04.09.2006 Abflug nach La Paz



unser pilot gibt grünes licht - startklar

 

überpünktlich stehen wir am schalter der tam (transporte aereo militar) und erhalten doch tatsächlich einen boardingpass und tickets. dann haben wir noch einen stunde zeit, ehe unser shuttlebus zum flughafen fährt, welche wir zum frühstücken nutzen.

 

der flughafen ist dann echt ein hingucker. buckelige rasenpiste über welche dann erst einmal noch die herde pferde gejagt wird, um fürs landene flugzeug platz zu machen.

 

die maschine ist eine relativ moderne zweimotorige, welche einen guten eindruck macht. es herrscht freie platzwahl und so sitzen wir entgegen der flugrichtung ganz vorne beim kapitän. dann wird losgeholpert und gestartet und ein paar sekunden später sind wir in der luft.

 

es ist unwahrscheinlich laut in dieser maschine und nach nur 30 minuten klappt das fahrwerk aus. was nun? notlandung? nein, eher zwischenlandung, von welcher uns keiner etwas sagte. in la borja. wieder eine buckelpiste, diesmal aber nur aus sand und staub bestehend.

 




über den wolken

dann geht es weiter in richtung la paz. aus dem fenster sehen wir die anden, wie schon damals auf unserem flug nach südchile, sich durch die wolkendecke strecken. gigantisch.

 

dann kommen wir über la paz eingeflogen. von hier oben sieht man die gesamten ausmaße dieser riesigen stadt. wir haben noch keine ahnung, wie sie uns gefallen wird. wir haben viel schlechtes aber zum schluß von valentina, die ein jahr hier lebte, auch viel gutes gehört.

 

wir landen sicher auf dem flughafen von el alto. das wetter ist warm, die frisur sitzt.

 

mit einer anderen susanna (die zweite, die wir auf unserer reise treffen) aus der schweiz nehmen wir uns ein taxi und fahren in ihr hostel. sie hatte es uns empfohlen und wir wollen schauen, ob etwas frei ist. arthys guesthouse. auf den ersten blick super-gemütlich und sehr freundlich. zudem hat man gerade ein zimmer frei und so bleiben wir.

 





unser erster blick auf la paz

gegen 14.00 uhr treffen wir uns dann auf der plaza san francisco mit martin und claudine, wie verabredet. wir essen zusammen im coca-museum, welches wir die tage noch besuchen wollen und machen dann die stadt unsicher.

 

bedingt durch das gute wetter und das nette hostel mit seinen freundlichen menschen gefällt uns la paz auf anhieb sehr gut. wir werden sicher ein paar tage bleiben, denn unser internettagebuch bedarf mal wieder eines updates.


05.09. - 09.09.2006 La Paz

 

unsere tage hier in la paz nutzen wir ausgiebig zum aufarbeiten der tagebücher. irgentwann jedoch fällt uns die decke auf den kopf und wir ziehen in die stadt.

 

erster anlaufpunkt ist das coca-museum. es ist furchtbar interessant gestaltet. man lernt sehr viel über die geschichte der pflanze und es wird einem gezeigt, daß coca nicht unmittelbar immer etwas mit kokain zu tun haben muss. dies ist nur eine häßliche "nebenerscheinung" unserer heutigen zeit, an der vor allem die großen westlichen industrien verdienen. viel bedeutender ist die coca hier für die einwohner boliviens und hat eine jahrtausend lange geschichte.

 



das archäologische museum im zentrum zeigt viele gegenstände und mumien u.a. der tiwanaku-kultur. zu den ruinen selbst sind wir jedoch nicht gefahren. davon hatte man uns abgeraten. und vor allem werden wir auf unserer reise noch weit aus spektakulärere ruinen besichtigen. im museum selbst sehen wir uns noch zwei gute videos über tiwanaku an, die, so finde ich, auch sehr viel informativer sind, als das begehen von fels-trümmern.

 

vom mirador killi-killi verschaffen wir uns bei schönstem sonnenschein nochmals einen überblick über la paz. die stadt liegt in einem tal und wächst ständig, indem an die berghänge angebaut wird. untypisch aber logisch dabei: die reichen leute wohnen eher zentral, die ärmeren außerhalb im gürtel der stadt.

 





la paz vom mirador killi killi

auf der plaza arqueologico tiwanaku gibt es dann unzählige steinfiguren aus tiwanaku zu bestaunen und die einkaufsstrasse sagarnaga ist vor uns auch nicht sicher.

 

am donnerstag ist dann markt in el alto, der mercado alto lima. hier wird alles zu geld gemacht, was man sich nur vorstellen kann. überhaupt wimmelt es in la paz nur so vor märkten: der mercado camacho (für gutes strassenessen), der mercado artesania, für andenken-schnick-schnack und der mercado brujeria, der hexenmarkt. hier verkaufen hexen und heiler alle möglichen kräuter und tränke gegen krankheiten und flüche. auch lamaföten werden zum verkauf angeboten, als glücksbringer für den hausbau. sehr interessant. zu guter letzt gibt es noch den mercado negro, den schwarzmarkt. alles was man woanders nicht bekommt (was schwierig ist), bekommt man hier. auch seine einmal entwendeten sachen kann man hier evtl. wiederfinden.

 



bei sämtlichen ausflügen steht uns vorab ruben vom unserem hostel mit rat und tat zur seite. er gibt uns tipps und hat uns sogar einen kleinen zettel mit in die hand gegeben, als wir nach einem guten geschäft für panflöten gesucht haben: "amigos, les envio a susanna y tobias por favor me los atienden bien. no les van a karirar. - no especular - saludos, ruben".

 

gerade durch unser hostel und deren netten inhabern hat uns la paz sehr gut gefallen. morgen geht es dann weiter nach copacabana an den titikaka-see. wir wissen nur noch nicht, ob wir auch wirklich dort hingelangen, denn noch gibt es blockaden, verursacht durch streikende campesinos. mal schauen, wie es dann weitergeht...