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18.03.2007 Monument Valley

 

wieder ein neuer tag auf unserem nationalpark-marathon. wir gehen hinunter zum frühstück mit speck und bohnen. ich überprüfe meinen colt und den patronengurt. buffalo manfred kümmert sich um die 160 pferde, die uns heute mitten hinein ins indianerland bringen. dort, wo etliche western gedreht wurden, wo eigentlich alle western gedreht werden müssen: hinein nach monument valley. von kayenta ist es gar nicht so weit und als die strasse über einen hügel hinweg führt, erstreckt sich unter uns ein riesiges tal mit den wundervollen und so vertrauten steinformationen. zugleich befinden wir uns dann auch nicht mehr in arizona sondern nun bereits in utah. herzlich willkommen.

 

wir biegen rechts ab in das reservat der navajo-indianer, zahlen einen eintritt und suchen zunächst das besucherzentrum auf. von hier hat man auch schon einen wundervollen blick auf die ersten gigantischen felsblöcke.

 

danach starten wir unsere lange rundfahrt quer durch den park. wir schauen den navajo beim zureiten der wilden mustangs zu, lernen dann bei einer netten dame unsere ersten worte "navajo" und bestaunen zwischendrin immer wieder die großartigen felsen. großartig... riesig... gigantisch!

 

den ganzen tag nutzen wir hier im park. zwischendurch befreien wir unseren mietwagen immer wieder vom roten staub, um etwas sehen zu können.

 

am "mexican hat" einer formation, die einem sombrero ähnelt, vorbei geht es in den gooseneck state park, wo wir bei einem sehr netten gespräch oberhalb des san juan rivers viele tipps für weitere attraktionen im umkreis bekommen. nebenbei nehmen wir unseren verspäteten lunch zu uns und erhalten neidische blicke.

 

heute fahren wir noch bis moab weiter, wo ich schon einmal kurz vor gut 6 jahren war. moab liegt zu füssen des arches nationalparks. wanderungen, die ich damals aus zeitgründen nicht machen konnte, bürde ich morgen den lieben eltern auf. zuvor geht es jedoch wieder an die motelsuche und zum dinnieren. wieder mal dennys, diesmal aber sehr reinigungsbedürftig...





19.03.2007 Moab und der Arches Nationalpark

 

Rote Felsen, wohin man schaut. Man wird sie einfach nicht los. Der mittlere Westen der USA scheint nur aus Felsen in roter Farbe zu bestehen. Trotz allem immer anders und immer wieder schön.

 

Die Nacht war wie immer sehr gemütlich, aber auch wie immer recht kurz. Wir schicken uns an, alles für ein Telefonat nach Hause zu organisieren. Eine Post brauchen wir auch noch. Letzteres ist schnell gefunden, allerdings gibt es weit und breit keine Telfonläden, wie wir Sie auf dem restlichen Kontinent so lieben und schätzen gelernt haben. Man verkauft uns dann eine Telefonkarte, die angeblich für ein halbstündiges Gespräch nach Deutschland reichen soll. Nach bereits 5 Minuten ist jedoch Schluss. Na gut. Es gelingt jedoch ein kurzes "Hallo" an die zu Hause gebliebenen zu senden und das reicht ja auch.

 

Mit unseren leckeren Sachen fahren wir hinein in den Arches Nationalpark auf der Suche nach einem lauschigen Plätzchen fürs Frühstück. Das alles hat sich mittlerweile schon so eingespielt. Kein Morgen vergeht, an welchem wir nicht nach einem Frühstücksplatz Ausschau halten. Die Motels sind auch einfach nicht geschaffen für unsere deutschen Gewohnheiten, was die wichtigste Mahlzeit am Tag angeht.

 

Die ersten Felsformationen sehen wir uns noch vorher an, doch ehe eine allegemeine Unterzuckerung zu Unmut führt, stoppen wir und schlagen zu. Das Frühstück ist gut und wird phonetisch untermalt von einem lautstarken Akt körperlicher Zuneigung eines jungen Pärchens im Toilettenhäuschen gegenüber.

 

Danach steht unsere erste Wanderung für heute an. Es geht zu dem imposanten frei stehenden Delicate Arch. Die Arches sind Felsformationen die aufgrund der jahrtausenden Witterung und der klimatischen Extreme in dieser Region (im Sommer gute 45° C; im Winter bis -15°) auf bizarre Art und Weise erodieren. Sie bilden so "Löcher", woraus die verschiedensten Gesteinsbögen entstehen. Der Delicate Arch zählt wohl zu den berühmtesten. Das typische Postkartenmotiv halt.

 

Wir fahren weiter bis zum Devils Garden, dem Garten des Teufels, der hier wohl seinen Spielplatz hat, bevor es langsam zurück geht, nicht ohne die Sonne in den beiden "Windows", den Fenstern untergehen zu sehen.

 

Aus Moab in Richtung Westen geht es bis Green River. Hier zwingt uns der bei allen hängende Magen zu einer Zwangspause, die wir allerdings in Anbetracht der wundervollen Speisen nicht bereuen. In einem kleinen Restaurant kehren wir ein und werden sofort königlich umsorgt. Kaum ist dann auch meine Mutter sich mal kurz "frischmachen", setzt sich die überaus ansehnliche und gut ausgestattete Bedienung zu meinem Vater, der sich spätestens jetzt richtig ärgert, das sein Englisch-Unterricht so lange her ist, und flirtet ein wenig. "Sweetie", wie er von nun an genannt wird betont den ganzen Abend, diesen Ort vor allem wegen dem guten Essen zu mögen. Ja, is klar...

 

Im Dunkeln und unter dem Konsum von einigen Cola, erreichen wir dann schliesslich Panguitch, unserem Ziel für heute. Während die anderen schnell einschlafen, versuche ich den Koffeinhaushalt in meinem Körper zu regulieren, um auch endlich schlummern zu können. Irgentwann scheint es zu gelingen...

 


20.03.2007 Bryce Canyon

 

Panguitch macht nicht gerade was her und so beschliessen wir wie so oft, unser Frühstück in den Bryce Canyon Nationalpark zu verlegen.

 

Kaffee kommt mal wieder in den grossen Literbechern von der Tankstelle der Rest aus dem Supermarkt, den wir nach einigem Suchen und durchfragen endlich finden.

 

Am Eingang zum Park gibt es ein Infocenter mit einem kleinen Museum dabei. Wir schauen uns alles ausgiebig an und fahren dann ein Stück hinein in den Park. Am Sunset View, also dem Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang geniessen wir unser Frühstück zum Sonnenaufgang. Und schon das kann sich sehen lassen. Wie mag der Canyon erst zum Sonnenuntergang aussehen, wenn es jetzt schon so atemberaubend ist? ZU unseren Füssen liegt ein riesiges Amphietheater, erbaut mit Hilfe von hunderten rot-orangener Felsen unter der Bauleitung von Mutter Natur. Ich für meinen Teil kann es gar nicht erwarten, den letzten Bissen herunter zu schlucken, um endlich losgehen zu können.

 

Es geht den Navajo-Trail hinab. Die Temperaturen sind für den doch noch recht jungen Tag ganz schön hoch und so schwitzen wir nach den ersten paar Schritten gewaltig. Aber die Sonne und der wolkenlose Himmel hat auch sein gutes: die Strahlen des Sterns im Zwntrum unseres Planetensystems bringen die Felsen zum Glühen und der blaue Himmel tut seinen Teil um das Ganze farblich einmalig ausschauen zu lassen. Und so braucht es eine ganze Weile ehe wir unten im Tal des Canyons ankommen.

 

Zwischendurch erfahren wir noch von dem Örtchen Escalante, dem Peek-a-boo und der Hole in the rock-Road. Wir schaffen es leider nicht, uns dies alles am heutigen oder den nächsten Tagen anzusehen, aber die junge Familie, die uns dies empfohlen hat sprach derart begeistert davon (und es waren andere Begeisterungen als die sonst hier üblichen "oh my god" und "awesome"), dass es auf jeden Fall erwähnt sein sollte.

 

Unten angekommen freunden wir uns sogleich lautsark mit einem kleinen Specht an, der uns den Rest des Weges stets verfolgt und ständig nachpfeift.

 

Nach eineinhalb Stunden erreichen wir den sogenannten "Queens garden" und als ich eine Steinfigur, die die Königin Victoria darstellen soll, fotografieren möchte macht es "klick" und meine mir bis dahin so treue Canon Digitalkamera zeigt mir den verhassten "Err99" an.

 

Was er genau ist, dass habe ich trotz Recherche im Internet und Erfahrungsaustausch mit anderen Kamerabesitzern nicht exakt herausgefunden, aber eines stand in diesem Augenblick fest: nach fast einem Jahr Kälte (auf dem Hochland von Bolivien), Hitze (an der Nordküste Perus), Luftfeuchtigkeit nahe der 100%-Marke (auf der Isla San Andres), feinster Wüstensand (auf den grossen Dünen von Ica) und vor allem nach einem ständigem Wechsel dieser klimatischen Bedingungen und nach über 19.000 Bildern verabschiedet sich meine Kamera. Unfassbar. Ich probiere alles, was geht aber es lässt sich nichts machen. Nur spontan reagiert das gute Gerät und macht sich ab und an mit Blicklicht-Wirrwarr auf dem Display bemerkbar.

 

Für mich ist der Tag irgentwie gelaufen. Wir erreichen das Auto und fahren weiter zu einigen anderen Punkten im Park bis ans Ende zum Rainbow View. Auf dem Weg nach Springdale halten wir dann noch kurz an einigen Souvenirshopps und ich vollziehe Wiederbelebungsversuche an meiner Kamera mit Hilfe neuer Systembatterien aber auch diese sind nicht der Grund des Aussteigens.

 

In Hatch im Cafe Adobe nehmen wir unser Abendessen zu uns, ehe es weiter in Richtung Springdale geht. Springdale liegt ausserhalb des Zion Nationalparks und so durchqueren wir diesen im Dunkeln das erste Mal und suchen uns eine Übernachtungsmöglichkeit.

 

Suse überreicht mir dann am Abend feierlich "Ihre" Kamera, die ich nun fortan nutzen werde, froh endlich wieder ein paar Kilo Gewicht an mich abgeben zu können. naja, und ich komme mir kameratechnisch nicht ganz so nackig vor.



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus