24.04.2006 Puerto Natales (Waschtag)

 

wieder einmal schwer begeistert von bill`s köstlichem frühstück geht es mit unseren dreckigen sachen ins zentrum.

hier landen wir in einer kleinen wäscherei, und als suse dem dortigen besitzer erklärt, dass sie ein problem hat, denn ein teil der wäsche duerfe nicht getrocknet werden, fängt der mann laut an zu lachen und klärt uns erstmal auf:

 

in patagonien gibt es keine probleme. es gibt nur situationen.

 

das wollen wir uns zu herzen nehmen und streichen kurzerhand das wort "problem" aus unserem wortschatz.

 

wir laufen durch strassen und kaufen einige kleine souvenirs und gehen danach ins internetcafe. auf dem weg dorthin begegnet uns ... na? ... der franzose stephanè.

diesmal verabreden wir uns für den abend, um gemeinsam was trinken zu gehen.

 

am abend erfahren wir, dass er einen relativ hohen posten bei siemens/frankreich hatte, und nun sich hat für 9 monate beurlauben lassen, um zu reisen. er kam über europa mit der transsibirischen eisenbahn nach asien und von dort über australien nach südamerika. wow.

 

die nacht wird wieder lang, und da wir festgestellt haben, dass wir (stephanè und unserereins) ähnliche weitere ziele haben, gehen wir davon aus, uns noch öfter über den weg zu laufen.


25.04.2006 Pto. Natales - Pta. Arenas "mission: cat rescue"



unsere "heisse" ware wird spaeter auf "john wayne" getauft...

 

der tag beginnt völlig unspektakulaer. heute wollen wir zurück nach pta. arenas.

 

wir setzen uns ins wohnzimmer des hostels und tragen unser tagebuch nach, da wir dies im torres nicht dabei hatten.

 

ich ziehe noch einmal ins zentrum, um 2 sachen einzukaufen, als das eine mädel (von den amerikanern) mit einem katzenbaby im arm ankommt.

die katze hatte sie mitten auf der strasse sitzend vorgefunden. zum glück sind die autos immer drum herum gefahren.

da es hier mit den katzen genauso ist, wie mit den hunden (es gibt unendlich viele), kümmerte sich auch niemand drum, und haben wollte sie auch keiner. doch wohin mit ihr???

 

erst nach einer weile erinnern wir uns, dass sebastian, der besitzer des hostals in arenas eine katze sucht. das wäre doch perfekt! nach einem kurzen anruf ist klar: er nimmt sie. doch wie kriegen wir die katze zu ihm?

naja, wir fahren ja heute mit dem bus zu ihm, und wenn es möglich ist, die katze mit in den bus zu nehmen, sollte es kein problem sein.

 

ist es aber! tiere dürfen nur unten im gepäckfach mitgeführt werden, was wir der kleinen "miez" aber nicht zumuten wollen. und so startet unsere grosse "schmuggel"-aktion.

wir basteln uns mit hilfe von rustyns frau einen karton und tarnen diesen so gut es geht.

wir gehen zum bus, geben unser restlichen gepäck auf und nehmen den karton mit in den bus. nach einer stunde busfahrt "schaue" ich nach, wie es dem kleinen kerl geht. er regt sich nicht wirklich. ich befürchte das schlimmste, aber er hatte nur geschlafen.

eine stunde vor ankunft ist er dann munter und ausgeschlafen und macht mit lautem quälendem mautzen auf sich aufmerksam. da wir den karton etwas zur besseren zierkulation der luft geöffnet hatten, bemerkten wir nicht, dass der kleine kerl krampfhaft versuchte, seine box zu verlassen.

 

zum glück bemerkten wir es und erreichten ohne probleme pta. arenas.

 

im hostal bei sebastian angekommen waren seine beiden söhne (tobi und lukas) hellauf begeistert.

 

als erstes wurden dann die bustickets für den morgigen tag nach ushuaia gekauft. diesmal wollten wir wirklich dorthin.

fürs abendessen wollten wir den wok anschmeissen und gingen einkaufen. da es partout keine kokosmilch zu kaufen gab, entschlossen wir uns eine ganze kokosnuss zu nehmen und ich konnte demonstrieren, wie man ohne viel gewalt und ohne eine säge zur hand zu haben diese harte nuss knackt.

 

trotz des nassen wetters versuchten wir ein lagerfeuer im hof anzuzünden. nach etlichen versuchen und stunden gaben wir uns geschlagen und kochten mit dem wok drinnen auf dem gasherd.

 

dania und ninette, zwei deutsche mädels die auch hier im hostal sind, wollen morgen auch nach ushuaia aufbrechen und bei einem ordentlich gemixten pisco sour und 2 flaschen rotwein beenden wir den abend gegen 2.00 uhr morgens.

schliesslich geht es ja wieder früh raus...


26.04.2006 Fahrt nach Ushuaia

 

die nächte hier sind immer so verdammt kurz, wenn man erst einmal ne flasche rotwein offen hat.

dementsprechend schwer "pellen" wir uns recht früh aus dem bett. heute gibt es den zweiten stempel in unseren pass: argentinien!

 

der bus verlässt relativ pünktlich um 9.00 uhr punta arenas. vor uns liegen 12 stunden busfahrt. die mp3-player sind vorgeheizt, doch zunächst geniessen wir die unendlich schöne landschaft. erstaunlich, wie faszinierend eine endlose karge steppenlandschaft sein kann.

 

nach 4 stunden setzen wir auf eine fähre über. ich wunder mich noch, wie die ganzen lkw`s und busse auf diese kleine fähre passen wollen, doch als sie näher ans ufer kommt, entpuppt sie sich als grösser, wie vermutet.

 

nach ein paar weiteren stunden nähern wir uns der grenze. das merkt man daran, das die leute (uns inclusive) anfangen, ihre lebensmittel zu vertilgen.

in argentinien gibt es nämlich die maul- und klauenseuche und deshalb hat chile ein einfuhrverbot für tierische produkte verhängt. und da dachte sich argentinien: "cool. machen wir auch. chile hat zwar nachweislich keine krankheiten, aber diese bunten warnschilder an der grenze machen echt was her...".

nun ja, noch während wir die letzte tomate runterschlucken und das 5te brötchen, welches definitiv nicht mehr in den hals passen will, im sitz verstecken, begeben wir uns zur kontrolle und beteuern mit resten von käse und salami zwischen den zähnen, dass wir nix essbares dabei haben.

 

interessiert hier echt niemanden.

 

freundlich drückt man uns den stempel in den pass und wünscht uns ne gute weiterfahrt.

 

in rio grande steigen wir dann vom komfortablen reisebus in einen 12sitzigen mercedes-sprinter.

mit ihm geht es mit tempo 100 über eine der geilsten schotterpisten, die ich je gesehen habe.

 

gegen 21.00 uhr erreichen wir ushuaia und sind etwas verwundert über dessen grösse. naja, ist halt ne stadt, ne?

kaum ausgestiegen, werden wir auch schon angesprochen, ob wir nicht ein hostal suchen würden. noch während wir darüber philosophieren, was unsere organe wohl auf dem schwarzmarkt wert sein würden, halten wir vor einem sehr coolen und zudem noch preiswerten hostal. hier lässt es sich aushalten.

 

diesen abend gehen wir gleich noch durch die grell beleuchtete innenstadt, vorerst auf der suche nach einem bankautomaten, später nach essbarem.

 

während der diskussion, ob die heizung während der nacht anbleiben oder abgestellt werden soll (ich teile mir das zimmer neben suse noch mit den zwei anderen girls), schlafe ich ein... zum glück stellt sich die heizung über nacht selbstständig aus. ich glücklicher... arme suse...











die lange busfahrt nach ushuaia wurde nicht langweilig, denn wir wurden von einem aufgeweckten kleinen maedchen auf trab gehalten...