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14.02.2007 Einmal quer durch Belize

 

wir verabschieden uns mit kleinen augen von flores. es ist 4.00 uhr. phil und alli schlafen sicher noch. sie fahren heute ebenfalls in richtung belize, jedoch mit einem spaeteren bus. wir nutzen das land nur als transit-strecke nach chetumal/mexico.

 

so zuckeln wir zunaechst bis hinunter an die bruecke zum festland, wo wir in einen groesseren bus umsteigen. es geht ueber schotterpiste bis an die grenze zwischen guatemala und belize. dort treffen wir auf die erste huerde. man spricht englisch. nach fast einem jahr spanisch ist es gar nicht so leicht, unserem klumpen gewebemasse im kopf zu ueberzeugen, kein "hola" oder "gracias" sondern eher ein "hello" und "thank you" formulieren zu lassen. naja, ist ja zum glueck nur fuer ein paar stunden, dann sind wir in mexico.

 

die strassen sind in belize erheblich besser, nur haben die guten leute hier nicht sehr viel platz, und so fuehrt unser highway in belize city einmal quer durch den friedhof. links und rechts graeber und auf dem mittelstreifen auch. welch ein komischer anblick.

 

trotz durchreise und visa fuer nur einen tag verlangt man an der grenze zu mexico bei der ausreise aus belize 60 belize-dollar. fuehrt kein weg dran vorbei. wie doof...

 

auf mexikanischer seite erwartet uns eine lustige verkehrsampel beim zoll. gruenes licht? kein problem, weitergehen. rotes licht? alles gepaeck auspacken. fuer uns gibt es gruenes licht und wir sind wieder in mexico.



die suche nach einem hotel in chetumal erweist sich als schwierig, vor allem, wenn man tollkuehne preisvorstellungen hat, wie wir zwei. ein angeblich frisch gestrichenes zimmer in einem art tiefgaragenkomplex wird sodann unser domizil. die frische farbe wurde jedoch benutzt, um den schimmel an den waenden zu uebertuenchen. wir sind begeistert.

 

chetumal ansich ist jedoch recht ansehnlich. lange hauptstrasse bis hinunter ans wasser, voll mit kleinen laeden und restaurants. wir schlendern am abend hinunter zur mole, denn in unserem zimmer haelt uns nichts. da heute valentinstag ist, gibt es ein riesen spektakel am meer. grosse showbuehne mit allem pi-pa-po.


15.02.2007 Chetumal


 

museo de la cultura maya. unser heutiges ziel in chetumal und der grund, warum wir nicht, wie alle anderen gestern im bus nach tulum weitergefahren sind.

 

es soll eines der besten museen mexicos sein. ab 9.00 uhr ueberzeugen wir uns selbst und sind mehr als begeistert.

 

das museum ist eines der interessantesten auf unserer gesamten reise. ausfuehrlich, jedoch kurz genug wird einem die geschichte der maya naeher gebracht. dazu gesellen sich etliche exponate, wie einige stehlen von copan, ornamente von tikal und statuen von chitchen itza. zudem laeuft man ueber einem fussboden aus glas, unter welchem die bedeutensten staetten der maya in modellgroesse aufgebaut sind. so hat man einen phantastischen ueberblick und direkten groe?envergleich der einzelnen staetten.

 

nach einer ausgiebigen rundtour durchs museum und anschliessender flucht vor einer hereinstuermenden schulklasse, schlendern wir hinunter zum leuchtturm und von dort zur bereits gestern besichtigten mole.

 

dann draengt die zeit. wir wollen heute weiter nach tulum. gegen 12.30 uhr nehmen wir den bus zweiter klasse, der nun wirklich nicht so schlecht ist, wie alle stets behaupten.

 

in tulum dann die herbe enttaeuschung. der ort aehnelt ballermann 6, obwohl wir dort noch nie waren. aber so wird es dort wohl zugehen. schwer nur ueberzeugen wir uns gegenseitig, hier eine nacht, vielleicht sogar eine zweite zu verbringen. das einzig "guenstige" hostel ist das weary traveller. im preis incl. ist folgendes: laute musik bis nach mitternacht, unverschaemt hohe preise fuers do-it-yourself bar-b-q und herrlich schmuddelige zimmer. hinzu kommt, dass man, wenn man etwas aufs geld schauen muss, keine wirkliche alternative hat.

 

wir kaufen uns etwas fuers abendessen, wobei ein netter junger mann aus italien unsere sodann bestueckte pfanne mit seinem gesaess in richtung erdmittelpunkt befoerdert. somit spenden wir unsere muehsam zusammengeschnippelte gemuesepfanne dem abfalleimer und essen lustlos puren reis, zusammen mit der vom italiener grosszuegig spendierten karotte.

 

wir sind am abend pappesatt, jedoch nur von den umstaenden, nicht vom essen.


16.02.2007 Tulum


 

nach einer wundervoll lauten nacht folgt ein "tolles" do-it-yourself-fruehstueck im hostel, auf einer art grillplatte, die vor uns schon 20 andere reisende benutzt haben, ohne sie zu saeubern. sollen so etwa unsere letzten tage auf yucatan aussehen?

 

ein hostel-eigener shuttlebus bringt uns dann in die naehe der ruinen von tulum. wieder ruinen der maya und wieder anders. direkt am meer gelegen muessen sie einst herrlich ausgesehen haben. auch uns beeindrucken sie sehr. stoeren tun uns nur die ganzen anderen touristen, die hier mit bussen herangekarrt werden.

 

wir schlendern durch die alten bauten, immer auf der flucht vor den mit regenschirm und faehnchen bewaffneten tour-fuehrern, stets auf der suche nach einem plaetzchen mit luft zum atmen. nachdem zu viele pauschaltouristen hier durch die ruinen wandlen, respektlos in badehosen gekleidet und bereits mit handtuch und taucherflossen bestueckt, gehen wir den direkten rueckzug an.

 

unser entschluss steht fest: morgen geht es ins landesinnere. wir verzichten auf sonne, strand und meer. das hatten wir in herrlichster umgebung zu weihnachten auf san andres/columbien. wir suchen einen ort, der uns gefaellt, ruhig ist und wo wir auf unsere letzten tage noch ordentlich ausspannen koennen.

 

zurueck in tulum begeben wir uns auf die suche nach einem t-shirt. unsere oberbekleidung hat ausgediehnt. leider gibt es nur solch schrecklich bunte dinger, sodass ich mich entschliesse, mein ausgeblichenes shirt noch eine weile weiter anzuziehen.



im hostel treffen wir dann andy aus vancouver, der uns von seiner abenteuerlichen reise auf dem motorrad quer durch suedamerika erzaehlt. alles weit vor unserer zeit. als er von unserer grossen suche nach einem t-shirt hoert, geht er ins zimmer und holt ein neues shirt hervor. hat er im doppelpack gekauft. es passt mir und schon habe ich erstens ein tolles neues oberbekleidungsstueck und zweitens denkt jeder, ich war auf den isla de mujeres, dessen aufschrift naemlich vorne auf dem shirt prankt.

 

andy gibt uns eine empfehlung fuer valladolid, im inland von yucatan. morgen werden wir uns dann sogleich auf den weg machen. die touristische yucatan-kueste ist wirklich nicht unser ding...


17.02.2007 Valladolid


 

relativ spaet nimmt uns ein kleiner bus mit, bis nach valladolid. das kleine staedtchen gefaellt uns auf anhieb. auf dem weg zur jugendherberge stoppen wir an einigen hosteln auf der suche nach einem schoenen zimmer. nichts sagt uns zu und laedt uns ein, hier die naechste woche zu verbringen. wir haben uns entschlossen, die restliche zeit, welche wir noch fuer yucatan haben, hier an einem ort zu verbringen. da suchen wir ein plaetzchen, an welchem wir uns wohl fuehlen.

 

wir laufen also weiter bis zur empfohlenen herberge und nach einem kurzen blick ins kleine zimmer scheinen wir gefunden zu haben, wonach wir suchen. selbst unsere abgelaufenen jugendherbergskarten (die neuen liegen zu hause) werden noch akzeptiert sodass wir obendrein noch einen grossen rabatt aufs schlafen bekommen.

 

wir ziehen sogleich in richtung plaza, um uns mit unserem ort fuer die naechsten 7 tage vertraut zu machen. wir finden es klasse.

 

in einem kleinen laden kommen wir mit dessen besitzer ins gespraech, der uns sein herz ausschuettet. viele der touristen, die meist nur fuer ein paar stunden bleiben und dann mit dem tourbus weiterfahren seien sehr unhoeflich. deswegen seien auch viele der hier lebenden menschen relativ unfreundlich zu den touristen. wir koennen davon bisher wenig spueren und schon gar nicht, als uns der mann die flasche wasser, welche wir bei ihm kaufen wollen zum halben preis vermacht. "weil ihr euch zeit genommen habt, euch mit mir zu unterhalten und weil ihr meine sprache sprecht." war seine begruendung fuer den rabatt.

 

wir laufen um die plaza herum und entdecken eine kleine ecke mit allerlei imbissbuden. gut genug fuer uns, um etwas zu mittag (leicht verspaetet) zu uns zu nehmen.

 

im grossen supermarkt kaufen wir noch ein fuers abendessen und machen uns dann auf den rueckweg.

 

alles in allem scheinen wir das gefunden zu haben, wonach wir suchten. yucatan scheint uns gegenueber doch nicht so sehr abgeneigt zu sein.


18. - 24.02.2007 Valladolid


 

gleich am fruehen morgen brechen wir auf nach chichen itza, den grossen ruinen der mayas hier auf yucatan. man hatte uns empfohlen relativ zeitig dorthin zu gehen, da es ab 11.00 uhr brechend voll mit touristen ist. und so war es dann auch.

 

die ruinen sind allesamt sehr schoen und schon sehr beeindruckend. anfangs stiefelten wir noch im regen durchs gelaende, jedoch liess dieser bald nach, der himmel tat sich auf und wir hatten herrlichsten sonnenschein. jedoch sind auch diese ruinen nach einer weile auch "nur" ruinen. es geht uns so, wie in peru, wo wir nach einer weile keine inca-ruinen mehr sehen konnten.



schoen hingegen sind da die ruinen von ek balam, welche wir zusammen mit hannah und benjamin besuchten. schon allein die fahrt dorthin war sehr lustig. keiner von uns wollte das ueberteuerte shuttle-taxi nehmen, also liessen wir uns vom lokalbus an einer kreuzung nahe der ruinen absetzen und machten uns bereit zum laufen, als ein pickup um die ecke bog. hand raushalten, daumen nach oben und nach der bitte um erlaubnis, auf der ladeflaeche platz zu nehmen, ging die fahrt los. so kamen wir dann doch sehr schnell nach ek balam, wo wir fast einen ganzen tag verbrachten.

 

lustig war auch die rueckfahrt. zurueck in valladolid wurde unser fahrzeug mit wasserbomben beworfen, traditioneller abschlusstag der faschingszeit. ueberall bewarfen sich die kinder auf den strassen. aber nicht nur die jungen leute machten mit.



vor unserem hostel befindet sich eine kleine plaza. auf ihr fand eine kleine faschingsparade statt. kinder, erwachsene und zum schluss eine sechs-koepfige seniorengruppe mit einem durchschnittsalter von 80+ traten auf. das ganze programm wurde aus eigeninitiative einstudiert, ebenso wie die kostueme selbst genaeht wurden. trotzdem wir faschingsmuffel sind, macht es spass zuzusehen.



montag gehts dann in die nahegelegenen cenoten. das sind unterirdische hoehlen, in welche regenwasser eindringt und somit wunderschoene klare kleine seen bildet. alles unter tage, sozusagen in feuchtwarmer umgebung. nur das wasser ist eisigkalt, ist aber nicht weiter schlimm, sind es draussen doch geschmeidige 35 grad celsius.

 

immer wieder natuerlich versuchen wir, unser tagebuch fleissig zu schreiben. nur zu gerne werden wir dabei jedoch abgelenkt. es faengt meist schon mit dem fruehstueck an. erst bereiten wir es gemeinsam mit hannah und benjamin zu, und als die beiden ihre reise durch mexico fortsetzen, ist sofort "ersatz" da: stephan und gabina aus - man moege es kaum glauben - berlin. nicht nur, dass wir aus der gleichen stadt kommen, arbeitete stephan doch zudem noch gegenueber meiner ehemaligen arbeitstelle. zufaelle gibts...



mit ihnen verbringen wir die restliche zeit und den groessten teil davon in der wundervollen gartenkueche. aber auch die kleinen fressbuden in der stadt werden von uns unsicher gemacht und wir machen erste kontakte mit kuhmagensuppe (wuerg!!!) und dem absolut leckeren mole de pollo - scharfes huhn in schokososse. yummi...

 

doch auch die schoenste schlemmerei hat mal ein ende. stephan und gabina haben wir lange genug hier festgehalten, hatten wir doch grossen anteil an der tatsache, dass sie laenger als geplant in valladolid blieben.

 

morgen ist sonntag. unser bus nach cancun geht gleich frueh am morgen und am montag geht bereits unser flieger. wir sind wieder einmal sehr froh, solch eine schoene unterkunft gefunden zu haben. und zu allem hatten wir so nette menschen um uns herum, die uns unsere letzten tage in mexico mehr als nur bereicherten.

 

wir koennen nur hoffen, die zwei tage in cancun halbwegs ueberstehen zu koennen...


25.02.2007 Cancun

 

8.00 uhr abfahrt nach cancun. die stadt am meer kann man sich nicht schrecklicher vorstellen. an der kueste gibt es tausende von hotelzimmern, allesamt umgeben von herrlich grauen beton. dazu gesellen sich shoppingmalls bis zum abwinken und dazwischen wird gebaut. bagger, kraene und ne menge staub heissen uns nun willkommen, nachdem wir eine wundervolle woche in einer kleinstadt verbracht haben.

 

was soll ich sagen? wir sind froh, morgen wieder abreisen zu koennen.

 

wir verlassen den busbahnhof und begeben uns auf die suche nach einer bleibe. im "las palmas" ist alles voll, also gehe ich umher, waehrenddessen suse auf unsere rucksaecke ein auge hat.

 

zwei ecken weiter das grosse schild "weary traveller". warum nicht den tag perfekt machen und mal hier nachfragen. schlechter als das schwester-hostel in tulum kann es ja nicht sein und in der tat gibt es ein zimmer, welches an und fuer sich recht ordentlich ist.

 

wir ziehen ein, verstauen unsere rucksaecke in den spinten und fahren hinaus zum flughafen, um unsere fluege fuer morgen bestaetigen zu lassen. nichts waere fataler, wie die tatsache, keinen flug zu haben.

 

aber alles in allem gibt es tatsaechlich unsere fluege fuer morgen und auch ueber die vorherrschenden sicherheitsbestimmungen informieren wir uns. meine in nicaragua gekaufte flasche rum muss ins hauptgepaeck wandern. keine chance.

 

am abend dann versuchen wir, in einem der nahegelegenen restaurants etwas zu essen zu finden. erweist sich als schwierig. entweder sind es restaurants, wo man uns gerne mit schlips und anzug sehen wuerde (und natuerlich mit reichlich in gold getraenkter kreditkarte - blaue ec-karten haben keine chance) oder es gibt einfach nichts mehr zu futtern. so ziehen wir in richtung busbahnhof und werden in der tat fuendig und zudem noch nicht schlecht. hier gibt es ein lokal, welches tacos und burger serviert. der hunger ist gross, die augen auch und so ordern wir ordentlich, denn auch die preise entsprechen unseren vorstellungen.

 

nachdem wir die berge an essbarem verschlungen haben rollen wir zurueck ins hotel und legen uns mit kneifendem bauch ins bett. heute das letzte mal mexikanische kueche, morgen der letzte tag im land. wenigstens sind wir nicht mehr hungrig...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 





viele leguane ...




... in den ruinen ...




... von tulum




totenköpfe ...




und stehlen ...




in den ruinen von chichen itza




die pyramide des kukulcan




lange nase




...




wächter in ek balam




ek balam




lieferfahrzeug




unfallfahrzeuge auf dem polizeihof




in valladolid




kleine kapelle




campesino-bar