15.12.2006 Nach San Andrés



10$ für ne 14 tage alte "zeit" - stolzer preis...

 

unser flug geht an nachmittag von bogotá aus. zeit genug, um noch einmal in die stadt zu gehen. wir kaufen natürlich etwas kaffee ein.

 

dann trinken wir selbigen im hostal, checken nochmal die emails und vertrödeln die zeit, bis wir uns ein taxi schnappen und zum flughafen fahren, welche weit außerhalb liegt.

 

wir checken ein und schlendern die überteuerten läden ab. und dann halte ich seit langem mal wieder eine deutsche zeitung in der hand. die zeit. für unglaublich günstige 10 $. ein schnäppchen. aber die ganze buchhandlung ist voll von guidebüchern. lonelyplanet wo man nur hinschaut. auch von deutschland.

 

dann geht unser flieger. vorher müssen wir noch eine sogenannte touristenkarte kaufen und schon geht es los. naja, wir sitzen zumindest schon mal im flieger. nach einer guten stunde heben wir dann auch tatsächlich ab.

 

den flug über beschäftige ich mich mit dem sodoku-teil in dem airline-eigenen wurstblatt und wir erfreuen uns an den bildern aus san andrés, welches dieses magazin beinhaltet.

 

gegen 19.00 uhr landen wir dann. ein kleines treppchen wir ans flugzeug gestellt und -klatsch- schlägt einem eine hitzewelle ins gesicht. von kalten 20 grad in bogotá erwarten uns hier tropische 35 grad und eine luftfeuchtigkeit weit über 100%. um das gepäcklimit von 20 kilo pro person nicht zu überschreiten, hatten wir uns entschlossen, unsere fleecejacken anzuziehen, und nicht im gepäck zu verstauen. tolle idee von mir.

 

nachdem wir dem netten mann am counter unsere personalien durchgegeben haben (komisch, er kannte unser hotel nicht) und waldi und struppi vom zoll unser gepäck abgeschnüffelt hatten, begeben wir uns aus dem flughafengebäude. es erwarten uns eine menge alter caprice und chevys, die uns alle zu unserem hotel fahren wollen. ist aber ganz in der nähe, weshalb wir lieber laufen.

 

leider kann uns keiner genau sagen, wo das hotel liegt, denn niemand scheint es zu kennen. aber ich hatte angerufen und ein zimmerchen reserviert, also wird es schon klappen.

 

wir laufen also weiträumig um den flughafen herum und fragen uns durch. eine alte dame mit weniger als sechs zähnen im mund winkt uns dann zu sich: willkommen im hotel respedes. es erwartet uns ein loch mit drei betten, einem ventilator und einer toilette, die seit mindestens einem jahr nicht gereinigt wurde. kurz: eine akzeptable billige bleibe für mich und die hölle für suse. ja, zugegeben, weihnachten in der karibik hatte ich mir auch anders vorgestellt.

 

unsere mission für den morgigen tag lautet dann also nicht schwimmen und schnorcheln, sondern hotel suchen und umziehen.

 

heute abend jedoch gönnen wir uns noch einen hamburger und tacos am stand der fünfzahnigen dame. dabei darf ich gleich die übliche registrierung im gästebuch vornehmen. ich lese mir alle namen der anderen gäste durch und entdecke zwei weitere deutsche. wie interessant. dann lese ich das datum der registrierung und erst jetzt fällt mir auf, daß der erste eintrag in diesem buch, auf dieser seite aus dem jahr 1998 stammt. seit dem hausten hier ganze 20 gäste. wir sind übrigens die ersten dieses jahr, was meine theorie mit der toilettenreinigung bestätigen könnte.

 

dann gesellt sich noch ein anderer tourist zu uns. walid aus tunesien. lebt aber schon seit einigen jahren in bogotá. er macht tauchurlaub hier auf san andrés. sein gepäck ist noch irgentwo in bogotá und er will hier erst einmal unterkommen. wir raten ihm ab, sich hier einzuquartieren, aber er kennt dieses etablissement schon. er war vor jahren schon mal hier und als er nach einer besichtigung aus seinem zimmer herauskommt, meint er mit einem breiten grinsen, daß sich seit dem auch nichts verändert hat. wie schön.

 

wir trinken noch etwas kühles, dann schmeissen wir den ventilator an und legen uns hin. walid geht derweil zum flughafen und versucht sein gepäck zu finden.


16.12.2006 San Andrés


 

sehr früh verlassen wir unser nettes zimmer. wir verriegeln es, so gut es geht und gehen in richtung zentrum. viel hoffnung haben wir ja nicht, ein zimmer zu finden. es ist hochsaison, es ist weihnachten.

 

ich schaue auf unsere kleine kopie vom guidebuch und steuere die erste günstige alternative an. ein nachbar teilt uns mit, daß niemand momentan da ist. wir sollten in einer stunde wiederkommen. ob zimmer frei sind, konnte er uns leider nicht sagen. also weiter zum nächsten hotel. dort ist alles ausgebucht.

 

wir gehen in richtung strand. gestern abend am flughafen hatte uns ein taxifahrer den namen eines hotels gesagt. wir können es ja versuchen.

 

wir wollen gerade die straße überqueren, als wir keine 30 meter von uns entfernt sehen, wie es regnet. wir jedoch stehen im trocknen. komischer anblick. dann kommt wind und schwupps stehen wir auch unter der regenwolke. wir verkrümeln uns in ein lokal und suchen schutz vor dem heftigen regenguss. bei der gelegenheit bestellen wir uns gleich mal einen kaffee, denn gefrühstückt haben wir noch nicht.

 

als der regen nachlässt, gehen wir in richtung strand hinunter. wir finden keines der uns gestern abend mitgeteilten hotels. egal, wir geben nicht auf und gehen in das erstbeste, nicht allzu teuer ausschauende hotel hinein.

 

eine nette dame an der rezeption kümmert sich sogleich um unsere angelegenheit. ihr chef steht direkt neben uns und als er hört, daß wir was sehr günstiges suchen, zwinkert er der dame an der rezeption zu und sagt uns, daß wir bei ihm einen ganz speziellen preis bekommen. das klingt doch schon mal gut.

 

die dame gibt sich wirklich alle mühe, jedoch erntet sie bei jedem preis, den sie für uns ausrechnet nur kopfschütteln. leider nicht möglich. nein. übersteigt unser budget. selbst als sie uns zusammen als "ein kind" in ihren rechner bucht, müssen wir passen.

 

dann telefoniert sie für uns herum, aber findet auch nicht so das rechte. dann winkt sie uns näher zu sich ran. sie habe da ein gästezimmer in ihrem haus, welches wir bewohnen könnten. momentan haben sie aber ein problem mit dem wasser. na, uns doch egal. damit ihr chef nichts merkt, nimmt sie den telefonhörer und ruft ihren mann an und fragt ganz förmlich, ob denn ein zimmer frei wäre. danach flüstert sie ihm in die telefonmuschel, er solle uns am peatonal abholen. wir sind glücklich und amparo, so ihr werter name, sagt zu uns: "vielleicht bis heute abend."

 

sansito, ihr mann, holt uns wie verabredet am peatonal ab und bringt uns zu seinem haus, welches nur 2 blocks entfernt von unserer alten bleibe ist. aber welch ein unterschied. das haus ist klein aber gemütlich. das zimmer mehr als ausreichend. wir sagen sofort ja.

 

dann geht es ab ins andere "hotel". wir raffen unsere sachen und ziehen um. vorher bezahlen wir fünfzahnoma noch den rest der miete fürs zimmer und in windeseile (man könnte meinen kondensstreifen an unseren hintern gesehen zu haben) sind wir zurück im neuen domizil.

 

wir legen unsere sachen ab und nehmen die, die wir ab nun nur noch brauchen und machen das, wozu wir eigentlich hergekommen sind: wir nehmen unsere badesachen und die sonnencreme und gehen an den strand.

 

hier erwartet uns eine karibisch heisse sonne, weisser sand und türkisfarbenes wasser. die durchschnittliche jahrestemperatur auf san andrés liegt bei rund 27° celsius, was auch die wassertemperatur wiederspiegelt. baden gehen, stundenlang, ohne zu frieren... das leben kann so schön sein.

 

wir genehmigen uns noch eine portion selbstgemachtes cocoseis am strand, und nach zwei stunden packen wir unsere sachen ein. wir müssen noch fürs abendessen einkaufen.

 

im supermarkt holen wir uns das übliche low-budget-paket: pasta, reis, tomaten, zwiebeln. große packungen reichen für viele tage...

 

am abend kommt amparo von der arbeit nach hause und begrüßt uns. wir sind ihr so dankbar. dann gibt es erst einmal die hausregeln, die hier in südamerika überall gleich sind:

 

1. mi casa es tu casa - mein haus ist auch dein haus.

2. gekocht werden darf jederzeit, soviel wir wollen, hauptsache wir laden unsere gasteltern stets mit ein.

 

nein, im ernst: wir beschließen, jeden tag im wechsel zu kochen. so muß nicht jeder für sich alleine herumwirbeln und hierzulande ist zusammen essen mehr, als sich nur den bauch vollschlagen. es ist ein moment am tag, an dem man sich trifft, sich unterhält usw. ab heute gehören wir also mit zur familie, die aus amparo, sansito und randy besteht, ihrem 3 monate alten schäferhund. noch ein deutscher.


17.12.2006 San Andrés


 

am nächsten morgen schlafen wir erst einmal so richtig gemütlich aus. das wir so gut geschlafen haben, das liegt an dem tomate de arbol-saft, den wir gestern abend zusammen getrunken hatten, wird uns versichert. na gut...

 

dann schnappen wir uns randy und gehen mit ihm zum strand. das erste mal für ihn. wir bleiben jedoch nur bis zur mittagszeit. dann geht es zurück. sansito kocht heute für uns, da wir ja gestern abend eine wundervolle 0815-pasta serviert hatten.

 

es gibt ronndon, ein typisch gericht hier aus san andrés, gekochter fisch mit yucca und kochbananen in einer sauce aus kokosmilch. natürlich alles frisch aus dem meer bzw. dem garten. wozu hat man denn diese vielen kokospalmen und bananenstauden in selbigem stehen.

 


18.12.2006 La Loma


 

am nächsten tag fahren wir mit den beiden ins zentrum. amparo muß bankgeschäfte erledigen und dann wollen wir ja noch einkaufen fürs mittag. heute sind ja wir dran. wir entschließen uns zu einem hühnerfrikassé.

 

pünktlich zum mittag kommt amparos ältere schwester martha vorbei, um sich die neuen gäste einmal anzuschauen. nach dem essen halten alle ihre siesta - mittagsschlaf.

 

ich schnappe mir suse, um ein wenig die insel zu erkunden. wir wollen aus den höchsten punkt der insel, la loma, mit gigantischen 300 metern über null. wir ziehen los und nehmen den erstbesten weg, der sich auf meiner kleinen kopierten karte ergibt. kaum haben wir das zentrum san andrés hinter uns gelassen, stoppt neben uns eines der unzähligen moto-taxis, motorräder, die als taxi einen über die insel kutschieren. der fahrer, juan carlos ist sein name, möchte nicht, daß wir hier weiter gehen. viel zu gefährlich, meint er. so drehen wir um, um eine der alternativrouten zu nehmen. nach dem zwischenfall in bogotá nehmen wir warnungen wieder sehr ernst.

 

keine 100 meter sind wir gelaufen, als juan carlos wieder auftaucht. er fährt uns nach la loma, sagt er. so sitzen wir auf, suse bei juan carlos und ich auf dem motorrad eines anderen mototaxifahrers. 10 minuten später erreichen wir la loma.

ich bezahle meinen fahrer, juan carlos möchte jedoch nichts haben. wir sollen ihn mal am strand besuchen. er verkauft dort piña coloda und andere schöne sachen. machen wir.

 

wir gehen zur baptistenkirche und hören ein wenig dem gesang der kinder zu, die hier für weihnachten proben. danach gehen wir ins benachbarte hotel auf dach und geniessen den herrlichen ausblick über die gesamte insel.

 

zu fuß gehen wir zurück zum zentrum, wobei wir uns noch wundern, warum uns juan carlos hochgefahren, aber hinunter laufen lässt. die antwort folgt kurz vor dem zentrum. neben uns stoppt ein polizeimotorrad und fragt, ob alles okay sei. juan carlos hätte ihnen bescheid gesagt, sie sollen ein auge auf uns haben. polizeischutz. nicht schlecht.


19.12.2006 Frijoles a la Sansito

 

als wir uns entschieden hatten, hier nach san andrés zu kommen, dachten wir, daß die tage mehr oder weniger gleich ablaufen würden: aufstehen, zum strand gehen, baden, etwas kühles trinken, ein wenig die insel erkunden, schlafen gehen und sich freuen, am nächsten tag genauso "viel" zu machen.

 

jetzt sieht alles etwas anders aus, und wir geniessen es. gestern kam amparo auf die wundervolle idee ein bar-b-q am strand zu machen. also kaufen wir alles ein, hühnchen, marshmellows und die zutaten für unseren beitrag: kartoffelsalat.

 

danach geht es zurück nach hause. sansito verwöhnt uns heute mit frijoles con pata de cerdo. rote bohnen als art eintopf mit schweinefleisch, dazu reis, chorizo und ei, sowie unserer neuen leidenschaft: fruta de pan, brotfrucht. frittiert. ich hoffe, diese frucht zu hause irgentwo zu finden. furchtbar lecker, jedoch klebt deren saft wie sekundenkleber. echt gefährlich ;)

 

nach einem mittagsschlaf verbringen wir den nachmittag am stand, wie sonst meist auch. sansito hat uns seine schnorchelausrüstung mitgegeben und so machen wir jagd auf bunte fische und korallen.


20.12.2006 Bar-B-Q am Strand von San Jose


 

heute geht es für alle etwas früher los, als sonst. aufstehen schon um 8.00 uhr. normalerweise schlafen wir etwas länger. amparo arbeitet stets von 16.00 bis 24.00 uhr im hotel, mit ausnahme des samstages. zum glück, denn sonst hätten wir sie nicht getroffen... und so wird morgens meist etwas länger geschlafen. heute nicht.

 

wir beladen das auto mit all den schönen sachen fürs grillfest am strand. lucas, ein freund von den beiden bringt uns hin. inmitten eines kokospalmenwaldes bauen wir unser bar-b-q auf. keine 30 meter entfernt rauscht das meer. sansito köpft eine kokosnuss und lädt uns auf einen frischen kokoswasserdrink ein.

 

wir gehen zum wasser und werfen die angeln aus. vielleicht können wir unser mittag noch etwas aufstocken. randy spielt wie ein verrückter mit dem meer.

 

dann schmeissen wir den grill an. als erstes werden von uns ein paar marshmellows gegrillt. dann ist das huhn dran.



eine halbe stunde später sitzen wir in der hängematte und schmatzen gemütlich vor uns hin. was für ein start in den tag...

 

am nachmittag suchen wir die touristeninformation auf. theoretisch haben wir ja die besten guides der insel direkt im zimmer neben uns wohnen, aber oft bekommt man hier ja noch gute tipps über veranstaltungen und dergleichen

 

das gebäude der touri-info liegt ein wenig versteckt, weshalb wir die örtliche polizei um hilfe bitten. und so gelangen wir erneut unter "polizeischutz" zu unserem ziel.

 

in der touri-info ist man sehr hilfsbereit. die tochter der hier angestellten studiert in deutschland moderne sprachen. am freitag kommt sie zurück aus frankfurt nach bogotá und danach nach san andrés. und schon haben wir eine einladung für freitag. scheint ja richtig in stress auszuarten der besuch hier auf der insel...


21.12.2006 San Andrés

 

heute passiert nicht viel. gut so. wir kaufen ein paar sachen für unser mittagessen ein und springen kurz ins wasser. am nachmittag versuche ich eine flugreservierung zu machen. wenn man nach panama einreist, verlangt die einreisebehörde ein ticket, welches einen auch wieder aus dem land bringt. keine ahnung, ob das stimmt. viele sagen, es sei blödsinn. wir werden sehen.

 

den rest des tages verbringen wir dann im schatten des hauses und schreiben fleissig unsere tagebücher...


22.12.2006 Inselrundtour



die schatzhöhle des piraten morgan...

 

heute haben uns amparo und sansito zu einer inselrundtour eingeladen.

 

wir schwingen uns ins auto und ab geht die fahrt.

 

erster stopp ist die höhle des berühmten piraten morgan. hier auf der insel soll er in dieser höhle einen teil seines schatzes versteckt haben. wir werden auf dem kleinen gelände in 3 kleine museen herumgeführt. sehr interessant. im ersten sehen wir ne menge alter dinge aus den guten alten piratenzeiten: schwerter, säbel, muskeeten, kleidung und so weiter.

 

die höhle an sich ist nicht sehr spektakulär, denn sie ist gefüllt mit wasser und somit ist das betreten der höhle untersagt. sie ist jedoch gute 120 meter lang und hat wohl etliche hohlräume. naja, und ein schatz wird wohl nicht mehr drin sein. hunderte haben bereits danach hier und auf der nachbarinsel provedencia gesucht...



es geht weiter die westküste hinunter. in westview, oder auch la piscinita genannt machen wir den nächsten stopp (mal abgesehen, von den zwischenstopps für die fotos). wir beobachten hier die buntesten fische, die wir je gesehen haben, wie sie im türkisfarbenen wasser herumspielen.

 

dann kommt hoyo soplador. eine höhle im felsen, wo das wasser hineingespült wird und durch den druck durch ein loch an die oberfläche gedrückt wird. das ergibt eine riesige fontäne. suse bekommt hier ihre zweite dusche für den tag, aber was solls. innerhalb von 15 minuten sind die sachen wieder getrocknet.


über die ostküste, über sound und cocoplum bay geht es zurück nach hause. eine tolle tour und wie schon so oft bemerkt, eine tolle insel.

 

ich schnappe mir dann das kleine moped von sansito und hole noch ein paar eis, um den tag perfekt zu machen. schön, das fahren hier auf der insel. keine großartigen verkehrsregeln und immer schön langsam fahren, dann kann auch ncihts passieren und man bleibt entspannt. wäre doch mal eine alternative für deutschland...



23.12.2006 Johnny Cay


 

amparo hat uns tickets besorgt. heute fahren wir mit dem schiff nach heynes cay und acuario und danach auf die nachbarinsel johnny cay, welche wir von unserem strand jeden tag sehen.

 

wir packen unsere badesachen und die schnorchel ein und sansito bringt uns zur mole. hier warten wir auf ein paar andere passagiere und dann geht es los... mit einer stunde verzögerung.

 

ein schnellboot bringt uns zunächst nach acuario, welches seinem namen alle ehre macht. wir stülpen uns die taucherbrille über und stecken uns den schorchel in den mund und machen visuelle jagd auf die farbenprächtigen fische und die wunderschönen korallen. fast zwei stunden bleiben wir auf dieser kleinen sandbank mit der insel heynes cay im rücken. die sonne brennt extrem und wir sind froh, die sonnencreme mit einem lichtschutzfaktor 60 eingepackt zu haben.

 

zum mittag geht es weiter, hinüber zu johnny cay. das aussteigen am strand ist etwas kompliziert, denn der seegang ist ganz schön heftig. und nun stehen wir hier: eine kleine insel, vielleicht 800 meter im durchmesser, palmen, weisser sandstrand. wir sind uns einig, wir sind im paradies...

 

in kleinen hütten bietet man uns essen und getränke an, doch wir ziehen es vor, das minieiland zu erkunden. rechts oder links herum?



nach einem kurzen spaziergang finden wir ein schattiges plätchen am strand und keine menschenseele ist zu sehen. wir packen unsere essenssachen aus und machen lunch. ein polizist kommt vorbeipatrolliert und schaut nach dem rchten. ich bitte ihn, ein foto von uns zu machen und gratuliere ihm zu der exzellenten berufswahl. er kann nur grinsen. ja, der job ist hart, aber irgentjemand muß ihn ja machen, sagt er...

 

wir gehen weiter um die insel und nach weiteren 10 minuten und fast der kompletten umrundung halten wir es dann nicht mehr aus. ab ins wasser.

 

hier halten wir uns mehr oder weniger auch den ganzen tag auf. immer schön im wechsel: wasser, strand, wasser, strand...

 

am späten nachmittag müssen wir dann wohl oder übel zurück, obwohl ich unserem kapitän zu verstehen gebe, daß es durchaus ok wäre, wenn sie uns hier auf der insel vergessen würden und erst morgen wieder abholen. leider ist das nicht möglich...


24.12.2006 Fröhliche Weihnachten


 

ich gehe nochmal schnell einkaufen, bevor die läden schließen. naja, auch heute machen sie erst sehr spät zu, denn der weihnachtsabend läuft hier etwas anders ab.

 

sansito holt aus dem gefrierfach einen riesigen truthahn. der ist für heute abend. klasse. aber amparo muss ja bis 24.00 uhr arbeiten. na und? pass doch, denn gegessen wird ja eh erst nach mitternacht. vorher sitzt man zusammen und hört musik, erzählt oder spielt spiele.

 

so kaufe ich also ein paar sachen fürs mittag ein. ich mache ein curry. kokosmilch gibt es ja frisch hinterm haus. huhn auch, aber ich kaufe eines.

 

nach dem essen, zu welchem uns martha wieder besucht, fahre ich mit dem auto und ihr nochmal ins zentrum. ihr fehlt noch ein weihnachtsgeschenk. wir kaufen es ein und auch noch ein paar zutaten für einen (unseren) apfelkuchen. da die anderen alle mittagsschlaf halten, suse inklusive, beschliessen wir, die geschenke auch gleich verteilen zu fahren. sehr gerne, bin ich doch das letzte mal in argentinien auto gefahren.

 

wir fahren zu einem freund. salomon. er bewirtet uns erst einmal, bringt kaffee und etwas zu essen. dann unterhalten wir uns ein wenig. salomon hat ein juweliergeschäft auf san andrés. rubine. er zeigt mir einige der stücke. sehr hübsch, nur jetzt am ende der reise (und sonst auch) fehlt das nötige kleingeld zum kauf. aber wenn ich ihm kunden aus deutschland vermittele, bekomme ich provision. das klingt fair.

 

3 stunden später kommen wir wieder zu haus an. sansito hatte sich schon etwas sorgen gemacht. suse auch.

 

und dann warten wir, bis amparo nach hause kommt. der truthahn ist mittlerweile fertig und aus dem ofen, sodass unser apfelkuchen platz darin findet. sansito macht noch einen caramel-zimt-pudding. verdammt lecker das zeug., soviel steht mal fest.

 

bis mitternacht vertreiben wir uns die zeit ein wenig mit tagebuch schreiben, erzählen und vor allem musik hören. zwischen vielen samba und salsa-rhythmen kommt ab und an auch mal ein weihnachtslied. irgentwie komisch, denn ohne die gewohnte kälte klingen diese lieder nicht real... überall in der nachbarschaft hört man die leute erzählen, die kinder spielen auf der straße bis nach mitternacht.

 

dann kommt amparo endlich heim. der vogel wird angeschnitten und so gegen 1.00 uhr nachts wandert der erste bissen von dieser köstlichkeit in unseren mund. lecker. dazu ein gläschen wein und jede menge beilagen. es ist göttlich. noch am ersten tag unserer ankunft hätten wir uns nicht träumen lassen, weihnachten im kreise so lieber menschen zu verbringen und solch ein festmahl zu haben.




suse mit amparo und sansito

nach dem essen dann die bescherung. für sansito und amparo haben wir je ein bild drucken und rahmen lassen, als kleine erinnerung an uns. ihnen gefällt es.

 

wir bekommen von ihnen ein kochbuch und sind total begeistert. lange haben wir nach einem kochbuch mit typischen columbianischen gerichten gesucht, aber fündig geworden sind wir nicht. nun haben wir eines. wir sind total happy, mit einer ausnahme: in zwei tagen müssen wir unser paradies wieder verlassen.


25.12.2006 San Andrés

 

wir schlafen mal wieder etwas länger. zum frühstück genehmigen wir uns einen tinto (wie man hier den kaffee nennt) mit einem grossen stück apfelkuchen und caramelpudding. mmmhhhh... wie lecker.

 

während ich verzweifelt nach einem internetcafe ausschau halte, schreibt suse das tagebuch und packt ihre sachen zusammen.

 

morgen mittag verlassen wir die insel. wir hoffen sehr, wiederkommen zu können. nicht nur das fantastische wetter und die schöne umgebung, sondern vor allem die freundlichkeit und gelassenheit der leute hat es uns angetan. allen voran unsere liebe familie torres/woo, amparo und sansito.

 

der abschied wird uns schwer fallen, aber sie haben vor, in zwei jahren nach deutschland zu kommen. na, und wie schnell so ein, zwei jahre vergehen, merken wir gerade selbst am eigenen leib.