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21.03.2007 Zion Nationalpark und Las Vegas

 

In der Nacht unserer Ankunft hatte man nicht mitbekommen, wo wir eigentlich waren. Springdale, direkt am Eingang zum Zion Nationalpark ist ein wunderbares Städtchen, welches jedoch nur mit bzw. für seine Touristen lebt. Ohne diese wäre es sicherlich ruhiger aber dann sicher auch idyllischer. So stehen an jedem Geschäft die Drehständer mit Postkarten direkt neben den sonstigen Souvenirauslagen.

 

Unser Motel bietet eine original italienische Kaffemaschine, die dem sonst üblichen Tankstellenkaffee eines obendrauf setzt. Latte Macchiato heisst der Wachmacher an diesem Morgen und als auch unsere lieben Eltern von ihrem morgendlichen Spaziergang durch den Ort wiederkehren, kann es auch endlich losgehen.

 

Der Zion wird nur recht kurz besucht. Nach Bryce Canyon und Co. ist die Messlatte, was die Parks angeht natürlich relativ hoch gelegt und so entschliessen wir uns für zwei kurze Trails, die sehr schön sind. Aber mehr dann eben auch nicht. Vielleicht ist es auch der Ruf der Zivilisation, der uns alle packt, denn so schrecklich es auch sein mag: wir alle wollen heute abend noch Las Vegas erleben.

 

Und so geht es am späten Vormittag hinein ins Auto und rauf auf den Highway, in Richtung Süden, hinein in die naturelle Trostlosigkeit, auf nach Las Vegas. Vorab wird schon mal im Auto geprüft, welches Motel uns anspricht, denn man höre und

staune: wir wollen Las Vegas sehen, aber nicht an einem der Spieltische enden. So sind für uns die ganzen Hotels mit Casinobetrieb relativ uninteressant. Lieber ein Zimmer, wo man auch nachts ein Auge zu tun kann.

 

Excalibur wird im Motelführer von AAA angepriesen. Die Empfangshalle ähnelt sehr stark einem Flughafenterminal. An Hunderten von Schaltern werden Tausende von Schlafgästen versorgt. Es herrscht anscheinend Hochbetrieb, obwohl es doch erst Mittwoch ist. Als ich an der Reihe bin, macht man mir schnell verständlich, dass ohne Reservierung nur noch die hochpreisigen Räume zur Verfügung stehen. Wir suchen uns nach etwas anderem um. So klein ist Las Vegas ja "zum Glück" nicht.

 

Etwas weiter abseits vom Mainstrip sehen wir dass bekannte Motel6-Logo. Kennen wir ja schon, also geparkt, Zimmer gebucht, gesehen und für gut befunden.

Nach einer kleinen Zeit für jeden, um sich frisch zu machen oder mal wieder den in Süd- und Mittelamerika so lieb gewonnenen hier jedoch so selten praktizierten Kurzschlaf abzuhalten.

 

Danach geht es auf den Mainstrip. Ich entdecke zu meiner Freude einen Kamerashop und entschliesse, mich von der Gruppe zu trennen. Während die anderen die Läden auf der Hauptstrasse unsicher machen, setze ich mich in ein Internetcafe und lese die Berichte der aktuellen Digitalkameratests. Ich notiere mir die Namen und Preise der in Frage kommenden Modelle und begeb mich damit in den Laden um die Ecke. Leider haben sie hier nur viele Auslaufmodelle und kein einziges der von mir notierten neueren. Schade. Auch die Rabattwilligkeit des Verkäufers veranlasst mich nicht zum Kauf, denn schliesslich will ich einen Apparat, der auch - obwohl kompakt - einigen Anforderungen gerecht wird. Vielleicht ergibt sich ja die nächsten Tage noch etwas, denn ganz ohne digitales Bildmaterial will ich nicht aus den USA zurückkehren.

 

Im M&M-Shop finde ich den Rest der Familie wieder. Anschliessend kehren wir in ein mexikanisches Restaurant ein, wo es mal wieder gute Enchiladas und Konsorten gibt. Lecker.

 

Tja und danach geht es ohne Show, einarmigen Banditen und Roulette-Tisch den MAinstrip hinunter, um vom Tower an dessen Ende einen Überblick über die Stadt und dessen fragwürdige Energiepolitik zu erhalten.

 

Gegen 1.00 Uhr sind wir zurück im Motel. Zu früh für Las Vegas, jedoch spät genug für uns alle, die wir sonst immer so früh aufgestanden sind. Morgen ist ausschlafen angesagt, ehe wir uns den Spender der ganzen Energie ansehen wollen: den Hoover Damm.

 


22.03.2007 Der Hoover Damm

 

Ausschlafen ist angesagt. Die Nacht war kurz und die Betten sind gemütlich und vom (nächtlich) lärmenden Mainstrip ist hier im Motel nichts zu hören. Gute Voraussetzungen also.

 

Direkt vorm Motel gibt es ein kleines Restaurant "Coco", in welchem wir frühstücken, nachdem wir ausgecheckt haben.

 

Wir begeben uns auf die Suche nach einer Bank, die uns etwas Cash über Creditkarte gibt. Erstaunlicherweise ist das gar nicht so einfach. Und das in Vegas. Ich suche derweil die Elektronikläden ab, auf der Suche nach Ersatz für meine Kamera, die sich ja im Bryce Canyon Nationalpark verabschiedete. Ebenfalls ein schwieriges Unterfangen.

 

Danach geht es mit dem Familienmobil zum Hoover Staudamm. Leider gibt es bei diesem recht wenig Informationen. Eine geführte Tour durchs Innere des Staudamms würde alle unsere Fragen beantworten. Leide rnur auf englisch, weshalb 2/3 von uns keine Freude an einer Führung hätten. Zudem wollen wir ja noch weiter in Richtung Death Valley, weshalb wir die Zeit nutzen und draussen dem Staudamm mit all seinen Ausmaßen geniessen.

 

Über die Hälfte des hier erzeugten Stroms fliessen nach Californien, jedoch nciht einmal 5% nach Las Vegas. Das verwundert, liegt jedoch an vor Urzeiten unterzeichneten Verträgen über die Stromverteilung. Damals, Anfang des letzten Jahrhunderts ging man davo aus, das Las Vegas nicht viel Strom benötigen würde. Somit muss heute der Strom aus Kohlekraftwerken bezogen werden. Welch ein Irrsinn.

 

Auf der Fahrt in Richtung Death Valley machen wir einen großen Bogen um Las Vegas. Wir halten unterwegs in einer "kleinen" Shoppingmall, wo ich endlich eine neue Kamera (mit Rückgabeoption) erstehe. Die Mall gibt es hier praktisch an jeder zweiten Autobahnabfahrt. Danach gibt es nochmal einen großen Kaffee im Starbucks ehe es weiter geht.

 

Wir kommen heute abend bis Beatty. Ein Motel ist relativ schnell gefunden, auch wenn es noch mitten im Bau ist. Aber egal. Das Zimmer ist sauber und ordentlich und es ist ja nur für eine Nacht. Morgen früh gibt es dann Sonnenaufgang in Death Valley.

 

Während die Eltern Schlaf nachholen, ziehe ich mit Suse los, auf der Suche nach einer Bar. Wir finden einen kleinen Saloon, der urgemütlich ist.

 

Es ist nicht viel los und wir kommen gleich mit dem Besutzer ins Gespräch. Wir plaudern über dies und das. Es gibt Hotdogs und Bier und für Suse, die den Alkohol aufgrund Ihrer Gicht verweigert einen speziellen Anti-Gicht-Drink. Die beiden Hunde, die nach ein paar Stunden von Ihrem Rundgang durchs Städtchen zurückkommen (was sie, so versichert uns der Saloon-Besitzer, jeden Aband machen) bekommen eine Extra-Portion Streicheleinheiten, ehe wir uns verabschieden und ebenfalls zu Bett gehen.


23.03.2007 Death Valley

 

Es geht sehr früh los. Noch im Dunkeln fahren wir nach Death Valley rein, um den Sonnenaufgang zu geniessen. Kaffee ist natürlich mit dabei. Gott segne die 24h Tankstellen mit ihren XXL-Kaffeebechern.

 

Wir bereiten das Frühstück auf einem der vielen Picknick-Tischen und bibbern ein wenig. Es ist schweinekalt. Dann schickt sich die Sonne endlich an, aufzugehen. Es ist ca. 6.00 uhr.

 

Nach dem Frühstück und zunehmender Wärme durch die Sonne geht es zu den großen Sanddünen. Wir parken das Auto an der Straße, packen vorsorglich genug Wasser ein und lassen anderes unnötiges Gepäck im Wagen. Wir sind quasi die Ersten heute morgen hier und machen frische neue Spuren in den Wüstensand. Langsam nähern wir uns der ersten Düne und als wir diese endlich erklommen haben sind wir fix und fertig. Der lockere Sand macht es einem arg schwer, nach oben zu gelangen. Aber Spass macht es.

 

Bis zum Mittag verbringen wir hier unsere Zeit und laufen zwischen und auf den Dünen hin und her. Das Auto hat man dabei immer im Blick, nur die Entfernung schätzt man falsch ein. Als wir uns auf den Rückweg machen dauert es fast 1,5 stunden ehe wir wieder am Auto sind. Die Dünen nehmen kein Ende und das ewige auf und ab macht einen kaputt. Jetzt wissen wir, wie sich C3PO und R2D2 aus StarWars gefühlt haben müssen, als sie hier durchliefen. Erschöpft erreichen wir das Auto und stärken und erst einmal. Zu aller Freude brutzelt die Sonnen recht ordentlich auf uns herab und wo heute morgen noch dicke Jacke und mütze war ist nun nur noch Tshirt und Shorts angesagt.

 

Es geht weiter zum Badwater-Basin der tiefste Punkt in Deathvalley mit rund 85m unter dem Meeresspiegel und zugleich tiefster Punkt der USA. Aus einem vor tausenden Jahren ausgetrocknen See entstand hier eine dicke Salzkruste. Nicht vergleichbar mit dem Salar de Uyuni (Bolivien) aber auch nicht gerade unansehnlich. Zudem haben unsere Eltern nun endlich eine Vorstellung, wenn wir vom Salar erzählen.

 

Die zerklüfteten kleinen messerscharfen Steine im Devils Golf Course bilden quasi den Abschied von Death Valley. Ob hier der Teufel wirklich Golf Spielt???

 

Noch ein kurzer Stop an der Artists Palette, einer bunten Felsformation in den Black Mountains und es geht hinaus aus Death Valley und auf und ab in die Sierras. Berge hoch, Berge runter. Die Fahrt macht Spaß und bringt uns heute bis in den kleinen Ort Visalia.

 

Hier erwartet uns ein kleines Motel mit dem kleinsten Zimmer, was wir bisher hatten. Suse und ich nächtigen auf einer quietschenden Klappcouch. Rückenschmerzen gratis!



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus