sehen. das geburtshaus von augusto cesár sandino, einem der bedeutensten rebellen nicaragua, welcher später durch den diktator somoza ermordet wurde befindet sich hier und ist heute eine bibliothek. wir treten ein und beschauen uns die buchauswahl, als wir auch schon von der netten bibliothekarin angesprochen werden. sie ist hocherfreut zu hören, daß wir aus deutschland sind. eine deutsche hat hier mit ihr zusammen einen bibliobus eingerichtet. ein bus, voll mit büchern, der von dorf zu dorf fährt, um allen kindern zugang zur literatur zu verschaffen. nebenbei arbeitet edda, die bibliothekarin mit behinderten kindern der umgebung zusammen. und dann erzählt sie uns, was wir kaum glauben können. sie hat oft versucht, mit den organisationen, u.a. mit "plan" kontakt aufzunehmen, um hilfe und unterstützung zu bekommen. "plan" hat ihr daraufhin gesagt, sie würden nur "gesunde" kinder in ihr projekt aufnehmen, da sich behinderte kinder nicht gut machen würden, bei den klienten in den westlichen ländern. unglaublich. uns bleibt die sprache weg.

 

und so geht edda alleine zu verschiedenen läden und bittet um spenden, wie papier, stifte und malfarben, damit die kinder bei ihr zeichnen und malen können. bis vor kurzem konnte sie auch noch eine zeichenlehrerin für die kinder bezahlen, was jetzt jedoch nicht mehr möglich ist.

 

über eine stunde unterhalten wir uns mit edda und sind fasziniert von ihrer arbeit mit den kindern, die sie völlig freiwillig macht. "es macht ja sonst niemand.", sagt sie uns. aber die tatsache, daß die großen organisationen eine unterstützung abgelehnt haben, finden wir unglaublich. wir notieren uns noch ihre anschrift und versprechen, in kontakt zu bleiben.




lagune de apoyo

nach besichtigung der kirche im ort geht es weiter nach catarina. vorbei an etlichen blumenläden und gärtnereien gehen wir hinauf zum mirador und geniessen einen wundervollen ausblick auf die lagune de apoyo, das dahinter liegende granada und den lago nicaragua.

 

vonb hier aus laufen wir ins nächste dorf, nach san juan de oriente. auch nicht weisser, als die anderen dörfer bisher, dafür aber voll mit keramikwerkstätten. in der werkstatt von miguel angel schauen wir einigen jungen leuten zu, wie sie fantastische muster in die ungebrannten krüge und windlichter, tassen und vasen ritzen. eine echt schöne arbeit. danach schauen wir uns die fertigen stücke im laden an und unterhalten uns kurz mit "el jefe", dem chef. kaufen wollen wir heute jedoch nichts, denn morgen fahren wir nach masaya, laut reiseführer die hochburg für artesania, für handwerkssachen. da wollen wir erst einmal sehen, was noch so im angebot ist.

 

zurück in granada aktualisiere ich die webseite und wir kaufen unsere flugtickets für mexico. somit haben wir einen festen termin für unsere einreise in die staaten. mal schauen, ob sie uns dort überhaupt haben wollen...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus


nützliche links

 

sleeping

 

Emailadresse
vom Hospedaje Central auf der Isla Ometepe in Moyogalpa.

Emailadresse
vom Hostal Nicarao in Granada. Küchennutzung, Internet und zentral gelegen. Zudem sehr ruhig und nett. Tel. 552-4591

das ViaVia in León
eines der Hostels der ViaVia-Gruppe, die es überall auf der Welt gibt. Zentrale Lage. Mit netten Café/Restaurant anbei.
Email, Tel. 311-6142

Mi Hotelito
unser Hostel in Ocotal. Sauber und nett.